Mainz. Als US-Präsident Barack Obama im Januar 2009 sein Amt antrat, versprach er, den Irakkrieg zu beenden und die USA aus weiteren kriegerischen Konflikten herauszuhalten. Jetzt steht er vor seinem letzten Jahr im Weißen Haus genau dort, wo er nicht hinwollte. Die PBS Frontline-Dokumentation „Obama at War – Amerika und der Syrienkrieg“, die ZDFinfo am morgigen Mittwoch (16. Dezember) um 8:10 und 15:45 Uhr sendet, beleuchtet das Dilemma Obamas. Er versucht, im Irak und in Syrien die brutale Terrortruppe „Islamischer Staat“ (IS) zu bekämpfen, ohne Amerika in einen längeren Konflikt zu verwickeln.
Filmemacher Martin Smith untersucht den Umgang der Obama-Regierung mit dem mittlerweile fünf Jahre andauernden Bürgerkrieg in Syrien. Unterstützt durch Interviews mit hochrangigen Militärs und Diplomaten wird der Spagat deutlich – den IS zurückzudrängen, ohne dass die Vereinigten Staaten erneut in einen regionalen Krieg hineingezogen werden.
„Obama at War“ gehört zu den ersten beiden Dokumentationen aus der neuen Rechtevereinbarung von ZDFinfo und PBS Frontline. Die andere Doku „Geheimnisse, Politik und Folter – die entfesselte CIA“ strahlte das ZDFinfo erstmals bereits in der Nacht von Montag auf Dienstag (14. auf 15. Dezember) aus.
Am morgigen Mittwoch wird ZDFinfo auch zwei PBS Frontline-Dokumentationen wiederholen: „Irak – Amerikas gescheiterte Mission“ (5:55 Uhr und 16:30 Uhr) sowie „Terror im Namen Allahs – der unheimliche Aufstieg des IS“ (6:40 Uhr).
Die in Boston produzierte Frontline-Dokumentationsreihe, die vom nichtkommerziellen amerikanischen Public Broadcasting Service (PBS) gesendet wird und bereits zahlreiche Auszeichnungen gewinnen konnte, bietet zeitaktuelle investigative Dokus mit internationaler Perspektive. Bereits im kommenden Jahr wird ZDFinfo jeweils vier Wochen nach der USA-Premiere die Beiträge regelmäßig in deutscher Erstausstrahlung senden.
PBS wurde am 3. November 1969 als Nachfolger des National Education Television (NET) gegründet, das zum Sendestart des neuen Fernsehangebots am 5. Oktober 1970 seinen Betrieb einstellte. PBS-Eigentümer sind die 348 nichtkommerziellen Lokalsender in den USA.
Das Pendant zum PBS im Hörfunk ist das National Public Radio (NPR). PBS und NPR gelten als das amerikanische Gegenstück zu den öffentlich-rechtlichen Sendern in Europa. Beide amerikanischen Sendeinstitutionen werden hauptsächlich durch Spenden finanziert, erhalten aber auch (nicht unumstrittene) staatliche Zuschüsse über die vom US-Kongress gegründete Stiftung „Corporation for Public Broadcasting“.
Am morgigen Mittwoch zeigt ZDFinfo im Doku-Vormittag zum Thema „IS und Syrienkrieg“ außerdem noch eine weitere neue Produktion in Erstausstrahlung (9:25 Uhr): „Fundamentalismus – einmal Dschihad und zurück“. Der Beitrag schildert eine Forschungsreise in das Herz des internationalen Terrorismus nach Pakistan. Im Mittelpunkt steht die Frage: Wie lässt sich der radikale Islamismus entschärfen?
– „Obama at War – Amerika und der Syrienkrieg“,
Sendetermin: Mittwoch, 16. Dezember 2015, in ZDFinfo (8:10 Uhr und 15:45 Uhr).
– „Irak – Amerikas gescheiterte Mission“,
Sendetermin: Mittwoch, 16. Dezember 2015, in ZDFinfo (5:55 Uhr und 16:30 Uhr).
– „Terror im Namen Allahs – der unheimliche Aufstieg des IS“,
Sendetermin: Mittwoch, 16. Dezember 2015, in ZDFinfo (6:40 Uhr).
– „Fundamentalismus – einmal Dschihad und zurück“,
Sendetermin: Mittwoch, 16. Dezember 2015, in ZDFinfo (9:25 Uhr).
Alle Angaben ohne Gewähr.
Zu unserem Bildmaterial:
1. Das Symbolbild zeigt einen US-Soldaten im Juli 2011 in Afghanistan.
(Foto: Reece Lodder/U.S. Marine Corps)
2. US-Präsident Barack Obama bei einem Treffen im Roosevelt Room des Weißen Hauses.
(Foto: Pete Souza/Weißes Haus, ZDF)
3. Stiller Beobachter – ein US-Soldat im Juli 2008 in der irakischen Ortschaft Al Awad.
(Foto: Daniel Herrera/U.S. Army)