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Hagen/Bonn. Die Reservisten der Bundeswehr fordern – vor dem Hintergrund der veränderten Sicherheitslage in Europa – mehr gesellschaftliche Anerkennung. Denn spätestens seit der Krim-Invasion Russlands sei die Bündnis- und Landesverteidigung wieder mehr in den Blickpunkt gerückt, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg jetzt der in Hagen erscheinenden Westfalenpost (morgige Mittwochausgabe). Der 46-jährige Politiker, der im November vergangenen Jahres bei der 20. Bundesdelegiertenversammlung des Reservistenverbandes in Bonn zum neuen Präsidenten der Interessenvertretung gewählt worden ist, erklärte in seinem Interview: „Die ureigenste Aufgabe eines jeden Staates ist es, das eigene Territorium und die eigene Integrität zu sichern. Dafür brauchen wir die Reserve. Ohne sie geht es nicht.“

Sensburg, der in Brilon im östlichen Sauerland wohnt, warb in seinem Gespräch mit der Westfalenpost für die Einrichtung eines Landesregiments in Nordrhein-Westfalen. Bayern hat ein solches Regiment im vergangenen Jahr als erstes Bundesland in Dienst gestellt. Bis zu 500 Reservisten übernehmen dort unter anderem Sicherungsaufgaben, den Schutz militärischer und ziviler Einrichtungen und helfen im Katastrophenfall.

Sensburg äußerte sich auch zum Thema „rechtsextremistische Tendenzen in der Bundeswehr und unter Reservisten“. Er erklärte: „Wir brauchen keine Rambo-Typen, wir brauchen keine Rechtsradikalen, wir brauchen keine Reichsbürger.“ Er wolle zukünftig intensiver mit den staatlichen Behörden zusammenarbeiten, um Extremisten frühzeitig ermitteln zu können.

Ergebnisse der Bundesdelegiertenversammlung 2019

Die 20. Bundesdelegiertenversammlung des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) hatte am 8. und 9. November im Bonner World Conference Center stattgefunden. 149 Delegierte aus allen 16 Landesgruppen hatten dort im Plenarsaal des ehemaligen Bundestages ein neues Präsidium gewählt. Das Wahlergebnis:
Präsident Patrick Sensburg;
Stellvertreter des Präsidenten Thomas Erndl (CSU-Bundestagsabgeordneter; Leutnant der Reserve) und Pascal Kober (FDP-Bundestagsabgeordneter; seit 2014 Militärseelsorger bei der Bundeswehr am Standort Stetten am kalten Markt und am Ausbildungszentrum Spezielle Operationen in Pfullendorf);
Vizepräsident „Betreuung und Fürsorge“ Ralf Alexander Bodamer;
Vizepräsident „Kommunikation und digitale Transformation“ Wolfgang Wehrend;
Vizepräsident „Internationale Zusammenarbeit“ Marc Lemmermann;
Vizepräsident „Verbandsorganisation und Weiterentwicklung“ Lutz Georg-Berkling;
Vizepräsident „Militärische Ausbildung“ Martin Hammer;
Vizepräsident „Sicherheitspolitische Bildung“ Joachim Sanden;
Vizepräsident „Mitgliedergewinnung und Mitgliederservice“ Edgar Strauch;
Bundesschatzmeister Michael Nebel.

Der neue Präsident des Reservistenverbandes sitzt seit 2009 als Abgeordneter für die CDU im Deutschen Bundestag und ist dort unter anderem Vorsitzender des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung. „Mein Herz schlägt für die Reserve und ich werde alles dafür tun, sie voranzubringen“, hatte Sensburg in Bonn bei seiner Antrittsrede gesagt. Er selbst hatte direkt nach dem Abitur in den Jahren 1991 bis 1992 eine Offiziersausbildung durchlaufen und war danach unter anderem zum Einsatzführungskommando der Bundeswehr abkommandiert worden. Patrick Sensburg ist Oberstleutnant der Reserve.


Zu unserem Bildmaterial:
1. Reservisten eines Reservistenmusikzuges am 16. Mai 2014 bei ihrem Gelöbnis. Zuvor war den Ungedienten im Rahmen einer Dienstlichen Veranstaltung innerhalb von vier Tagen militärisches Basiswissen vermittelt worden.
(Foto: Ralf Wittern/Reservistenverband)

2. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg am 31. Januar 2018 bei der konstituierenden Sitzung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung des Parlaments.
(Foto: Achim Melde/Deutscher Bundestag)

Kleines Beitragsbild: Taktische Weiterbildung von Reservisten. Erfahrene Taktiklehrer bilden dabei in mehreren aufeinander aufbauenden Wochenendseminaren Reservisten aller Dienstgrade und jeden Alters aus.
(Foto: Wilhelm Schreieck/Reservistenverband)


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