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München/Füssen. Ein Terroranschlag mit mehreren Todesopfern – zudem ein drohender Angriff auf die Lechstaustufe am Forggensee – und schließlich zwei bewaffnete Terroristen auf der Flucht im alpinen Gelände: Diese Szenarien gehörten zum Drehbuch der Anti-Terror-Übung „AlpenTEX 2023“, an der am 25. und 26. Juli Personal von Polizei und Bundeswehr teilnahm. Ausrichter der „AlpenTEX“ (Alpen Terrorismus-Abwehr Übung/Exercise) war das Polizeipräsidium Schwaben Süd-West. Das Übungsgeschehen fand hauptsächlich in der Allgäu-Kaserne in Füssen und auf der „Rohrkopfhütte“ in Schwangau am Tegelberg statt. An „AlpenTEX 2023“ waren insgesamt rund 100 Einsatzkräfte beteiligt, darunter auch Spezialeinheiten. Zum Einsatz kamen auch Hubschrauber und sondergeschützte Fahrzeuge.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verfolgte die Anti-Terror-Übung aufmerksam. Er äußerte sich am Ende vor zahlreichen Pressevertretern über die Abläufe und das Ergebnis. „Die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bundeswehr war ausgezeichnet“, lautete Herrmanns erstes Fazit. Wie bei den bereits vorangegangenen vier gemeinsamen Einsatzübungen (siehe hier) werde auch die heutige Großübung akribisch nachbereitet, versicherte der Innenminister. „Wir wollen für den Ernstfall bestmöglich vorbereitet sein, daher werden wir die gemeinsamen Übungen mit der Bundeswehr auch 2024 fortsetzen.“

Neben regelmäßigen gemeinsamen Übungen ist nach Herrmanns Worten „eine hervorragend aufgestellte Polizei sehr wichtig“. „Wir haben die Bayerische Polizei in den Jahren 2008 bis 2023 mit insgesamt 8000 zusätzlichen Stellen verstärkt, dies ist ein Rekordwert“, erklärte Herrmann. „Damit erreichen wir jetzt mit mehr als 45.000 Stellen eine neue Höchstmarke im Stellenbestand der Polizei unseres Bundeslandes.“

Rekordhaushalt – rund 609 Millionen Euro für die Bayerische Polizei im Jahr 2023

Außerdem habe der Freistaat in den vergangenen Jahren erheblich in die Ausstattung der bayerischen Polizeikräfte investiert, so der Minister weiter. Wie Herrmann an dieser Stelle ausführte, gehören zu den Beschaffungen unter anderem die ballistische Schutzausrüstung und neue Dienstwaffen. Momentan verfügt die Bayerische Polizei über rund 900 Mitteldistanzwaffen als Ergänzung zur Maschinenpistole MP5 bei lebensbedrohlichen Einsatzlagen (Kompakt-Gewehr Modell SCAR-L im Kaliber 5,56 mm x 45). Hinzu kommt ein hochmodernes Lasersystem für das Schießtraining.

Über das Budget für die Polizeikräfte seines Bundeslandes sagte Herrmann vor der Presse: „Nachdem wir bereits im Zeitraum 2013 bis 2022 den Sach- und Bauhaushalt um mehr als 70 Prozent steigern konnten, steht unserer Polizei in diesem Jahr mit rund 609 Millionen Euro ein neuer Rekordhaushalt zur Verfügung.“

Unterstützung durch die Bundeswehr im Anti-Terror-Fall ist zulässig

Abschließend äußerte sich der Innenminister über die Zusammenarbeit mit den Streitkräften. Die Unterstützung der Bundeswehr in der Anti-Terror-Übung sei notwendig und nach dem Grundgesetz auch zulässig, erklärte der CSU-Politiker. Denn laut Szenario sei man von einer „unmittelbaren und konkreten Gefahr weiterer terroristischer Anschläge und damit von einem drohenden besonders schweren Unglücksfall“ ausgegangen. Da laut Übungsdrehbuch „bereits alle Polizeieinheiten in Einsätzen gebunden“ waren, habe man „die Bundeswehr um Hilfe ersuchen“ müssen.

Herrmann machte gegenüber den Medienvertretern aber auch deutlich: „Klar ist aber – für die Innere Sicherheit im Freistaat ist und bleibt zuallererst die Bayerische Polizei zuständig.“


Zu unserem Bildmaterial:
1. Joachim Herrmann ist seit dem 16. Oktober 2007 Bayerischer Staatsminister des Innern. Die Aufnahme zeigt ihn bei seiner Pressekonferenz zu „AlpenTEX 2023“ nahe der „Rohrkopfhütte“ in Schwangau am Tegelberg.
(Foto: Matthias Balk/Bayerisches Staatsministerium des Innern)

2. und 3. Kräfte von Polizei und Bundeswehr übten am 25. und 26. Juli 2023 bei „AlpenTEX“ gemeinsam die Terrorabwehr. Im Einsatz auch Hubschrauber und sondergeschützte Fahrzeuge.
(Fotos: Matthias Balk/Bayerisches Staatsministerium des Innern)

Unser Großbild auf der START-Seite zeigt einen Angehörigen der Spezialkräfte der Bayerischen Polizei bei der Anti-Terror-Übung „AlpenTEX 2023“.
(Foto: Matthias Balk/Bayerisches Staatsministerium des Innern)

Kleines Beitragsbild: „AlpenTEX 2023“ – Vorrücken mit gepanzerten Fahrzeugen der Bundeswehr.
(Foto: Matthias Balk/Bayerisches Staatsministerium des Innern)


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