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Eckernförde. Am Donnerstag vergangener Woche (11. Juli) feierte das Kommando Spezialkräfte der Marine (KSM) in Eckernförde mit einem Appell und einer dynamischen Vorführung den 60. Gründungstag seiner Kampfschwimmer. An der Veranstaltung nahm auch die Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages, Kristina Herbst, teil. Daniel Günther, der in seiner Eigenschaft als Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein in Eckernförde ein Grußwort sprechen sollte, musste seine Teilnahme kurzfristig wegen einer Erkrankung absagen. Zum Appell geladen waren zahlreiche Gäste aus Gesellschaft, Politik und Militär. Im Mittelpunkt der Jubiläumsfeier standen jedoch die Kommandoangehörigen und deren Familien und Freunde.

Die Kampfschwimmer sind seit 2014 der Kern des Kommandos Marine-Spezialkräfte. Gegründet wurde die Einheit am 1. April 1964 – mit dem Aufbau einer eigenständigen Kompanie (zehn Soldaten, drei Ausbilder) im schleswig-holsteinischen Eckernförde. Die älteste Spezialeinheit der Bundeswehr wird für Missionen zu Wasser, aus der Luft und an Land eingesetzt.

Fregattenkapitän Sebastian Schuldt, Kommandeur des KSM, sagte vor der Veranstaltung: „Oft waren und sind die Kräfte des KSM lange abwesend, mit nur kurzen Vorbereitungszeiten. Jetzt möchten wir gemeinsam unser Jubiläum feiern und den Soldaten der Einheit eine gewisse Anerkennung zuteilwerden lassen, die sie und insbesondere ihre Familie verdient haben.“

Aufbau der deutschen Kampfschwimmer-Komponente mit Hilfe Frankreichs

Bereits bei Gründung der damaligen Bundesmarine 1956 lagen Pläne für die Aufstellung von Kampfschwimmer-Einheiten vor. Die ersten Schulungen begannen jedoch erst im Januar 1959 mit der Hilfe Frankreichs, das im Indochinakrieg (1946–1954) die Rolle des Kampfschwimmers (Nageur de Combat) zum Einzelkämpfer neu definiert und ausgebaut hatte.

Der erste deutsche Kampfschwimmerzug wurde im August 1959 dem Seebataillon in Wilhelmshaven-Sengwarden mit Standorten in Eckernförde und Borkum unterstellt. Am 1. April 1964 erfolgt dann der Aufbau einer selbstständigen Kompanie in Eckernförde.

Das Konzept der deutschen Kampfschwimmer ist – wie bereits angedeutet – längst nicht mehr rein an einen Auftrag zu Wasser gebunden. Vielmehr wird, wie etwa bei den U.S. Navy SEAL, auch das Element „Luft“ dazu genutzt, sich dem Zielgebiet unbemerkt zu nähern.

Taktisches Tauchen in enger Zusammenarbeit mit einem Uboot

Der Kampfschwimmer, ausgebildet nach dem triphibischen Konzept der Franzosen, ist bis heute der Soldat mit dem breitesten Ausbildungsspektrum innerhalb der Bundeswehr-Kampfeinheiten. Das taktische Tauchen, vor allem in Zusammenarbeit mit einem Uboot, ist sein Alleinstellungsmerkmal. Zudem ist der Kampfschwimmer auch Fallschirmspringer, Speedboot-Pilot, Sprengstoffexperte, Einzelkämpfer und vieles mehr. Im Ernstfall geht er als erster in den Einsatz – und das in gefährlichsten Situationen.

Die Hallenausbildung der Kampfschwimmer wird in List auf Sylt, die Freiwasserausbildung in Eckernförde und Kappeln-Olpenitz durchgeführt. Hinzu kommen noch weitere Spezialschulungen, beispielsweise der Fallschirmspringerlehrgang an der Luftlande- und Lufttransportschule in Altenstadt (Bayern).

Landtagspräsidentin Herbst lobte die Arbeit der Kampfschwimmer „für Schleswig-Holstein, Deutschland und seine Bündnispartner“ ausdrücklich. Wörtlich sagte die CDU-Politikerin: „Sie machen mit diesem Appell heute sichtbar, wer Sie sind, was Sie antreibt und was Sie können. Ihre Einsätze finden zwangsläufig im Verborgenen statt und vieles von dem, was Sie für uns alle leisten, dringt nie an die Öffentlichkeit.“

Wir haben in der Vergangenheit bereits über die Kampfschwimmer beziehungsweise über das KSM berichtet, beispielsweise hier oder hier.


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Zu unserer Bildfolge:
1. Kampfschwimmer der Deutschen Marine trainieren das Eindringen in einen Hafenbereich. Die Aufnahme entstand am 9. Juni 2021 im Stützpunktbereich Eckernförde.
(Foto: Martin Stollberg/Bundeswehr)

2. Kampfschwimmer beim Navigieren unter Wasser.
(Foto: Andrea Bienert/Bundeswehr)

3. Kampfschwimmer sichert an einem provisorischen Hubschrauberlandeplatz das umliegende Gelände.
(Foto: Andrea Bienert/Bundeswehr)


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