menu +

Nachrichten


Berlin/Paris. Deutschland und Frankreich wollen ein neues Marine-Patrouillenflugzeug entwickeln. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihre französische Amtskollegin Florence Parly beabsichtigen, am 26. April eine entsprechende Erklärung zu unterzeichnen. Dies teilte am Freitag vergangener Woche (6. April) das Presse- und Informationszentrum der Marine in Rostock mit. Das binationale Entwicklungsprogramm „Maritime Airborne Warfare System“ soll einmal die deutsche P-3C Orion und die französische Breguet Atlantique 2 ersetzen. Sobald beide Flugzeugtypen außer Dienst gestellt werden, muss das gemeinsame Nachfolgemodell bereitstehen.

Die Mitglieder der (damaligen) Bundesregierung und des französischen Kabinetts hatten bereits am 13. Juli vergangenen Jahres bei ihrem Treffen in Paris im Rahmen des 19. Deutsch-Französischen Ministerrats weitreichende Rüstungsvereinbarungen getroffen (wir berichteten). So war auch beschlossen worden, gemeinsam die Fähigkeiten zur Seeaufklärung in der deutschen und der französischen Marine zu erneuern und dafür eine „europäische Lösung“ anzustreben. Dafür soll nun ein „gemeinsamer Projektplan“ entwickelt werden.

Teil der Arbeiten wird nach Auskunft der Marine in Rostock sein, dass nun beide Seiten ihre Fähigkeitsanforderungen an das mögliche gemeinsame Modell koordinieren.

Deutsche Orion-Aufklärer werden derzeit generalüberholt und modernisiert

2006 hat die deutsche Marine ihre acht Seefernaufklärer des Typs P-3C Orion in Dienst gestellt. Das viermotorige Flugzeug hat eine Einsatzreichweite von rund 2500 Kilometern. Seine Hauptaufgabe ist die Überwachung großflächigen Seeraumes – sowohl über als auch unter der Wasseroberfläche. Um etwa gegen Uboote vorzugehen, kann die P-3C unter anderem bis zu acht Torpedos tragen.

Die acht P-3C Orion sollen noch bis zum Jahr 2035 im Dienst verbleiben. Deshalb sind finanzintensive Grundüberholungen und Modernisierungen notwendig (siehe dazu unsere früheren Beiträge hier und hier).

Seit November vergangenen Jahres erneuert Lockheed Martin unter anderem die Instrumentenflugfähigkeiten der acht deutschen Militärmaschinen. Der Auftrag hat einen Wert von 158,5 Millionen US-Dollar, wie das US-Unternehmen in einer Presseerklärung mitteilte.

Das „P-3C Mission System Refresh Program for Germany“ ist Teil eines Gesamtupgrades der Flotte. Dazu gehören strukturelle Mid-Life-Upgrades und eine Aufstockung der IFR-Fähigkeiten im Cockpit (IFR: Instrument Flight Rules/Instrumentenflugregeln). Die aktuellen Modernisierungsmaßnahmen werden an den Lockheed-Standorten in Owego (New York), Manassas (Virginia) und Marietta (Georgia) durchgeführt und umfassen nach Konzernangaben Design, Entwicklung, Herstellung, Integration, Installation und Tests des Airborne Tactical Mission Systems.


Unser Bild vom 8. Mai 2017 zeigt einen Seefernaufklärer P-3C Orion der deutschen Marine am Horn von Afrika. Die deutschen Maschinen sind immer wieder im Einsatz bei der European Union Naval Force Somalia – Operation „Atalanta“.
(Foto: EU NAVFOR Somalia)

Kleines Beitragsbild: P-3C Orion der deutschen Marine bei der Operation „Atalanta“; die Aufnahme stammt vom 30. März 2010.
(Foto: Presse- und Informationszentrum Einsatzführungskommando/Bundeswehr)


Kommentieren

Bitte beantworten Sie die Frage. Dies ist ein Schutz der Seite vor ungewollten Spam-Beiträgen. Vielen Dank *

OBEN