Paris/Berlin. Die XXXIII. Olympischen Sommerspiele 2024 von Paris sind am gestrigen Sonntag (11. August) mit einer beeindruckenden Schlussfeier zu Ende gegangen. Mehr als ein Drittel der deutschen Mannschaft waren Sportsoldaten (und für die Freunde des Genderns: auch Sportsoldatinnen) der Bundeswehr. 171 Bundeswehrangehörige haben Deutschland vom 26. Juli bis 11. August repräsentiert und mit Athleten aus 206 Ländern um die begehrten Medaillen gekämpft.
Die Bundeswehr-Sportsoldaten haben bei den Spielen von Paris erneut ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Mit sechs Goldmedaillen (gesamt Team „Deutschland“ 12 Goldmedaillen), sechs Silbermedaillen (gesamt Team „Deutschland“ 13 Silbermedaillen) und acht Bronzemedaillen (gesamt Team „Deutschland“ 8 Bronzemedaillen) haben die Sportler der Bundeswehr dabei mehr 60 Prozent aller deutschen Olympiamedaillen errungen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius würdigt die Leistung. Er erklärte: „Unsere Bundeswehr-Sportler haben bei den Olympischen Spielen für Höchstleistungen und große Emotionen gesorgt. Die Bilanz der Truppe im Team ,Deutschland‘ ist damit mal wieder überdurchschnittlich. Wir stehen als einer der größten Förderer fest an der Seite des deutschen Spitzensports. Ich gratuliere allen Sportlerinnen und Sportlern zu diesen herausragenden Erfolgen. Sie haben uns alle mitfiebern lassen und besondere olympische Momente geschaffen. Das war großartig.“
Im Vorfeld der Olympischen Spiele in Paris veröffentlichte die 1967 in Berlin gegründete Stiftung Deutsche Sporthilfe interessante Fakten und Zahlen zur Sporthilfe-Förderung für die deutschen Paris-Fahrer. So waren insgesamt 409 von 427 und damit 95,8 Prozent der deutschen Olympia-Starter 2024 im Laufe ihrer Karriere von der Stiftung gefördert worden oder werden nach wie vor von ihr unterstützt.
Die Gesamtfördersumme aller männlichen und weiblichen deutschen Olympiateilnehmer beträgt über alle Förderjahre hinweg laut Stiftung rund 20,8 Millionen Euro. Während der vergangenen Olympiade in Tokio (ursprünglich geplant im Zeitraum 24. Juli bis 9. August 2020, wegen der Coronavirus-Pandemie schließlich um ein Jahr verschoben auf den Zeitraum 23. Juli bis 8. August 2021) waren Förderleistungen in Höhe von etwa 8,6 Millionen Euro an die Sportler des deutschen Olympia-Teams ausgeschüttet worden.
Olympioniken zu entwickeln, braucht Kontinuität und Langfristigkeit. Dazu Thomas Berlemann, Vorstandsvorsitzender der Sporthilfe: „Wir sehen uns als ,Lifetime Companion‘ der Athleten. Das heißt, die Förderung der Sporthilfe setzt bereits weit vor einem Karrierehöhepunkt wie den Olympischen Spielen an. Es ist unsere Mission, die Reise der Athleten verlässlich und ganzheitlich zu begleiten Wir übernehmen frühzeitig Verantwortung für die besten Talente unseres Landes und tragen mit unserer Förderung dazu bei, dass sich möglichst viele Sportler den Traum von Olympia erfüllen, sich gleichzeitig aber auch auf die Zeit nach dem Sport vorbereiten können.“
Die Sporthilfe honorierte nach den Olympischen Spielen von Paris die Leistungen der von ihr finanziell Geförderten mit der Zahlung von Medaillen-Prämien. Die Prämienstaffelung für Olympia-Platzierungen:
– Gold 20.000 Euro
– Silber 15.000 Euro
– Bronze 10.000 Euro
– 4. Platz 5000 Euro
– 5. Platz 4000 Euro
– 6. Platz 3000 Euro
– 7. Platz 2000 Euro
– 8. Platz 1500 Euro
Prämien für Team- und Staffelerfolge orientieren sich an der Aufteilung, werden jedoch gesondert durch den Gutachterausschuss der Sporthilfe festgelegt. Honoriert wird jeweils der größte Erfolg der geförderten Starter, um Athleten unabhängig vom Wettkampfformat vergleichbare Unterstützung zu ermöglichen. Die Prämien werden über die kommenden zwölf Monate verteilt ausgezahlt. Das Geld wird von der Stiftung ausschließlich privat und ohne öffentliche Mittel finanziert.
Nach den Spielen von Paris zog auch die Stiftung Deutsche Sporthilfe eine erste Gesamtbilanz. So sagte Karin Orgeldinger vom Vorstand der Sporthilfe: „Trotz der zahlreichen sehr guten Leistungen hat sich der Abstand zu den Top-Nationen im Medaillenspiegel weiter vergrößert und der Trend seit den Spielen in Tokio fortgesetzt.“ Die Sporthilfe habe vor dem Hintergrund dieses Zeitraums die Ergebnisse und die bisherige Förderung analysiert und wolle – darauf aufbauend – nun ein neues Förderkonzept erstellen, so Orgeldinger weiter. Ziel sei es, die Sporthilfe-Förderung künftig noch leistungs-, potenzial- und bedarfsorientierter aufzustellen. Das Förderkonzept soll jetzt zum 1. Januar 2025 umgestellt werden.
Die Stiftung Deutsche Sporthilfe wurde am 26. Mai 1967 in Berlin ins Leben gerufen. Die damals begründende Philosophie, „jungen Talenten auf einer breiten spitzensportlichen Basis aufbauend den Vorstoß in die internationale Leistungsspitze zu ermöglichen“, gilt noch heute. Die Sporthilfe ist als erfolgreichste unabhängige Sportförderinstitution Europas Vorbild für eine privat organisierte Sportförderung.
Die Stiftung steht für die Grundsätze des Sports und gegen jede Leistungsmanipulation ein. Sie fördert den Transfer sportlicher Prinzipien in die Gesellschaft und lebt ihren Wertekanon „Leistung – Fairplay – Miteinander“. Sie fördert materiell, ideell und sozial männliche und weibliche Athleten, die sich auf sportliche Spitzenleistungen vorbereiten, solche erbringen oder erbracht haben und die durch ihr Auftreten und ihre Leistungsbereitschaft national und international als Leitbilder für Deutschland und als Motivatoren für die Breitensport-Bewegung stehen.
Ein zentrales Anliegen der Stiftung ist es, die leistungssportliche Karriere der von ihr geförderten Athleten im Rahmen der so genannten „dualen Karriereförderung“ in Einklang mit dem schulischen und beruflichen Erfolg zu bringen. Um auf die Zeit nach der sportlichen Karriere vorbereitet zu sein, steht die Sporthilfe ihren Athleten unter anderem mit Stipendien, Ausbildungs- und Studienbeihilfen, Coachings oder der Erstattung des Verdienstausfalls zur Seite.
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Zu unserem Bildangebot:
1. Der Arc de Triomphe de l’Étoile im Zentrum von Paris im nächtlichen Olympia-Glanz.
(Foto: Philippe Millereau/KMSP/@Paris2024)
2. Eines der ikonischen Kunstplakate für die Olympischen und Paralympischen Spiele Paris 2024. Die Kunstplakate wurden im Diptychon-Design gestaltet, um Olympismus und Paralympismus zu vereinen (Anm.: Diptychon = zweiteilige Relieftafeln oder Gemälde, die in der Regel mit Scharnieren zum Aufklappen verbunden sind). Beide Plakate, der Öffentlichkeit offiziell präsentiert am 4. März 2024 im Pariser Kunstmuseum Musée d’Orsay, können unabhängig voneinander wirken, ergeben jedoch kombiniert ein nahtloses Gesamtbild, das die gemeinsame Geschichte von Paris 2024 erzählt. Die Plakate „Paris 2024“ wurden in kreativer Zusammenarbeit mit dem französischen Illustrator Ugo Gattoni geschaffen.
(Bild: @Paris2024)
3. und 4. Die deutschen Medaillengewinner der XXXIII. Olympischen Sommerspiele.
(Hintergrundbild: @Paris2024; Datenquelle: Bundesministerium der Verteidigung;
Infografik © Christian Dewitz/mediakompakt 08.24)
Kleines Beitragsbild: Gold-, Silber- und Bronzemedaille der Spiele von Paris 2024.
(Foto: @Paris2024)