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Oslo/Berlin/Koblenz/Kiel. Anfang 2017 hat Norwegens Regierung Deutschland als strategischen Partner für den Neubau von vier Ubooten mit der Bezeichnung „U212 CD“ (CD steht für Common Design) ausgewählt. Deutschland bestellt zeitgleich zwei identische Uboote. Darüber hinaus werden beide Länder im Rahmen ihrer maritimen Kooperation beim Bau von Raketen und anderen Verteidigungssystemen zusammenarbeiten. Im September 2018 einigten sich Norwegen und Deutschland schließlich auf ein umfassendes Programm zur industriellen Zusammenarbeit beim Bau der Unterseeboote.

Im Jahr 2021 schlossen beide Länder einen gemeinsamen Beschaffungsvertrag zur Lieferung von insgesamt sechs Ubooten „U212 CD“ mit der Firma ThyssenKrupp Marine Systems/TKMS (wir berichteten unter anderem hier).

Am heutigen Montag (18. März) nun folgte die Präsidentin des norwegischen Beschaffungsamtes (Forsvarsmateriell/Norwegian Defence Materiel Agency, NDMA), NDMA-Generaldirektorin Gro Jære, einer Einladung von Präsidentin Annette Lehnigk-Emden nach Koblenz ins Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Im Mittelpunkt der Gespräche stand dabei die weitere Vorgehensweise beim gemeinsamen Rüstungsprojekt „U212 CD“.

Das deutsch-norwegische Beschaffungsvorhaben befindet sich aktuell in der sogenannten „Critical-Design-Review-Phase“. In dieser Phase wird die letztendlich gültige Planungskontrolle durchgeführt und überprüft – ein Meilenstein im Verlauf einer derartigen Kooperation.

Management und Projektzusammenarbeit optimierten

Lehnigk-Emden und Gro Jære vereinbarten während ihres Treffens „eine gestraffte Projektorganisation“. Sie soll das Management und die Zusammenarbeit innerhalb des Projektes zwischen den Partnern optimiert. Neben einer leistungs- und zeitgerechten Lieferung der Uboote stand außerdem „die Entwicklung und Aufrechterhaltung einer auf Offenheit, Vertrauen und Transparenz basierenden robusten Partnerschaft“ im Vordergrund der Begegnung.

Die Präsidentin des BAAINBw bedankte sich bei ihrem norwegischen Gast für die gute Zusammenarbeit und erklärte: „Für beide Beschaffungsbehörden ist es das erste Projekt dieser Größenordnung, in welchem der Weg nicht nur für die Beschaffung, sondern auch für das gemeinsame Lebenszyklusmanagement geebnet werden musste.“ So gehört etwa die Instandsetzung der Boote beider Nationen in der norwegischen Instandsetzungswerft in Bergen dazu. Das habe auch finanzielle Vorteile, so Lehnigk-Emden. Nicht nur die Kosten der Beschaffung würden durch eine solch langfristige Kooperation optimiert, auch die Kosten für Ersatzteile beispielsweise würden sich durch die Bündelung von Bestellungen minimieren.

Für den zukünftigen Projektfortgang wünschte die Präsidentin des Koblenzer Beschaffungsamtes allen Beteiligten eine „erfolgreiche Gestaltung des weiteren gemeinsamen Weges, den wir aufmerksam begleiten werden“.

Kooperation der beiden Länder auch in anderen Rüstungsbereichen

Deutschland und Norwegen arbeiten schon seit Längerem bei verschiedenen Beschaffungsprojekten eng zusammen und profitieren somit naturgemäß von den entstehenden Synergieeffekten (wie Kostenvorteilen durch höhere Stückzahlen innerhalb der Projekte).

Auch ein Projekt zur Beschaffung von Seeziel-Lenkflugkörpern vom Typ „Naval Strike Missile“ – kurz NSM – wurde erfolgreich durch die enge Zusammenarbeit beider Nationen vorangetrieben (wir berichteten). Die voraussichtliche Lieferung der Lenkflugkörper für die Deutsche Marine liegt mit dem Jahr 2026 nach BAAINBw-Angaben „voll im Zeitplan“.


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Die Aufnahme zeigt die beiden Präsidentinnen Gro Jære (Norwegen; links) und Annette Lehnigk-Emden (Deutschland) bei ihrem Arbeitstreffen am 18. März 2024 im Koblenzer Amt. Dort vereinbarten sie das weitere Vorgehen bei der Beschaffung der Uboote U212 CD.
(Foto: Dirk Bannert/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Grafische Darstellung des geplanten deutsch-norwegischen Unterseebootes.
(Bild: ThyssenKrupp Marine Systems)


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