Berlin/Düsseldorf/Zagreb (Kroatien). Vertreter des Düsseldorfer Technologiekonzerns Rheinmetall AG und des kroatischen Fahrzeugherstellers DOK-ING haben am gestrigen Montag (28. Oktober) ein Memorandum of Understanding (MoU) zur Gründung eines Joint Ventures unterzeichnet. Auch Kroatiens Verteidigungsministers Ivan Anušić nahm daran teil. In einer Rheinmetall-Pressemitteilung heißt es: „Ein besonderes Merkmal dieser Partnerschaft ist die vollständige europäische Herkunft und Wertschöpfung, aus der verschiedene unbemannte Fahrzeuge – sogenannte Unmanned Ground Systems, UGS – resultieren sollen.“
Die getroffene Vereinbarung sieht die gemeinsame Entwicklung und anschließende Vermarktung auf Basis der neuen Plattform „Komodo“ von DOK-ING vor. Rheinmetall will verschiedene Fähigkeitsmodule beziehungsweise Rüstsätze (beispielsweise für direktes und indirektes Feuer, Minenlegen, Aufklärungssensorik oder Logistik) mit einbringen.
Rheinmetall bietet dem Joint Venture nach eigener Aussage auch seinen internationalen Marktzugang und sowie Industriekapazitäten an.
Die Umsetzung der unterzeichneten Absichtserklärung unterliegt der vorherigen Genehmigung durch die zuständigen Regulierungsbehörden, einschließlich der Europäischen Kommission und der jeweiligen nationalen Wettbewerbsbehörden.
Björn Bernhard, Geschäftsführer der Rheinmetall Landsysteme GmbH, sagte zur geplanten Kooperation: „Mit DOK-ING und Rheinmetall finden zwei auf ihrem Gebiet führende europäische Anbieter zusammen, um anspruchsvolle Projekte zu realisieren. Gemeinsam wollen wir neue Standards setzen und die Türe für serien- und anwendungsreife UGS aufstoßen. Wir adressieren damit den europäischen Markt sowie auch andere Partnerstaaten.“
Vjekoslav Majetić, Gründer und Vorstandsvorsitzender von DOK-ING, ergänzte: „Die technologischen und industriellen Synergien zwischen DOK-ING und Rheinmetall sind eine einzigartige Gelegenheit, hochmoderne unbemannte Kampf- und Kampfunterstützungssysteme in Europa zu entwickeln.“
Im Rahmen der zukünftigen deutsch-kroatischen Zusammenarbeit sollen laut Pressemitteilung des Düsseldorfer Konzerns in erster Linie „zahlreiche Lösungen für die Kampf- und die Kampfunterstützung“ entwickelt werden.
Geplant ist auch ein gemeinsames Projekt für ein unbemanntes bewaffnetes Begleitsystem (sogenannter „Wingman“) für Kampfpanzer und Schützenpanzer zur Aufklärung und Wirkungsunterstützung. Diese Begleitfahrzeuge sollen einmal auch im Verbund mit bereits bekannten klassischen Rheinmetall-Produkten – etwa dem KF51 Panther, dem Bergepanzer 3 Büffel oder dem Pionierpanzer 3 Kodiak – zum Einsatz kommen.
Die Rheinmetall AG haben wir in der Vergangenheit schon mehrfach ausführlich porträtiert. Der Joint-Venture-Partner DOK-ING dürfte relativ unbekannt sein. Das Technologieunternehmen, das seinen Sitz in der kroatischen Hauptstadt Zagreb hat, hat sich spezialisiert auf die „Entwicklung, Produktion und Wartung unbemannter, ferngesteuerter, hochleistungsfähiger Robotersysteme für Anwendungen unter extremen Bedingungen“.
DOK-ING ist nach eigener Darstellung „Marktführer im Bereich der zivilen und militärischen unbemannten Minenräumung an Land“. Auch im Bergbau ist DOK-ING bereits mit ferngesteuertem schwerem Gerät aktiv. Weitere DOK-ING-Systeme unterstützen im Anwendungsbereich „Polizei, Feuerwehr und Katastrophenhilfe“.
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Die grafische Darstellung zeigt Unmanned Ground Systems/UGS für verschiedene Einsatzszenarien.
(Bild: DOK-ING)
Kleines Beitragsbild: Nach der Unterzeichnung der Absichtserklärung (von links): Vjekoslav Majetić (Vorstandsvorsitzender von DOK-ING), Minister Ivan Anušić und Björn Bernhard (CEO der Rheinmetall Landsysteme GmbH).
(Foto: DOK-ING)