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Koblenz/Schrobenhausen/Linköping (Schweden). Das Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat die Taurus System GmbH mit der Wartung und Modernisierung des Lenkflugkörpers Taurus KEPD 350 beauftragt. Der Auftragswert beträgt rund 150 Millionen Euro bei einer Vertragslaufzeit von zehn Jahren (2025 bis 2035).

Die im oberbayerischen Schrobenhausen ansässige Taurus System GmbH ist ein Joint Venture zwischen der MBDA Deutschland GmbH und Saab Dynamics AB aus Schweden.

Der Auftrag umfasst umfangreiche Systemverbesserungen und Modernisierungen der Taurus-Marschflugkörper der Deutschen Luftwaffe. In einer Pressemitteilung von Saab zu der Vergabe ist zudem von einer „zehnjährigen Lebenszykluswartung“ die Rede. Görgen Johansson, Leiter des Saab-Geschäftsbereichs „Dynamics“, versicherte: „Die neuesten Taurus-Upgrades werden der Deutschen Luftwaffe erhebliche Verbesserungen bringen.“

Bekämpfung von gegnerischen Zielen über eine große Entfernung

Der Lenkflugkörper Taurus (Taurus = Target Adaptive Unitary and Dispenser Robotic Ubiquity System) KEPD 350 (KEPD = Kinetic Energy Penetrator and Destroyer) wird zur Bekämpfung von gegnerischen Zielen über große Entfernung verwendet.

Durch vier voneinander unabhängige Navigationssysteme findet der Luft-Boden-Marschflugkörper sein Ziel äußerst zuverlässig, auch bei gegnerischen Störmaßnahmen. Der MEPHISTO-Gefechtskopf (MEPHISTO = Multi-Effect Penetrator Highly Sophisticated and Target Optimized) des Taurus durchschlägt im Zusammenwirken mit der Vor-Hohlladung selbst stark gehärtete Zielstrukturen, beispielsweise Bunkeranlagen oder Führungsgefechtsstände.

Kommt in etwa vier Jahren eine neue deutsche Taurus-Version?

Im Oktober 2024 berichtete das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL übrigens über einen Plan von Verteidigungsminister Boris Pistorius, für etwa 2,1 Milliarden Euro insgesamt 600 Marschflugkörper vom modernisierten Typ Taurus NEO beschaffen zu wollen. „Die ersten der weitreichenden Marschflugkörper könnten 2029 ausgeliefert werden“, so der SPIEGEL zu dem Vorhaben. Ungeklärt war zum damaligen Zeitpunkt allerdings die Frage der Finanzierung.

Wir haben in der Vergangenheit mehrfach über das Waffensystem berichtet, zuletzt im Zusammenhang mit der Diskussion über eine Taurus-Lieferung durch Deutschland an die Ukraine (siehe hier und hier).


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Zu unserer Aufnahme: Der Taurus ist ein Luft-Boden-Marschflugkörper mit mehr als 500 Kilometern Reichweite. Das Waffensystem kann aufgrund seiner präzisen Treffergenauigkeit und seiner Penetrationsfähigkeit wirkungsvoll gegen alle militärisch hochwertigen Punkt- und Flächenziele wie Bunker, Shelter, Brücken, Flugbetriebsflächen und rückwärtige logistische Einrichtungen eingesetzt werden.
(Bild: Saab Dynamics)

Kleines Beitragsbild: In Deutschland heftig diskutiert und von Bundeskanzler Olaf Scholz vehement abgelehnt – die Lieferung des Marschflugkörpers Taurus KEPD 350 an die Ukraine. Der Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz, hat dem von Russland überfallenen Land inzwischen eine Taurus-Lieferung zugesagt.
(Bild: Saab Dynamics)


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