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Kiel. Raytheon Anschütz bringt eine neue Kreiselkompass-Generation auf den Markt. Das System mit dem Namen „Horizon MF“ soll dem Unternehmen zufolge wartungsfrei sein und eine überdurchschnittlich lange Lebensdauer haben.

Der „Horizon MF“ gehört zu den sogenannten strap-down-Kompassen. Bei dieser Technologie werden die Schiffsvorausrichtung (Heading) sowie Roll- und Stampfwinkel auf der Basis von Drehraten und Beschleunigungen berechnet. Die strap-down-Technologie wird bereits seit vielen Jahren in Verbindung mit Fiber Optical Gyros (Faserkreisel) und Ring Laser Gyros (Laserkreisel) verwendet. Der Vorteil von „Horizon MF“ ist, dass zur Messung der Drehraten Hemispherical Resonator Gyros (HRGs) eingesetzt werden.

Der Produzent von Navigationstechnik liefert dazu folgende Informationen: „Auf Basis der HRGs ist der ,Horizon MF‘ ein wartungsfreier Sensor (maintenance-free = MF) mit einer herausragenden Langzeitstabilität. Die durchschnittliche Betriebsdauer vor Ausfällen (Mean Time Between Failure, MTBF) beträgt mehr als 100.000 Stunden, welches ein Vielfaches der MTBF-Werte von optischen aber auch klassisch-mechanischen Kreiseln ist.“

Integrierbar in den „Standard 22“

Durch den „Horizon MF“ wird das Portfolio der Kreiselkompasse von Raytheon Anschütz ergänzt. Das Unternehmen: „Als Element einer Kreiselkompass-Anlage bietet ,Horizon MF‘ erweiterte, durch den ,Standard 22‘-Kreiselkompass bereits bekannte Funktionen. Dazu gehören zum Beispiel die Kursauswahl und Kursüberwachung, die automatische Umschaltung, die unabhängige Magnetkompass-Fernübertragung und die unabhängige Fahrtfehlerkorrektur.“

Der Anschütz-„Standard 22“ ist nach Auskunft des Herstellers der weltweit meist verkaufte Kreiselkompass. Er wurde bislang mehr als 12.000 Mal an Bord von Handels- und Marineschiffen installiert. Der „Horizon MF“ soll nahtlos in die Kreiselkompassanlagen mit dem Anschütz-„Standard 22“ integrierbar sein.


Kompakt                                         

Die Raytheon Anschütz GmbH ist ein Tochterunternehmen des US-amerikanischen Rüstungs- und Elektronikkonzerns Raytheon Company (Waltham, Massachusetts). Die deutsche Tochter war 1905 als Anschütz & Co. gegründet worden, nachdem Hermann Anschütz-Kaempfe den Kreiselkompass erfunden hatte. 1995 übernahm die Raytheon Company die Kieler Firma, die bis 2005 Raytheon Marine hieß und nun seit Januar 2006 als Raytheon-Anschütz tätig ist.
Am norddeutschen Standort entwickelt, produziert und testet Raytheon Anschütz heute Kreiselkompasse und Tochteranzeigen, Autopiloten und manuelle Rudersteuerungssysteme, Radargeräte und elektronische Seekarten, sowie komplette integrierte Brückensysteme.
Raytheon Anschütz ist weltweit einer der führenden Anbieter von Navigationssystemen für die Marine sowie für die kommerzielle und private Schifffahrt. Mehr als 30.000 Schiffe sind weltweit mit Ausrüstung von Raytheon Anschütz unterwegs.


Die beiden Bilder zu diesem Beitrag zeigen
1. den Eingangsbereich zum Hauptgebäude der Raytheon Anschütz GmbH in Kiel und…
(Foto: Christian Alexander Tietgen)

2. …das neue Produkt, den Kreiselkompass „Horizon MF“.
(Foto: Raytheon Anschütz GmbH)


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