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Rheine. Am Mittwoch vergangener Woche (1. April) wurde am nordrhein-westfälischen Bundeswehrstandort Rheine ein neues Sanitätsregiment, das Sanitätsregiment 4, aufgestellt. Der Verband besteht in seiner Anfangsaufstellung vor allem aus zwei Einsatzkompanien und einer Sanitätsausbildungskompanie mit insgesamt 200 Soldaten, die etappenweise nach Rheine kommen sollen. Weitere Einheiten werden unmittelbar folgen. Die Zielgröße für das neue Sanitätsregiment liegt bei rund 1000 Kräften.

Mit der Aufstellung des Sanitätsregiments 4 in der Theodor-Blank-Kaserne in Rheine-Bentlage bleibt die zweitgrößte Stadt im Münsterland weiterhin Heimat für Truppenteile der Bundeswehr (siehe auch hier). Und mit dem Dienstantritt von Oberfeldarzt Dr. Philipp Géronne, dem ersten Regimentskommandeur, erreicht der Aufbau des neuen Verbandes nun die „heiße Phase“. „Unser Auftrag ist es, das Regiment von Null aufzubauen“, erläutert Géronne seine Hauptaufgabe. Nach dem Aufwuchs mit Personal und Material soll das neue Regiment vor allem die Landstreitkräfte sanitätsdienstlich unterstützen.

General Eberhard Zorn, Generalinspekteur der Bundeswehr, hatte in seinem Tagesbefehl vom 1. Juli 2019 die Aufstellung des Sanitätsregiments 4 angekündigt. Dort hieß es: „Die Entscheidung zur Aufstellung des neuen Sanitätsregiments stärkt nicht nur den Sanitätsdienst, sondern die Bundeswehr insgesamt. Wir unterstreichen damit unsere Bemühungen, den veränderten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen und unsere Landes- und Bündnisverteidigung wieder stärker in den Fokus zu nehmen.“

Grundausbildungskompanie soll ab April 2021 mit der Arbeit beginnen

Bis Ende des Jahres soll das neue Sanitätsregiment in Rheine-Bentlage bis zu 200 Soldaten umfassen. Nach und nach wird die Ausstattung mit geschützten Sanitätsfahrzeugen und mobilen Sanitätseinrichtungen erfolgen. „Unser erstes Zwischenziel ist der Aufbau einer Grundausbildungskompanie, die ab April 2021 Rekruten ausbildet“, erklärt Kommandeur Géronne. „Damit wächst das Regiment auf 350 Angehörige an. Die Zielgröße liegt bei rund 1000 Soldaten. Das ist aber frühestens in sechs bis acht Jahren zu erwarten.“

Ob die aktuelle Coronavirus-Pandemie einen Einfluss auch auf den Zeitplan des Regimentsaufbaus haben wird, ist nicht absehbar. „In dieser Frage fahren wir alle auf Sicht“, meint Géronne. In seiner letzten Verwendung im Verteidigungsministerium war der Oberfeldarzt unter anderem für Koordinations- und Unterstützungsaufgaben der Bundeswehr in der Coronavirus-Bekämpfung im Einsatz gewesen.

Theodor-Blank-Kaserne bietet dem Sanitätsdienst ideale Voraussetzungen

Rheine gehörte einmal zu den größten Bundeswehrstandorten in Deutschland. Der erste Einschnitt erfolgte nach der Wende mit dem Abzug der Luftwaffe 2006. Anschließende Strukturreformen bedeuteten zunächst das Aus für die Logistikeinheiten am Standort Gellendorf, zuletzt wurde das Transporthubschrauberregiment 15 der deutschen Heeresflieger in Bentlage aufgelöst.

Generalstabsarzt Dr. Stephan Schmidt, Kommandeur des Kommandos Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung in Weißenfels, ist dankbar für den Standort Rheine. Die Theodor-Blank-Kaserne biete beste Voraussetzungen für den neuen Verband, betont er. „Für die Unterstützung der 1. Panzerdivision wird das Sanitätsregiment 4 zukünftig einen entscheidenden Beitrag leisten. Aber auch die räumliche Nähe zum 400 Geneeskundig Bataljon im niederländischen Ermelo ist ein großer Pluspunkt“, so der Generalstabsarzt. Schmidt macht abschließend auch darauf aufmerksam: „Auf dem nahegelegenen Standortübungsplatz existieren hervorragende Ausbildungs- und Übungsmöglichkeiten.“


Unser Bildmaterial zeigt das Rote Kreuz des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr – fotografiert beim „Tag der Bundeswehr 2019“ in Koblenz.
(Fotos: Christian Dewitz/mediakompakt)


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