Taufkirchen/Wetzlar. Der Sensorspezialist Hensoldt hat jetzt das zweite Los der Scharfschützen-Beobachtungsoptik „Spotter 42“ an die Bundeswehr ausgeliefert. Übergeben wurden diesmal insgesamt 90 Systeme. Die erste Lieferung war im vergangenen Jahr erfolgt. Der weiterentwickelte „Spotter“ ergänzt die in der Truppe bereits eingeführten „Spotter 60“ von Hensoldt und löst zudem ein Vorgängermodell ab.
Im Vergleich zum „Spotter 60“ startet der Vergrößerungsbereich des „Spotter 42“ mit einer sechsfachen anstatt einer zwanzigfachen Vergrößerung. Somit ist die neue Beobachtungsoptik zur Nutzung von Nachtsicht- und Wärmebildvorsätzen (NSV und IRV) optimiert. Das Ergebnis ist Hensoldt zufolge „eine deutliche Verbesserung der Beobachtungsfähigkeit bei eingeschränkten Sichtverhältnissen“.
Dazu Josef Reif, verantwortlicher Sales-Manager: „Die optische Performance des ,Spotter 42‘ ist herausragend. Er stellt mit seinem großen Sehfeld, hoher Randschärfe und brillanter Bildgüte über den komplette Vergrößerungsbereich von 6-42x einen Meilenstein in der Gerätekategorie kompakte Beobachtungsoptik dar.“
Die Beobachtungsoptik ist durch ein verändertes Konzept insgesamt kompakter geworden. In einer Pressemitteilung erklärt der Hersteller: „Das Ergebnis ist ein hoher Vergrößerungsbereich mit geringer Anfangsvergrößerung bei gleichzeitiger Gewichtsreduktion. Der ,Spotter 42‘ entspricht den Bundeswehr-Spezifikationen und verfügt über eine stufenlos einstellbare Absehensbeleuchtung sowie einen integrierten Laserfilter, der die vergrößerungsbedingte Strahldichtenerhöhung schädlicher Laserstrahlung kompensiert, ohne die visuellen Transmissionswerte merklich zu beeinträchtigen.“
(Anm.: Das „Absehen“, auch „Fadenkreuz“ genannt, gibt es für die unterschiedlichsten Anwendungen in vielen Varianten – von einfach gehaltenen bis hin zu komplexen Optiken, die eine Entfernungs-, Geschwindigkeits- und Größenberechnung erlauben. Die „Absehensbeleuchtung“ gibt an, ob ein Absehen im Zielfernrohr beleuchtbar ist. Die Beleuchtung wird oftmals in Stufen angegeben. Sie ist für den Schützen bei sehr hellen oder sehr dunklen Lichtverhältnissen wichtig.)
Zum Thema „Anbau von zusätzlichen Systemen“ schreibt Hensoldt: „Dank der im Zubehör enthaltenen langen Aufnahmeschiene mit beidseitigem Picatinny-Profil können Vorsatzgeräte unterschiedlicher Bauhöhen verwendet werden. Zusätzliche Aufnahmeschienen am Gerät ermöglichen den Anbau verschiedener Zusatzgeräte wie Target Pointer oder Entfernungsmesser.“
(Anm.: Eine Picatinny-Schiene ist eine nach NATO-Standard genormte gezahnte Schiene zur schnellen und wiederholgenauen Montage von Zubehörteilen auf Schusswaffen; an ihr können beispielsweise Visiereinrichtungen, Nachtsichtgeräte oder Laseraufsätze befestigt werden.)
Mit dem Fähigkeitsaufwuchs zur Beobachtung bei eingeschränkter Sicht steigere der „Spotter 42“ die Nachtkampffähigkeit der Scharfschützen und leiste so einen wichtigen Beitrag „zur Erhöhung der Kriegstüchtigkeit der deutschen Streitkräfte“, meint Reif. „Die ersten Rückmeldungen durch Nutzer sind allesamt positiv“, berichtet er weiter.
Die Beobachtungsoptik „Spotter 42“, vorgestellt bei der diesjährigen Messe Enforce Tac in Nürnberg, habe einen „sehr guten Zuspruch“ vor allem von Beschaffern militärischer Behörden verschiedener europäischer Nationen erfahren, so Reif abschließend. Als Seriengerät angeboten, soll das System in einer weiteren Ausbaustufe bald noch zusätzliche funktionale Ergänzungen zur Erweiterung des Nutzungsbereichs erhalten.
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Die Industrieaufnahme zeigt die Beobachtungsoptik „Spotter 42“, die nun vor Kurzem in einer Stückzahl von 90 Exemplaren im Rahmen eines zweiten Loses an die Bundeswehr geliefert wurde.
(Bild: Hensoldt AG)