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Koblenz/München/Bremen. Das Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat der Airbus Defence and Space GmbH den Hauptauftrag für das sichere militärische Satellitensystem der nächsten Generation, SATCOMBw Stufe 3, erteilt. Der Auftrag für das neue Kommunikationssystem umfasst sowohl geostationäre Satelliten als auch das Bodensegment, zudem die Startmission sowie den auf zunächst 15 Jahre angelegten Betrieb im All. Die Satelliten sollen einem Airbus-Pressestatement zufolge „noch vor Ende des Jahrzehnts“ in Betrieb genommen werden.

Der Auftragswert beträgt nach Angaben des Beschaffungsamtes insgesamt rund 2,2 Milliarden Euro. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte das Vorhaben bereits Ende Juni gebilligt.

Das neue SATCOMBw der Stufe 3 soll einmal die nach wie vor genutzten Satelliten COMSATBw-1 und COMSATBw-2 ablösen (siehe auch hier). Als Ersatz für die aktuellen bundeswehreigenen geostationären Satelliten wird die Stufe 3 SATCOMBw nach ihrer Inbetriebnahme über eine deutlich gesteigerte Leistungsfähigkeit verfügen.

In einer Presseerklärung des BAAINBw heißt es dazu: „Die Einsatzszenarien der neuen Satelliten sind vielfältig. Die Bundeswehr wird zukünftig mit den technologisch fortschrittlichen Kommunikationssatelliten ihre weltweite Führungsfähigkeit und Informationsversorgung eigener und befreundeter Truppen- und Einsatzkontingente nicht nur sicherstellen, sondern ausbauen. Die Satelliten werden durch die Herstellung von Kommunikationsverbindungen einen wesentlichen Anteil zur nationalen Sicherheit beitragen.“

Bis in die 2040er-Jahre eine zukunftssichere militärische SATCOM-Fähigkeit

Ralph Herzog, Vizepräsident der Koblenzer Behörde, sagte über das Milliardenprojekt: „Mit den zukünftigen Kommunikationssatelliten ist die Bundeswehr auf dem neusten Stand der Technik. Mit dem System wird die Truppe über ein unabhängiges, kriegstüchtiges Satellitenkommunikationssystem verfügen.“

Michael Schöllhorn, CEO von Airbus Defence and Space, äußerte: „Nach dem Erfolg des SATCOMBw-Programms der Stufe 2, das wir seit 2009 durchführen, stärkt dieser jüngste Auftrag unsere strategische Partnerschaft mit der Bundeswehr, indem er ihr eine deutlich verbesserte und bis in die 2040er-Jahre zukunftssichere militärische SATCOM-Fähigkeit bietet.“ Schöllhorn ergänzte: „In einer Zeit, in der die westlichen Demokratien herausgefordert sind und das europäische institutionelle Ökosystem für die Raumfahrt zu kämpfen hat, sind wir dankbar, dass wir dieses zukunftsweisende System entwickeln und aufbauen dürfen.“

Deutsche Wertschöpfungskette als zentrales Element des Gesamtauftrags

Die Airbus-Satelliten der neuen Generation basieren auf der Plattform „Eurostar Neo“ und werden jeweils rund sechs Tonnen wiegen. Sie werden laut Hersteller „über umfangreiche Fähigkeiten verfügen, um mit dem raschen Wandel in der Digitalisierung und dem ständig steigenden Datenübertragungsvolumen Schritt halten“ zu können. Dementsprechend sollen sie laut Airbus auch „mit den neuesten Technologien“ ausgestattet sein.

Wie das Rüstungsunternehmen in seiner Pressemitteilung weiter schreibt, ist „ein wesentliches Element des Gesamtauftrages“ eine deutsche Wertschöpfungskette, an der Partner wie OHB Bremen und zahlreiche kleinere deutsche Firmen beteiligt sein werden. Zentrale Elemente wie die Führung und Integration der hochentwickelten Nutzlasten, die Solaranlagen und der Gesamtbetrieb des Raumfahrzeugs werden ebenfalls alle aus Deutschland kommen.


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Zu unserer Aufnahme: Am 4. Juli wurden in Koblenz in den Räumen des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr die Vertragsdokumente mit dem Auftragnehmer unterzeichnet. Links im Bild BAAINBw-Vizepräsident Ralph Herzog, neben ihm Marc Steckling, Leiter „Space Exploration“ und Chef der Bremer Niederlassung von Airbus Defence Space.
(Foto: Dirk Bannert, BAAINBw)

Kleines Beitragsbild: Das Satellitenkommunikationssystem der Bundeswehr – kurz SATCOMBw – ist für autonome und selbständig einsetzbare Kommunikations- und Informationsdienste unverzichtbar. Es stellt die globale Führungs- und Informationsfähigkeit der deutschen Streitkräfte sicher. Das Projekt soll zudem garantieren, dass die Verpflichtungen gegenüber der und für die NATO in diesem Bereich auch in Zukunft erfüllt werden können.
(Bild: Airbus Defence and Space)


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