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Berlin/Den Haag (Niederlande)/München. Kurz vor Ende der Legislaturperiode hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages noch über Rüstungsvorhaben in Milliardenhöhe beraten. Die Beschaffungsentscheidungen wurden am 21. und 28. Juni getroffen. Wir wollen uns in loser Folge mit dem einen oder anderen Bundeswehr-Projekt näher befassen. Heute ist dies der Tagesordnungspunkt 37 des Haushaltsausschusses „Umrüstung von Spähwagen leicht 4-Rad zu Fennek Joint Fire Support Team (3. Los)“. Dieser Auftrag entspricht einem Finanzvolumen von 88,34 Millionen Euro. Hinzu kommen 41,32 Millionen Euro für Zusatzverträge, die die Beschaffung von Sonderwerkzeug oder den Ersatzteilerstbedarf betreffen.

Zuständig für das deutsch-niederländische Gemeinschaftsprodukt „Fennek“ ist die Defence Materiel Organisation (DMO), eine Regierungsbehörde mit Sitz in Den Haag/Niederlande. Sie wurde nun von ihrem deutschen Pendant, dem Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), mit der Auftragsvergabe für die Umrüstung von 30 Fennek-Spähwagen auf den Stand „Joint Fire Support Team“ – kurz JFST – für das deutsche Heer betraut.

Auftragnehmer ist Krauss-Maffei Wegmann (KMW), ein Unternehmen der deutsch-französischen Wehrtechnikgruppe KNDS (= KMW + NEXTER Defence Systems). KMW ist nach eigenen Angaben Marktführer in Europa für hochgeschützte Rad- und Kettenfahrzeuge.

Gefechtsfeldüberwachung, Zielaufklärung und Feuerlenkung

Der Auftrag umfasst die Umrüstung auf den neuesten Konfigurationsstand in den Varianten „Boden/Boden“ und „Luft/Boden“. Hinzu kommen der Ersatz obsoleter Baugruppen sowie notwendige Softwareanpassungen. Die Fennek-Spähwagen sollen nach Auskunft von KMW zwischen 2018 und 2022 in die Variante Fennek JFST 1A3+ umgerüstet und wieder an die Bundeswehr übergeben werden.

Der Fennek JFST verfügt über eine leistungsstarke Beobachtungsausstattung und eine Kommunikationsanbindung, die auch Sprach- und Datenfunk von Luftwaffe und Marine ermöglicht. Zu den Aufgaben des Systems zählen unter anderem die Gefechtsfeldüberwachung, die Zielaufklärung und die Feuerlenkung. Das Joint Fire Support Team besteht jeweils aus zwei Fahrzeugen, einem Artilleriebeobachter (Boden/Boden) und einem Forward Air Controller (Luft/Boden).


Sehen, ohne gesehen zu werden – unser Bildmaterial zeigt den Fennek im Bundeswehreinsatz in Afghanistan.
(Fotos: KMW)


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