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Berlin/Kiew (Ukraine). Die Bundeswehr wird in den nächsten Tagen bis zu 20 schwerverwundete ukrainische Soldaten, die bei Kampfhandlungen im Osten ihres Landes verletzt wurden, zur medizinischen Behandlung nach Deutschland fliegen. Außerdem sollen die humanitären Hilfsmaßnahmen für die Ukraine verstärkt werden. Dies kündigte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nach ihrem Gespräch mit dem ukrainischen Staatspräsidenten Petro Poroschenko an. Poroschenko war am Sonntag (15. März) zu einem Staatsbesuch in Deutschland eingetroffen. In Dresden hatte er zunächst einen kriegsverletzten ukrainischen Soldaten ausgezeichnet. Am gestrigen Montagvormittagvormittag war er dann zunächst von Bundespräsident Joachim Gauck mit militärischen Ehren begrüßt worden, es folgte ein Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Bereits am Sonntag sind vier Ärzte der Bundeswehr in die ukrainische Hauptstadt Kiew geflogen, um den Sanitätstransport der Verwundeten nach Deutschland vorzubereiten. Die Ukraine wird zudem chirurgisches und medizinisches Material aus Bundeswehrbeständen erhalten. Diese Lieferungen – darunter Unfalltransporter und Geräte zur Narkosebeatmung – sollen nach einer technischen Inspektion an das Militärkrankenhaus in Saporoshje gehen.

Der ukrainische Präsident besuchte am Montag (16. März) gemeinsam mit Ministerin von der Leyen auch das Bundeswehrkrankenhaus in Berlin. Dort informierte er sich über die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten und über die geplante medizinische Hilfe für seine Soldaten. Von der Leyen sagte nach dem Besuch: „Wir werden den Menschen in der Ukraine weiter helfen. Die Bundeswehr bietet in ihren ausgezeichneten Krankenhäusern modernste Technik und hohes medizinisches Können. Die ukrainischen Schwerverletzten sind bei uns in den besten Händen. Mit Hilfe des medizinischen Geräts, das wir nun in die Ukraine liefern wollen, leistet Deutschland auch einen Beitrag, die Behandlungsmöglichkeiten vor Ort zu verbessern.“

MedEvac-Airbus der Luftwaffe bereits zweimal in Kiew im Hilfseinsatz

Die Bundeswehr hat die Ukraine bisher mit Sanitätsmaterial, Ausbildung und bei der Behandlung schwerverwundeter Soldaten unterstützt. Am 12. März 2014 wurden 24 ukrainische Staatsbürger, die während der Ereignisse auf dem „Platz der Unabhängigkeit“ (Majdan) in Kiew verletzt worden waren, durch die Bundeswehr mit einem MedEvac-Airbus der Luftwaffe nach Deutschland geholt und in militärischen und zivilen Kliniken behandelt (wir berichteten).

Zuletzt wurden am 2. September vergangenen Jahres 20 ukrainische Soldaten, die bei Kampfhandlungen in der Ostukraine verwundet worden waren, zur weiteren Behandlung in vier Bundeswehrkrankenhäuser nach Deutschland gebracht (wir berichteten ebenfalls). Drei Soldaten befinden sich noch in ärztlicher Obhut.

Sehr froh „über die kurzfristige Hilfe“ aus Deutschland

Präsident Poroschenko hatte am Sonntag zu Beginn seiner Deutschlandreise Dresden besucht. Im Krankenhaus Friedrichstadt hatte er unter anderem einen ukrainischen Soldaten mit einem hohen Militärorden seines Landes ausgezeichnet.

Nach dem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am Montag sagte Poroschenko bei der gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin: „Ich hatte gestern in Dresden die Möglichkeit, unsere Soldaten und Offiziere zu sprechen, die in deutschen Krankenhäusern eine Behandlung erfahren. Dafür möchten wir unseren deutschen Partnern ganz herzlich danken. Wir werden medizinische Ausrüstungen bekommen, die wir im Namen der Bundesregierung einem Militärhospital im Gebiet Saporoshje übergeben können. Erst vor Kurzem haben wir uns deswegen an die Bundesregierung gewandt. Ich bin sehr froh darüber, dass so kurzfristig Hilfe erfolgen konnte.“


Zu unserem Bildmaterial:
1. Airbus A310 der Bundeswehr in der MedEvac-Version. Mit der „fliegenden Intensivstation“ wurden bereits im vergangenen Jahr – am 12. März und am 2. September – verwundete ukrainische Staatsbürger und Soldaten zur medizinischen Versorgung und Behandlung nach Deutschland geflogen.
(Foto: Oliver R. Fischer/Bundeswehr)

2. Präsident Poroschenko am 15. März 2015 in Dresden. Im Krankenhaus Friedrichstadt besuchte er einen verwundeten ukrainischen Soldaten, der hier seit Mitte Januar behandelt wird, und verlieh ihm den „Bogdan Chmelnizki“-Verdienstorden.
(Foto: Petro Poroschenk bei Facebook)

Kleines Beitragsbild: 31. Mai 2011 – verwundete Bundeswehrsoldaten, die mit dem MedEvac-Airbus nach Deutschland gebracht wurden, werden vorsichtig zum Weitertransport in das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz umgeladen.
(Foto: Ingo Bicker/PrInfoZ Luftwaffe/Bundeswehr)


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