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Wittmund, Wittmundhafen/München. Die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen auf dem NATO-Flugplatz Wittmundhafen schreiten zügig voran. Jetzt hat das Staatliche Baumanagement Region Nord-West, eines von sieben Bauämtern in Niedersachsen, Richtfest für den Neubau des Wachgebäudes und der zentralen Waffenkammer gefeiert.

Mit dem Projektmanagement der Großbaumaßnahme ist im Jahr 2019 vom Bund in Vertretung des Staatlichen Baumanagements das Münchner Unternehmen Hitzler Ingenieure beauftragt worden. Das Ingenieurbüro steuert die Baumaßnahme nach eigener Aussage „bisher erfolgreich im Zeit- und Kostenrahmen“.

Die Realisierung der Neubauten „Wachgebäude“ und „Waffenkammer“ sind Teilmaßnahmen der umfassenden Sanierungs- und Umbauarbeiten des 60 Jahre alten Flugplatzes. Notwendig wurden die Ersatzneubauten, weil die bisherigen Gebäude baulich und technisch den heutigen Anforderungen an Sicherheit, Infrastruktur und Platzbedarf nicht mehr entsprachen. Eine vorausgegangene Wirtschaftlichkeitsuntersuchung war zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Sanierung der alten Baukörper nicht mehr rentabel sei.

Einladende Architektur und kostensenkendes Raumkonzept

Das neue Wachgebäude wird an gleicher Stelle wie der inzwischen zurückgebaute Vorgängerbau errichtet und soll künftig die Zutrittskontrolle und Ausweisstelle sowie ein Materiallager beherbergen. Bei der Gestaltung der Wache wurde auf eine freundliche, einladende Architektur mit – für die Umgebung typischen – Klinkersteinen geachtet. Übergangsweise gibt es bis zur Fertigstellung des Neubaus eine Interimswache.

Die neue zentrale Waffenkammer beinhaltet Räume für die Waffenreinigung und -lagerung sowie eine Werkstatt. Die Vorteile: Neben der Verbesserung der logistischen Arbeitsabläufe sollen künftig auch die Kosten für Bewachung und Sicherung erheblich reduziert werden.

Umfangreiche Sanierungsarbeiten sowie etliche komplette Neubauten

Der Um- und Ausbau des Flugplatzes Wittmundhafen umfasst verschiedene Teilmaßnahmen, darunter die Sanierung von Flugzeug-Sheltern und der Start- und Landebahn. Hinzu kommen die Neubauten von Tower, Lärmschutzhalle und Feuerwache sowie die Erneuerung sämtlicher Systeme wie Abwasser-, Trinkwasser- und Löschwasseranlagen inklusive der Sanierung der Wärmeversorgung (siehe auch unseren früheren Beitrag).

Derzeit wird die Luftfahrzeug-Instandsetzungshalle neu gebaut. Auch die Start- und Landebahn sowie die Rollbahnen werden momentan erneuert. Das Richtfest für die neue Lärmschutzhalle konnte bereits im Oktober 2023 gefeiert werden.

Wittmundhafen einmal „der modernste militärische Flughafen Deutschlands“

Der Militärflugplatz Wittmundhafen ist Heimat des mit dem Mehrzweckkampfflugzeug Eurofighter ausgerüsteten Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ der Deutschen Luftwaffe (stationiert ist das Geschwader auf dem Fliegerhorst Wittmundhafen, der Geschwaderstab und die Truppenunterkünfte befinden sich in der Kaserne am Stadtrand von Wittmund).

Seit Anfang 2022 ruht der Flugbetrieb in Wittmundhafen vorübergehend bis zur Fertigstellung der neuen Infrastruktur. Die „Richthofen“-Maschinen wurden deshalb nach Laage bei Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) verlegt. Auch die Alarmrotte (Quick Reaction Alert, QRA), die das Taktische Luftwaffengeschwader 71 zu stellen hat, operiert übergangsweise von dort aus.

Für die komplexen Hochbau- und Infrastrukturmaßnahmen plant die Bundeswehr insgesamt Investitionen in Höhe von rund 440 Millionen Euro. Diese Zahl nannte das Niedersächsische Landesamt für Bau und Liegenschaften am 26. Januar 2022 in einem Pressetext. Das Landesamt zitierte darin auch Maike Middelkampf, Leiterin des Gesamtprojekts „Flugplatz Wittmundhafen“ beim Staatlichen Baumanagement Region Nord-West, mit den Worten: „Unser Ziel ist es, die für den Flugbetrieb wichtigsten Baumaßnahmen für die Bundeswehr bis Ende 2024 fertigzustellen, so dass der Flugbetrieb Anfang 2025 wiederaufgenommen werden kann. Nach Abschluss aller Bauarbeiten voraussichtlich im Jahr 2032 wird Wittmundhafen der modernste militärische Flughafen Deutschlands sein.“


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Zu unserem Bild: Die Umbau- und Sanierungsarbeiten auf dem NATO-Flugplatz Wittmundhafen laufen auf Hochtouren. Mittlerweile war Richtfest für das Wachgebäude und die Waffenkammer.
(Foto: Daniel Redell/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Die historische Schreibweise „Wittmundhaven“ auf dem Gedenkstein im Fliegerhorst erinnert an die Zeit der Marine-Luftschifffahrt 1911 bis 1918.
(Foto: Jim van de Burgt/Wikipedia/Wikimedia Commons/unter Lizenz CC0 1.0 –
vollständiger Lizenztext: https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.en)


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