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Kiel/Koblenz/Oslo. ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) ist nach eigenen Angaben „einer der führenden, global agierenden Systemanbieter beim Design und Bau von Ubooten und Marineüberwasserschiffen sowie im Bereich maritimer Sicherheitstechnologien“. Jetzt teilte das in Kiel beheimatete Unternehmen in einer Presseveröffentlichung mit, dass im Rahmen des deutsch-norwegischen Uboot-Projekts „U212 CD“ (CD steht für Common Design) ein wichtiger Meilenstein erreicht werden konnte. Die Design-Phase für die sechs Boote sei erfolgreich und im Zeitrahmen mit dem „Critical Design Review“ (CDR) abgeschlossen worden, so die Mitteilung.

CDR ist laut Definition „die letztgültige Planungskontrolle eines Projektes vor der Umsetzung“. Sie bildet einen wichtigen Schritt im Projektablauf und ist zumeist vertraglich mit dem Endkunden vereinbart. In unserem konkreten Fall „U212 CD“ stellt CDR sicher, dass die Anforderungen und Erwartungen der Kundennationen Deutschland und Norwegen sowie die von ThyssenKrupp Marine Systems im finalen Design tatsächlich alle umgesetzt wurden.

Dazu Christian Rogge, Leiter des TKMS-Bereichs „Unterwasser“, in der Pressemitteilung: „Wir sind stolz, jetzt diesen wichtigen Meilenstein erreicht zu haben. Damit haben wir alle Voraussetzungen zum Bau der Uboote ,U212 CD‘ geschaffen. Durch ein gemeinsames Verständnis des Designs und der Entwurfsdokumentation wurde im gesamten Prozess sichergestellt, dass Lücken, Risiken sowie Probleme frühzeitig identifiziert wurden. Das hilft uns Planungs-, Beschaffungs- und Fertigungsketten optimal an die Projektanforderungen anzupassen.“

Auslieferung des ersten norwegischen Uboots für das Jahr 2029 vorgesehen

TKMS hat nach eigenen Angaben in den letzten drei Jahren in enger Zusammenarbeit mit der deutsch-norwegischen Projektorganisation sowie der norwegischen Beschaffungsbehörde (Forsvarsmateriell/Norwegian Defence Materiel Agency, NDMA) in Oslo und dem Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) mehr als 100.000 Seiten an Dokumenten geprüft. So habe man sicherstellen können, dass die Entwürfe schließlich „die komplexen und umfangreichen Anforderungen der Auftraggeber erfüllen“.

Im nächsten Schritt soll nun die Fertigung der Uboote anhand der erarbeiteten Design-Vorgaben – so heißt es in der TKMS-Presseerklärung – „intensiviert werden“. Erste Tests sollen planmäßig im Jahr 2027 beginnen. Die Auslieferung des ersten Ubootes des Typs „U212 CD“ an die Marine Norwegens ist demnach für 2029 geplant.

Anzahl der bestellten Uboote könnte möglicherweise erhöht werden

Laut der Pressemitteilung des Kieler Unternehmens erwägen sowohl Norwegen als auch Deutschland, eventuell die Anzahl der bislang bestellten Uboote zu erhöhen. Verteidigungsminister Boris Pistorius beispielsweise hatte am 19. Juli bei einem Truppenbesuch in Eckernförde vor Pressevertretern erklärt, den Kauf weiterer Uboote trotz der schwierigen Haushaltssituation prüfen lassen zu wollen. „Vor dem Hintergrund der Bedrohungslage durch Russland“ wolle er sich in der zweiten Jahreshälfte mit der Frage befassen, „wie und in welcher Geschwindigkeit wir die weiteren benötigten vier Uboote der Klasse 212 CD bestellen können“, so der Minister.

TKMS-Manager Rogge kommentierte diese Entwicklung mit den Worten: „Wir freuen uns über die positiven Signale aus beiden Kundennationen. Das unterstreicht, dass unsere Produkte gebraucht werden. Die letzten Fortschritte im Design-Verfahren haben gezeigt, dass wir die Kundenanforderungen erfüllen und die technischen Voraussetzungen geschaffen sind. Zudem verfügen wir über ausreichende Produktionskapazitäten. Wir stehen bereit, wenn weitere Optionsboote benötigt werden.“

In den kommenden Monaten werden sowohl in Deutschland als auch in Norwegen politische Entscheidungen zu dem binationalen Uboot-Beschaffungsvorhaben erwartet. Wir haben übrigens in der Vergangenheit schon mehrfach über den Rüstungsdeal berichtet, zuletzt hier


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Die Computerdarstellung zeigt das künftige Uboot „U212 CD“ vor der neuen Schiffbauhalle der Firma ThyssenKrupp Marine Systems in Kiel. Mit seinen Maßen von 170 mal 70 Metern und einer Höhe von knapp 33 Metern ist der Hallenkomplex laut TKMS „die modernste Schiffbauhalle für konventionelle Uboote auf der Welt“.
(Bild: TKMS)


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