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Münster. „Herzlichen Glückwunsch I. Deutsch-Niederländisches Korps“: Ursprünglich wollte der Niederländische König Willem-Alexander gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am gestrigen Dienstag (29. September) dem multinationalen Verband in Münster zum 25-jährigen Jubiläum einen Staatsbesuch auf höchster Ebene abstatten. Am 24. September jedoch hatte das niederländische Regierungspresseamt mitgeteilt, dass der König wegen der aktuellen COVID-19-Situation seine Deutschlandreise wird absagen müssen. Kurz davor waren die Provinzen Süd- und Nordholland wegen einer starken Zunahme der Corona-Infektionen vom Berliner Robert-Koch-Institut zu Risikogebieten erklärt worden – in der Region liegen auch der Amts- und der Wohnsitz von Willem-Alexander.

Der Monarch sandte schließlich Glückwünsche und Grüße aus Den Haag, dem Regierungssitz der Königlichen Familie, ins Korps-Hauptquartier. Bundespräsident Steinmeier selbst reiste nach Münster, der Stadt des Westfälischen Friedens und damit auch des Ortes, an dem unser Nachbarland Niederlande als Staat gegründet worden ist.

Das I. Deutsch-Niederländische Korps gilt seit seiner Aufstellung im August 1995 als wahrer Kern der engen militärischen Zusammenarbeit, Kooperation und Integration Deutschlands und der Niederlande im Bereich der Landstreitkräfte (siehe dazu auch den Hinweis auf unser e-Special). Bereits am 4. September hatten die Verteidigungsministerinnen beider Länder, Annegret Kramp-Karrenbauer und Ank Bijleveld-Schouten, anlässlich des Jubiläums den Münsteraner Verband besucht (wir berichteten).

Uniklinik Münster hilft niederländischen COVID-19-Patienten

Steinmeiers Programm an diesem Dienstag sah zunächst einen Besuch im Universitätsklinikum Münster vor. Dabei dankte er den Klinikmitarbeitern – besonders auch im Namen des Niederländischen Königs – für ihre rasche Hilfe für das Nachbarland, als die dortigen Kliniken mit hohen Patientenzahlen belastet waren. Die Einrichtung hatte im Auftrag der Landesregierung die Verteilung von insgesamt 58 niederländischen COVID-19-Patienten auf deutsche Krankenhäuser übernommen. „Das ist nicht nur eine medizinische Großtat, die den Betroffenen hilft, sondern gerade in Zeiten der Not auch ein Freundschaftsbeweis“, so Steinmeier. Dieser helfe „in einem Europa, das nicht immer und in allen Fragen zusammenkommt, neue Brücken zu schlagen.“

Später traf sich der Bundespräsident noch mit Vertretern verschiedener Berufe und Branchen und sprach mit ihnen über ihre Erfahrungen in der Corona-Krise, ihre Sorgen und ihre Wünsche. Seinen Gästen sagte Steinmeier: „Sie haben in Ihren unterschiedlichen Berufen vieles aufrechterhalten und das vielfach unbemerkt – dafür möchte ich Ihnen herzlich danken.“

Münsteraner Korps ist längst „seinen binationalen Anfängen entwachsen“

Gut zwei Stunden nahm sich das Staatsoberhaupt dann Zeit beim Deutsch-Niederländischen Korps. Steinmeier ließ sich dabei von Generalleutnant Andreas Marlow, dem Kommandierenden General des Korps, in die Aufgaben des Verbandes einführen und sprach ausführlich mit Soldaten aller Dienstgradgruppen. Mit Marlow und dessen Stellvertreter, dem niederländischen Generalmajor Gerard Koot, erörterte der hohe Gast auch noch einmal die ursprüngliche Kooperationsidee und ließ dabei die bisherigen gemeinsamen Leistungen beider Gründungsnationen Revue passieren. Der KG gab dabei zu bedenken, dass der heute multinationale Verband längst „seinen binationalen Anfängen entwachsen“ sei.

Dazu führte Marlow weiter aus: „Mittlerweile beteiligen sich immerhin zehn weitere NATO-Mitgliedsstaaten an der Erfolgsgeschichte, die auch beispielgebend für europäische Streitkräfte sein kann. So vereint gestärkt kann der eigentlichen Hauptaufgabe des Korps nachgekommen werden: Bereitstellung eines weltweit schnell verlegbaren und hochmobilen Hauptquartiers für das Bündnis, die Europäische Union, die Vereinten Nationen und für beide Führungsnationen zur Truppenführung in Missionen mit einer Stärke von bis zu 100.000 Kräften.“

Bei seinem Besuch beim Deutsch-Niederländischen Korps wurde Bundespräsident Steinmeier vom Niederländischen Botschafter Wepke Kingma und vom Inspekteur des Niederländischen Heeres, Generalleutnant Martin Wijnen, begleitet. Auch Generalleutnant Alfons Mais, der Inspekteur des Deutschen Heeres, war an diesem Tag nach Münster gekommen.


Zu unserem Bildmaterial:
1. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei seinem Truppenbesuch am 29. September 2020 beim I. Deutsch-Niederländischen Korps in Münster.
(Foto: PAO I. D/NL Korps)

2. Dem Bundespräsidenten lag bei seinem Besuch vor allem der persönliche Kontakt mit den Korpsangehörigen am Herzen. Gelegenheit dazu gab es unter anderem an den einzelnen Stationen, die Steinmeier einen Einblick in die Ausstattung und die Aufgaben des Verbandes geben sollten. Gesprächsthemen waren dabei auch die persönlichen Erfahrungen der Soldaten in der täglichen multinationalen Zusammenarbeit sowie bei Übungen und in Auslandseinsätzen.
(Foto: PAO I. D/NL Korps)

Kleines Beitragsbild: Bundespräsident Steinmeier und Generalleutnant Andreas Marlow bei der abschließenden Pressekonferenz. Marlow führt das multinationale Korps seit Februar 2020. Sein Stellvertreter ist der niederländische Generalmajor Gerard Koot.
(Foto: PAO I. D/NL Korps)


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