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Berlin/Stadtallendorf. Vor fünf Jahren und drei Monaten verkündete der damalige Generalinspekteur Eberhard Zorn, dass die alte Hessen-Kaserne in Stadtallendorf nicht aufgegeben werden soll. Vielmehr gebe es „dauerhaften Bedarf“. An der rund 30 Hektar großen Liegenschaft in der mittelhessischen Garnisonsstadt wolle man festhalten. Dies sei ein Ergebnis der Evaluierung des Stationierungskonzepts der Bundeswehr – quasi eine Rolle rückwärts …

Im Tagesbefehl des Generalinspekteurs vom 30. August 2019 hieß es dazu: „Die Liegenschaft ,Hessen-Kaserne‘ in Stadtallendorf wird auch künftig für die Zwecke der Bundeswehr benötigt und demzufolge nicht an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zurückgegeben. Mit momentanem Planungstand ist die Hessen-Kaserne zur Aufnahme von Kräften der Organisationsbereiche Heer und Zentraler Sanitätsdienst der Bundeswehr vorgesehen. Darüber hinaus werden aber auch mögliche Bedarfe weiterer Organisationsbereiche geprüft.“

Geschehen ist seither nichts. Die Oberhessische Presse beklagte im Januar 2024, dass das Bundesministerium der Verteidigung nach wie vor keinen Zeitplan für die Stadtallendorfer Kaserne habe. Allerdings sei mittlerweile klar, dass die maroden Gebäude in der Hessen-Kaserne komplett abgerissen und neu errichtet werden müssten. Bereits im März 2021 hatte die Tageszeitung Mittelhessen berichtet, dass „die bestehenden 37 Gebäude in dem Areal abgerissen werden [sollen]“ und das Verteidigungsministerium dafür „2027 oder 2031 als Starttermin für Sanierung oder Neubau“ genannt habe.

Wir haben unter der Überschrift „Termin zur Neuerrichtung der Hessen-Kaserne weiter offen“ zuletzt am 26. Oktober 2022 über das Thema berichtet (siehe hier).

Verlässliche Aussage zur möglichen zukünftigen Nutzung weiterhin nicht möglich

Jetzt gibt es einen „Info-Nachschlag“, denn der CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Heck (Wahlkreis Marburg, Hessen) erkundigte sich: „Welche künftigen Verwendungsmöglichkeiten erwägt die Bundesregierung für die leerstehende Hessen-Kaserne in Stadtallendorf, und wann wird eine diesbezügliche Entscheidung fallen?“

Die Schriftliche Frage des Unionspolitikers, der durch seine Ausbildung zum Reserveoffizier nach dem Wehrdienst 2003 einen persönlichen Bezug zur Truppe hat, beantwortete jetzt am 9. August der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung Thomas Hitschler. Hitschler führte aus: „Die Hessen-Kaserne weist eine ausnahmslos abgängige, nicht mehr wirtschaftlich instandsetzbare Infrastruktur auf. Im Jahr 2019 wurde entschieden, die Liegenschaft ,Hessen-Kaserne‘ in Stadtallendorf nicht an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zurückzugeben. Mit damaligem Planungsstand war die Kaserne zur Aufnahme von Kräften der Organisationsbereiche Heer und Zentraler Sanitätsdienst der Bundeswehr vorgesehen.“

Weiter erklärte er: „Vor dem Hintergrund des Angriffs der Russischen Föderation auf die Ukraine am 24. Februar 2022 sind die Strukturen der Streitkräfte im Rahmen der fortgesetzten Ausrichtung auf die Landes- und Bündnisverteidigung unter dem Aspekt der Kriegstüchtigkeit anzupassen.“ Für die Hessen-Kaserne in Stadtallendorf bedeutet dies – so der Staatssekretär abschließend in seiner Antwort: „Die hierzu laufenden Untersuchungen, welche eine verlässliche Aussage zur möglichen zukünftigen Nutzung der Hessen-Kaserne zulassen, sind noch nicht abgeschlossen und können zeitlich noch nicht eingegrenzt werden.“


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Zu unseren Bildern: Luftbildaufnahme von der Hessen-Kaserne in Stadtallendorf, die von der Bevölkerung nur „Panzerkaserne“ genannt wird.
(Bild: nr)

Kleines Beitragsbild: Altes Namensschild im Eingangsbereich der Hessen-Kaserne.
(Bild: nr)


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