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Stadtallendorf/Waldeck. Zahlreiche Zuschauer am Ufer des nordhessischen Ederstausees verfolgten am Dienstag und Mittwoch dieser Woche (19. und 20. Juli) gespannt den Sprungdienst der Fallschirmjägertruppe, der nach zweimaliger „Corona-Zwangspause“ erstmalig in diesem Jahr wieder stattfinden konnte. Rund 160 Fallschirmspringer starteten nach und nach mit einem Transportflugzeug des Typs M28 „Skytruck“ vom Heeresflugplatz Fritzlar aus, um bei strahlendem Sonnenschein und bis zu 35 Grad Außentemperatur in das kühle Wasser des Edersees abzuspringen.

Das sogenannte „Notverfahren Wasserlandung“ stellt im Fähigkeitsspektrum der Fallschirmjäger der Bundeswehr ein entscheidendes Element dar, das regelmäßig geübt werden muss (siehe auch unseren Vorbericht).

Beim Sprungdienst „Edersee“ wird das komplexe Notverfahren trainiert, indem die Fallschirmjäger mit T10-Automatikschirmen aus der „Skytruck“ springen und im Ederstausee landen. Dort werden sie schließlich von Booten der Pioniertruppe und der örtlichen Organisation Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus dem Wasser geholt.

Federführend bei dieser speziellen Übung, die normalerweise jährlich stattfindet, ist der Stab der Division Schnelle Kräfte (DSK). Die DSK befehligt unter anderem die 11. Luchtmobiele Brigade der niederländischen Streitkräfte sowie das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr.

Stellvertretender Divisionskommandeur trat an zum ersten Sprung

Für die beteiligten Soldaten stellt der Sprungdienst „Edersee“ eine Herausforderung dar, die auch zum Erwerb und zur Erhaltung der Sprunglizenz ein „Muss“ ist. Insgesamt 17 Mal startete an den beiden Sprungtagen 19. und 20. Juli die M28 von Fritzlar aus, öffnete nach rund zehn Minuten Hinflug die Heckluke, setzte während einer Schleife über dem See zweimal jeweils fünf Springer ab und flog dieselbe Strecke zum Heeresflugplatz zurück. An der Schulungsstätte der DLRG in Waldeck hatte die DSK ihre Übungsleitung eingerichtet.

Oberst Andreas Steinhaus, Stellvertretender Divisionskommandeur und selbst ausgebildeter Fallschirmjäger, sprang in guter infanteristischer Manier als erster aus dem Flugzeug. Er zeigte sich im Anschluss an die Übung zufrieden mit der Leistung aller Teilnehmer. Steinhaus sagte: „Der Sprungdienst am Edersee ist für die Frauen und Männer der springenden Einheiten immer ein Highlight, das bei diesen Wetterverhältnissen natürlich auch viel Freude macht.“ Man dürfe dabei aber den ernsten Hintergrund solcher Vorhaben nicht vergessen: „Im Ernstfall müssen alle ihr Handwerk beherrschen – egal, ob er oder sie im Wasser oder auf festem Untergrund landet. Um das zu gewährleisten, ist die Durchführung dieser und ähnlicher Übungen unerlässlich.“

Dass die Sprungfähigkeiten der Division unter den Einschränkungen der Corona-Hochphasen nicht gelitten haben, zeigte sich auch dadurch, dass es an den beiden Tagen mit mehr als 160 Absprüngen keinerlei Unfälle oder Verletzungen gegeben hat.


Zu unseren Bildmaterial:
1. An einem der heißesten Julitage dieses Jahres sprangen die Fallschirmspringer aus gut 400 Meter Höhe in Nordhessen in den Edersee.
(Foto: Guido Ritter/DSK/Bundeswehr)

2. Rettungsboote der Pioniertruppe und der DLRG holten die „Springer“ kurz nach ihrer Landung aus dem Wasser.
(Foto: Guido Ritter/DSK/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Die M28 „Skytruck“ hatte zehn Fallschirmspringer an Bord, die in zwei Anflügen über dem Edersee abgesetzt wurden.
(Foto: Guido Ritter/DSK/Bundeswehr)


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