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Vandenberg Space Force Base (Kalifornien, USA)/Koblenz/Immenstaad/Bremen. Das nationale satellitengestützte Radar-Aufklärungssystem SARah ist nun im Weltraum komplett. Die letzten beiden von insgesamt drei Satelliten sind am Sonntag (24. Dezember) von der Vandenberg Space Force Base im US-Bundesstaat Kalifornien aus gestartet worden. Die beiden Reflektor-Satelliten, die eine von den Herstellern garantierte Lebensdauer unter den Bedingungen im All von zehn Jahren haben, vervollständigen das neue Aufklärungssystem der Bundeswehr. Das SARah-System soll das aktuelle Aufklärungssystem SAR-Lupe, welches seinen Dienst seit 2007 erfolgreich verrichtet, ersetzen (SAR = Synthetic Aperture Radar).

Das neue System besteht aus einem Phased-Array-Satelliten, zwei Reflektor-Satelliten sowie zwei Bodenstationen. Das Teilsystem „Phased Array“, das bereits länger im All ist (siehe hier), wurde von Airbus Defence and Space in Immenstaad als Unterauftragnehmer realisiert.

SARah ist im Vergleich zum Vorgänger SAR-Lupe deutlich leistungsstärker und kommt – wie bereits beschrieben – mit drei Satelliten aus. Zum SAR-Lupe-System gehören fünf, im Größenverhältnis zu den SARah-Satelliten kleinere Reflektor-Satelliten. Bei den zwei neuen Reflektor-Satelliten handelt es sich um eine Weiterentwicklung der bewährten Technologie von SAR-Lupe.

Wie die OHB System AG, Hauptauftragnehmerin des Projektes, jetzt in einer Pressemittelung schreibt, können „durch die Kombination der beiden Satellitentypen – Phased Array und Reflektor – die Vorteile der einzelnen Technologien für das Gesamtsystem genutzt werden, um der Bundeswehr eine verbesserte weltweite tageszeit- und wetterunabhängige Aufklärungsfähigkeit zur Verfügung zu stellen“.

Mit der Transportmaschine der US-Luftwaffe von Ramstein zur Vandenberg-Basis

Um einen reibungslosen Start zu ermöglichen, waren die beiden Reflektor-Satelliten bereits Mitte November von der rheinland-pfälzischen Ramstein Air Base mit einem Transportflugzeug der U.S. Air Force nach Kalifornien gebracht worden. Nach dem Eintreffen der Fracht aus Deutschland war eine Reihe von abschließenden Prüfungen durchgeführt worden, die beide Satelliten ohne Einschränkungen bestanden. Diese Überprüfung zählte mit zur sogenannten „Launch-Kampagne“, deren Höhepunkt das „Go“ für den Start ist.

Am 24. Dezember nun hob die Falcon-9-Rakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX mit den beiden Bundeswehr-Satelliten um 14:11 Uhr (MEZ) von Launchpad SLC-4E auf der Vandenberg Space Force Base ab und setzte die sensible Fracht nach einer Flugzeit von 25 Minuten planmäßig im Weltall aus. Kurz darauf konnten die ersten Signale der beiden deutschen Satelliten empfangen werden.

LEOP – System für System hochfahren und auf Funktionalität prüfen

Damit wurde zugleich die „Launch and Early Orbit Phase“ (LEOP) eingeläutet. Dabei werden die Systeme und Komponenten nacheinander eingeschaltet und auf Funktionsfähigkeit überprüft. Diese Checks sind notwendig, um den einwandfreien Betrieb zu gewährleisten. Zudem werden Schutzverriegelungen aufgehoben, eventuelle Störungen beseitigt und die Nutzlast kalibriert. Zudem werden die Satelliten während dieser Phase in ihre endgültigen Umlaufbahnen gesteuert.

Auftraggeber für SARah ist das Bundesministerium der Verteidigung, vertreten durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr. Der Betrieb der SARah-Satelliten wird – wir erwähnten es bereits – in der Verantwortung der OHB System AG liegen und in Kooperation mit der OHB Digital Connect GmbH sowie Airbus Defence and Space durchgeführt werden.

Redaktioneller NACHBRENNER

Eine schlechte Nachricht für die Bundeswehr: Die im Dezember in den Weltraum gestarteten beiden Satelliten des SARah-Systems liefern wohl keine Daten, da sie ihre Antennen nicht ausfahren können. Dies berichtete am 24. März die BILD am SONNTAG. Es werde fieberhaft an einer Lösung des Problems gearbeitet, so das Boulevardblatt. Jetzt müsse alles „resetted“ werden.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte gegenüber der Zeitung: „Nach dem erfolgreichen Start der letzten beiden SARah-Satelliten gibt es nun Verzögerungen bei der Inbetriebnahme. Der Auftragnehmer arbeitet an einer Lösung.“ Zu den Details der Arbeiten in Verantwortung der Industrie könnten seitens der Bundeswehr „aus Gründen der nationalen Sicherheit“ keine weiteren Aussagen getroffen werden, erklärte der Sprecher außerdem der BILD.


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Zu unseren zwei Aufnahmen:
1. Die Falcon-9-Rakete des US-Unternehmens SpaceX mit den beiden deutschen Satelliten am 24. Dezember 2023 auf der Vandenberg Space Force Base kurz vor dem Start.
(Bild: SpaceX)

2. Die Wappen, Logos und Schriftzüge der am SARah-Projekt beteiligten Partner.
(Bild: SpaceX)

Kleines Beitragsbild: Das neue Radaraufklärungssystem SARah der Bundeswehr umfasst zwei Reflektor-Satelliten und einen Phased-Array-Satelliten, hinzu kommen zwei Bodenstationen.
(Bild: OHB System AG)


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