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Wolgast/Kiel/Hamburg. Wie das in Bremen ansässige Schiffsbauunternehmen NVL B.V. & Co. KG. jetzt bekanntgab, ist die neunte Korvette der Deutschen Marine, die zukünftige Korvette „Augsburg“, auf dem Weg zur Fertigstellung nach Hamburg. In einer Pressemitteilung der Firma heißt es, dass das Hinterschiff des neunten Bootes des aktuellen Beschaffungsvorhabens ,Korvette 130‘ am 21. Juni den Wolgaster NVL-Standort verlassen hat und voraussichtlich am Freitag (24. Juni) bei Blohm+Voss in Hamburg erwartet wird.

Der Transport des Vorschiffes der Korvette von der Kieler Werft German Naval Yards nach Hamburg wird NVL zufolge voraussichtlich am Montag nächster Woche (27. Juni) erfolgen. Hier werden Vor- und Hinterschiff der neunten Korvette im Rahmen des sogenannten „Hochzeitsstoßes“ anschließend zusammengeführt („Hochzeitsstoß“: Endmontage der Vor- und Achterschiff-Sektionen).

In Hamburg werden auch die rund 89 Meter langen Korvetten in Betrieb genommen und durchlaufen von dort aus ihre Funktionsüberprüfungen und Abnahmen in Abstimmung mit den Fachabteilungen des öffentlichen Auftraggebers (des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, kurz BAAINBw) und der Marine.

Erste fünf Korvetten seit mehr als einem Jahrzehnt bereits im Bündniseinsatz

Die ersten fünf Korvetteneinheiten K130 befinden sich seit 2008 im Dienst und werden dabei auch bei internationalen Bündniseinsätzen – etwa im Rahmen der UNIFIL-Mission der Vereinten Nationen in den Gewässern vor dem Libanon (UNIFIL = United Nations Interims Force in Lebanon) – genutzt.

Der Auftrag zum Bau der fünf zusätzlichen Korvetten war vom BAAINBw am 12. September 2017 erteilt worden. Über die Kiellegung der zehnten und vorerst letzten Einheit der „Braunschweig“-Klasse, der zukünftigen Korvette „Lübeck“, hatten wir berichtet (siehe hier).

Erste Korvette des zweiten Bauloses im April in Hamburg getauft

Am 21. April fand übrigens in Hamburg bei Blohm+Voss die feierliche Taufe der ersten der insgesamt fünf neuen Korvetten für unsere Marine statt. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker taufte das Anfang 2019 auf Kiel gelegte Boot auf den Namen der Domstadt. An der Zeremonie nahm auch die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin der Verteidigung Siemtje Möller teil. Anwesend waren zudem Hamburgs Innensenator Andy Grote und Marineinspekteur Jan Christian Kaack.

Staatssekretärin Möller sagte: „Die Taufe der Korvette ,Köln‘ steht sinnbildlich für den Schritt zu einer höheren Einsatzfähigkeit und Vollausstattung der Deutschen Marine und somit unserer Streitkräfte. Ihre hervorragend ausgebildete und motivierte Besatzung wird die Korvette zu einem modernen und wirksamen Kriegsschiff machen.“

Die Boote 6, 7 und 8 befinden sich momentan in unterschiedlichen Stadien der Endausrüstung, Boot 9 ist in der Fertigungsendphase. Boot 10 wurde – wie zuvor bereits erwähnt – Anfang des Jahres auf Kiel gelegt.

Die fünf Boote des zweiten K130-Loses werden von der „Arbeitsgemeinschaft K130“ („ARGE K130“) – bestehend aus der federführenden NVL Group, ThyssenKrupp Marine Systems sowie German Naval Yards Kiel – geliefert.

Der Vertrag umfasst neben Konstruktionsleistungen und der Fertigung auch die Integration aller Systeme, Geräte und Anlagen. Hinzu kommt die Gestaltung der Land- und Ausbildungsanlagen. Auch umfassende Logistik- und Service-Dienstleistungen – darunter beispielsweise die technische Dokumentation oder die Ausbildung der späteren Besatzungsmitglieder im Umgang mit dem Boot und dessen Komponenten – sind Vertragsbestandteil.

Beteiligt und integriert in das Bauprojekt ist eine Vielzahl an Zulieferunternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Konstruktionsleistungen erfolgten bereits an den NVL-Standorten in Bremen, Hamburg und Wolgast sowie an den ThyssenKrupp-Standorten in Emden und Hamburg.


Kompakt                           

Das Unternehmen Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG, eine deutsche Schiffswerft mit Hauptsitz in Bremen-Vegesack und fünf Werften in ganz Norddeutschland (Bremen-Aumund, Bremen-Berne, Bremen-Lemwerder, Hamburg und Rendsburg), führt den Marineschiffbau seit dem 1. Oktober 2021 unter der neuen Dachmarke „Naval Vessels Lürssen“ – kurz NVL – fort.

Als eigenständige Gesellschaften wurden alle „Defence“-Standorte und damit sämtliche Schiffbaukompetenzen der „Defence“-Sparte von Lürssen in der neuen NVL Group vereint. Als Dachgesellschaft der NVL Group wurde das eigenständige Unternehmen NVL B.V. & Co. KG aus der Fr. Lürssen Werft ausgegründet.


Die beiden Aufnahmen, veröffentlicht am 4. März 2020 auf dem Twitter-Account von Vizeadmiral Jan C. Kaack, zeigen die Vor- und Achterschiff-Sektionen der inzwischen getauften Korvette „Köln“ kurz nach ihrer Ankunft bei Blohm-Voss in Hamburg. Auch bei der neunten Korvette, der künftigen Korvette „Augsburg“, werden in Hamburg Vor- und Hinterschiff exakt zusammengeführt.
(Bilder: Deutsche Marine)

Kleines Beitragsbild: Deutsche Korvette K130 des 2. Bauloses.
(Rendering-Bild: NVL B.V. & Co. KG)


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