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Brüssel. Der Termin ist nun bereits gut vier Wochen her, aber das dabei erzielte Ergebnis für die NATO von weitreichender Bedeutung. Unter der Führung Belgiens unterzeichneten die Verteidigungsminister von 16 Bündnisstaaten während des Brüsseler Gipfeltreffens ein Memorandum of Understanding (MoU) über die multinationale Zusammenarbeit bei der Bereitstellung und Nutzung von Kampfmunition (Land Battle Decisive Munitions, LBDM). Eine erste internationale Ausschreibung für die Beschaffung der gemeinsamen Munition soll demnächst erfolgen.

Das Projekt war im Juni vergangenen Jahres mit einer Grundsatzentscheidung von elf NATO-Staaten auf den Weg gebracht worden. Auch das Partnerland Finnland hatte erklärt, sich an dem gemeinsamen Beschaffungsvorhaben beteiligen zu wollen. Das anlässlich des NATO-Gipfels in der belgischen Hauptstadt unterzeichnete MoU ist zugleich die verbindliche Rechtsgrundlage für den gemeinsamen Erwerb und die Lagerung einer breiten Palette von Landmunition.

Das Dokument unterzeichneten jetzt Belgien, Deutschland, Dänemark, Estland, Frankreich, Italien, Lettland, Litauen, Montenegro, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Slowakei, Slowenien und Spanien. Hinzu kommen die neutralen Länder Finnland und Österreich.

Mazedonien (nach Beilegung des 27 Jahre währenden Namensstreits mit Griechenland künftig „Republik Nord-Mazedonien“) unterzeichnete ebenfalls. Die NATO hat die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien inzwischen zur Aufnahme von Beitrittsgesprächen eingeladen. In ein bis zwei Jahren könnte das Land dann 30. NATO-Mitglied werden.

Höhere Interoperabilität und geringere Kosten

Rose Gottemoeller, die Stellvertretende Generalsekretärin des Bündnisses, sagte in Brüssel zu dem Gemeinschaftsprojekt: „Wenn wir unsere Munition gemeinsam beschaffen und nutzen, erhöhen sich damit zwangsläufig auch unsere Fähigkeiten – die Zusammenarbeit der Bündnispartner im Felde wird insgesamt reibungsloser und wirkungsvoller verlaufen.“ Sie fügte hinzu: „Diese Initiative wird den NATO-Truppen im Laufe der Zeit auch helfen, ihre Interoperabilität und Effektivität dort nachhaltig zu erhöhen, wo sie am meisten benötigt wird. Gleichzeitig wird das Beschaffungsprojekt auch entscheidend dazu beitragen, Kosten zu senken.“

Während des Gipfels in Brüssel beschlossen ebenfalls sieben NATO-Länder – Belgien, Frankreich, Italien, Niederlande, Polen, Portugal und Spanien – eine gemeinsame Beschaffung und Nutzung von Marinemunition (Maritime Battle Decisive Munitions, MBDM).


Die Aufnahme zeigt den belgischen Verteidigungsminister Steven Vandeput bei der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding über die multinationale Zusammenarbeit bei der Bereitstellung und der Nutzung von Kampfmunition. Belgien ist bei diesem Projekt federführend.
(Foto: NATO)

Kleines Beitragsbild: Symbolfoto „Militärmunition“.
(Foto: Mark Oliva/U.S. Marine Corps)


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