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Oslo (Norwegen)/Kiel. Während der Messe „Undersea Defence Technology“ (UDT) in der norwegischen Hauptstadt Oslo haben ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) und die norwegische Ulstein Verft eine Absichtserklärung unterzeichnet und damit einen großen Schritt in Richtung einer verstärkten industriellen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Norwegen gemacht. Der Flottenplan der Königlich Norwegischen Marine sieht vor, dass Norwegen fünf oder sechs Fregatten als Ersatz für die Schiffe der Fridtjof-Nansen-Klasse beschaffen wird. Zu den möglichen Nachfolgekandidaten gehört auch die deutsche Fregatten-Klasse F127. Sollten TKMS und die Ulstein-Werft den Zuschlag erhalten, wird den Vertragspartnern zufolge „ein erheblicher Teil der Wertschöpfung in Norwegen stattfinden“.

Die Unterzeichnung des Letter of Intent fand am Messestand von TKMS statt. Der Akt unterstreicht das Engagement der Werftentochter des Essener ThyssenKrupp-Konzerns, mit norwegischen Schiffbauern eng zusammenzuarbeiten. Dabei geht es unter anderem um lokales Know-how und wirtschaftliche Vorteile.

Joachim Wacker (Leiter des Bereichs „Product Sales & Product Strategy“ bei TKMS) und Lars Lühr Olsen (Geschäftsführer der Ulstein Verft) betonten bei der Unterzeichnung die strategische Bedeutung der Partnerschaft und die Vorteile für den Schiffbausektor beider Länder.

Lange Tradition von Innovation und Spitzenleistungen im Schiffbau

Wacker erklärte bei der UDT in Oslo: „Diese Vereinbarung ist ein Meilenstein in unserem Engagement für die norwegische Industrie. Ulstein ist ein weltweit renommierter Schiffbauer – gemeinsam werden wir fortschrittliche und hochleistungsfähige Fregatten bauen, die den Anforderungen der Königlich Norwegischen Marine entsprechen. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit, die weit über dieses Projekt hinausgehen kann.“

Ulstein-Geschäftsführer Olsen äußerte: „Unsere beiden Unternehmen verbindet eine lange Tradition von Innovation und Spitzenleistungen im Schiffbau. Durch den Zusammenschluss bündeln wir unsere Expertise, um hochmoderne Marinelösungen zu liefern und zugleich Norwegens industrielle Kapazitäten zu stärken. Gleichzeitig wird Ulstein seine Aktivitäten im kommerziellen Schiffbau fortsetzen und dabei unseren strategischen Standort entlang der norwegischen Küste nutzen. Wir freuen uns über die Möglichkeit, eine langfristige Partnerschaft aufzubauen, von der beide Unternehmen und beide Nationen profitieren.“


Kompakt                           

Die norwegische Ulstein Verft blickt auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurück, die bis ins Jahr 1917 reicht. Mit umfassender Erfahrung im Bau hochmoderner und innovativer Schiffe – sowohl bei Neubauten als auch bei Modernisierungen und Service – zählt das Unternehmen zu den führenden Akteuren der Branche. Die Werft in Ulsteinvik vereint laut Unternehmensaussage „fundierte Schiffbaukompetenz mit Innovationskraft“ und bietet somit „die idealen Voraussetzungen für die Zusammenarbeit mit ThyssenKrupp Marine Systems“. TKMS ist bereits für die norwegische Marine aktiv (Uboot-Projekt „U212 CD“). Beide Unternehmen verfügen über eine lange industrielle Tradition im Schiffbau: Während TKMS auf die Entwicklung und den Bau von Marineschiffen spezialisiert ist, bringt Ulstein seine große Erfahrung im Bau anspruchsvoller Handelsschiffe mit einzigartigem Design für den maritimen Einsatz ein.

ThyssenKrupp Marine Systems ist eine der weltweit führenden Firmen der Marineindustrie mit rund 8000 Beschäftigten auf drei Werften in Kiel, Wismar und Itajaí (Brasilien). Hinzu kommen weitere Standorte weltweit. TKMS ist als Systemlieferant für Uboote und Überwasserschiffe der Marine sowie für maritime Elektronik und Sicherheitstechnik tätig. Rund 3300 Menschen arbeiten bei TKMS in Kiel, dem damit größten Werftstandort Deutschlands. In einer Selbstdarstellung heißt es: „185 Jahre Geschichte und das stetige Streben nach Verbesserungen lassen das Unternehmen immer wieder neue Standards setzen. Seinen Kunden bietet ThyssenKrupp Marine Systems weltweit maßgeschneiderte Lösungen für hochkomplexe Herausforderungen in einer sich verändernden Welt.“


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Die Aufnahme zeigt TKMS-Bereichsleiter Joachim Wacker (links) und Ulstein-Geschäftsführer Lars Lühr Olsen bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung während der Messe „Undersea Defence Technology“ in Oslo.
(Foto: Ulstein Verft)

Kleines Beitragsbild: Zukunftsprojekt – so könnte die neue Fregatte der Königlich Norwegischen Marine einmal aussehen.
(Computerdarstellung: TKMS)


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