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Bonn/Wilhelmshaven. Deutschlands größter Bundeswehrstandort Wilhelmshaven bekommt wieder ein eigenes Musikkorps. 21 Musiker und Musikerinnen werden am Dienstag nächster Woche (1. Oktober) ihren Dienst in der neuen Einheit antreten. Von Wilhelmshaven aus stechen regelmäßig Schiffe unserer Marine zu weltweiten Einsätzen in See. Beim Ein- und Auslaufen gehört für Besatzungen und Angehörige die musikalische Untermalung zur Tradition. Diese endete zunächst vor fünf Jahren und sechs Monaten mit der Auflösung des damaligen Marinemusikkorps Nordsee.

Die viel kritisierte Auflösung des Marinemusikkorps Nordsee am 21. März 2014 erfolgte im Zuge der 2011 beschlossenen Neuausrichtung der Bundeswehr. Die Strukturreform führte außerdem dazu, dass neben dem Militärmusikstandort Wilhelmshaven auch noch Neubiberg (Standort des Luftwaffenmusikkorps 1), Karlsruhe (Luftwaffenmusikkorps 2), Berlin (Luftwaffenmusikkorps 4) sowie zum ersten Halbjahr 2016 der Militärmusikstandort Erfurt (Wehrbereichsmusikkorps III) aufgegeben wurden. Das Marinemusikkorps Nordsee war am 1. Juni 1956 in Dienst gestellt worden und zuletzt in der Ebkeriege-Kaserne in Wilhelmshaven stationiert.

Das neue Marinemusikkorps Wilhelmshaven (siehe auch hier) plant zunächst – so die Information der Teilstreitkraft – „Einsätze im Umfang eines Kammerensembles“. Von Herbst 2020 an will das neue Musikkorps dann mit größerer Besetzung erste Auftritte an der Pier zur Verabschiedung oder Begrüßung der Besatzungen absolvieren. Bis Oktober 2021 sollen die geplanten 56 Dienstposten besetzt sein.

In unterschiedlichsten Besetzungen und allen musikalischen Stilrichtungen

Über die Renaissance der Marinemusik in Wilhelmshaven sagt Hauptmann Jürgen Albrecht vom Zentrum Militärmusik der Bundeswehr in Bonn: „Inzwischen gab und gibt es ein Umdenken, die Auftritte von Militärmusikern in der Bundeswehr und auch außerhalb haben zugenommen.“

Das Zentrum ist die musikfachlich und truppendienstlich vorgesetzte Dienststelle aller Musikeinheiten der Bundeswehr und gehört zum Organisationsbereich der Streitkräftebasis. Sie wurde im Jahr 2009 mit zunächst drei nachgeordneten Einheiten aufgestellt. Seit 2014 führt die Bonner Einrichtung, die heute die zentrale Ansprechstelle für alle Fragen rund um das Thema „Musik in der Bundeswehr“ ist, alle 14 Klangkörper des Militärmusikdienstes der Bundeswehr. Dies sind:
das Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr;
die Big Band der Bundeswehr;
das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr;
das Heeresmusikkorps Hannover;
das Heeresmusikkorps Kassel;
das Heeresmusikkorps Koblenz;
das Heeresmusikkorps Neubrandenburg;
das Heeresmusikkorps Ulm;
das Heeresmusikkorps Veitshöchheim;
das Luftwaffenmusikkorps Erfurt;
das Luftwaffenmusikkorps Münster;
das Marinemusikkorps Kiel;
das Musikkorps der Bundeswehr;
das Stabsmusikkorps der Bundeswehr.

Das neue Marinemusikkorps Wilhelmshaven ist nach Aufnahme des Dienstbetriebs am 1. Oktober 2019 damit das 15. Mitglied der großen Klangfamilie der Bundeswehr, die in den unterschiedlichsten Besetzungen und Stilrichtungen Veranstaltungen innerhalb und außerhalb der Streitkräfte gestaltet und begleitet.


Die Aufnahme zeigt das Marinemusikkorps Kiel am 31. Mai 2015 in Eckenförde. Begrüßt wurde an diesem Sonntag das Uboot „U33“, das nach rund achtmonatiger Auslandsfahrt wieder in den Heimatstützpunkt zurückkehrt war.
(Foto: Björn Wilke/Bundeswehr)


Kommentare

  1. Name * | 14. November 2019 um 14:51 Uhr

    Dieses Hin und Her hätte man sich sparen können. Natürlich war es seinerzeit ein großer Fehler, so viele Orchester aufzulösen. In Österreich hatte ein sozialistischer Verteidigungsminister ein noch viel schlimmeres Chaos angerichtet und die gesamte Militärmusik des Bundesheeres fast vor die Wand gefahren. Die massiven Proteste einer traditionsbewussteren Bevölkerung haben das in letzter Minute verhindert.

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