Koblenz/Überlingen/Raufoss (Norwegen). Die Arbeitsgemeinschaft Diehl Defence GmbH & Co. KG (Deutschland) und Nammo AS (Norwegen) – kurz ARGE „DiNa 155mm“ – hat von der Bundeswehr einen Großauftrag zur Herstellung und Lieferung von Artilleriegeschossen Kaliber 155 mm erhalten. Helmut Rauch, Vorstandsvorsitzender Diehl Defence, und Vegard Sande, Executive Vice President bei Nammo, unterzeichneten am heutigen Dienstag (9. Juli) die entsprechenden Papiere in den Räumen des Koblenzer Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Für das Beschaffungsamt unterzeichnete Präsidentin Annette Lehnigk-Emden die Dokumente.
In einer Presseerklärung von Diehl heißt es dazu: „Die Vertragsunterzeichnung stellt die substanzielle Erweiterung des bereits im letzten Jahr gezeichneten Rahmenvertrages dar und ist ein deutliches Zeichen, um die Versorgungssicherheit im Bereich der 155mm-Artilleriemunition für die Bundeswehr und ihre Verbündeten sicherzustellen.“ Zugleich stehe der Vertrag für die Absicht, langfristig Großkalibermunition beschaffen zu wollen. Dies ermögliche es der Industrie, entsprechend benötigte Produktionskapazitäten in Deutschland aufzubauen.
Im Rahmen der Vertragszeichnung wurde ein Bestellabruf von 155mm-Artilleriegeschossen „in derart signifikanter Höhe“ vereinbart, dass damit zugleich die Grundlage für den Ausbau einer nationalen Fertigungslinie gelegt werden konnte.
Diehl arbeitet seit Unterzeichnung des ersten Rahmenvertrages 2023 mit seinen Kooperationspartnern am Aufbau nationaler Fertigungskapazitäten. So wolle man „möglichst frühzeitig und verlässlich ausliefern können“, heißt es in der Pressemitteilung aus Überlingen. Besonders im Bereich „Sprengstoff“ können die ARGE „DiNa 155mm“ nun aufgrund von Kooperationen mit den Firmen Chemring Nobel AS und Dynamit Nobel Defence zuverlässig auf die Engpassressource „Sprengstoff“ – hergestellt in Deutschland – zurückgreifen und auch die Verfügbarkeit sicherstellen.
Diehl-Defence-Chef Helmut Rauch erklärte: „Wir freuen uns sehr, den größten Rahmenvertrag für konventionelle Munition in unserer Firmengeschichte erhalten zu haben. Dieser Vertrag bestätigt das Vertrauen in uns und die Zuverlässigkeit unseres Unternehmens. Auch bauen wir hiermit zugleich unsere langjährige und erfolgreiche Kooperation mit unserem norwegischen Partner Nammo AS weiter aus.“
Morten Brandtzæg, Präsident und CEO von Nammo, äußerte: „Dieser bedeutende Auftrag unterstreicht die starke Partnerschaft zwischen Nammo und Diehl Defence. Unser gemeinsames Know-how stellt sicher, dass wir die hohen Anforderungen der deutschen Streitkräfte zuverlässig und effizient erfüllen können.“
Für Diehl Defence bedeutet der Rahmenvertrag mit dem BAAINBw zugleich eine Komplettierung des Portfolios im Bereich „Indirektes Feuer/Artillerie“. Im Pressetext des Systemhauses wird dazu ausgeführt: „Neben den bereits bekannten Produkten der Munitionsfamilie Vulcano (Kooperation mit Leonardo) und SMArt 155 (Kooperation mit Rheinmetall) wird Diehl Defence zukünftig reichweitengesteigerte 155mm-Sprenggeschosse der neuen Generation und – ergänzend dazu – das passende Kurskorrekturmodul 2DGMArt anbieten können.“
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Zu unserem Bildmaterial:
1. Die Arbeitsgemeinschaft/ARGE „DiNa 155mm“ liefert der Bundeswehr 155mm-Artilleriemunition „in signifikanter Höhe“. Der Auftrag sei „die Grundlage für den Ausbau einer nationalen Fertigungslinie“, schreibt Diehl in seiner Pressemitteilung.
(Bild: Diehl Defence)
2. Nach der Unterzeichnung des Beschaffungsauftrags: BAAINBw-Präsidentin Annette Lehnigk-Emden mit dem Vorstandsvorsitzenden von Diehl Defence Helmut Rauch (links) und Nammo-Vizepräsident Vegard Sande.
(Foto: Dirk Bannert/Presse- und Informationszentrum BAAINBw)
Kleines Beitragsbild: Symbolaufnahme „Artilleriemunition Kaliber 155 mm“. Ein Artillerist der Britischen Armee trägt zwei 45 Kilogramm schwere 155mm-Granaten zu einer Geschützstellung. Die Aufnahme wurde im März 2015 bei der Übung „Steel Sabre“ gemacht.
(Foto: Si Longworth/British Army/unter Lizenz OGL v1.0 – vollständiger Lizenztext:
https://www.nationalarchives.gov.uk/doc/open-government-licence/version/1/open-government-licence.htm)