menu +

Nachrichten



Berlin. Eine detailreiche Regierungsauskunft zu aktuellen Standortentscheidungen des Verteidigungsministeriums lieferte am 4. April die Parlamentarische Staatssekretärin Siemtje Möller. Sie informierte über die Bundeswehrstandorte Kaufbeuren, Untermeitingen, Berlin-Schönefeld und Schwarzenborn. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, hatte die Entscheidungen – ebenfalls am 4. April – bereits in einem Tagesbefehl bekanntgegeben.

Der CSU-Parlamentarier Florian Hahn hatte sich mit folgender Frage an die Bundesregierung gewandt: „Welche Standortentscheidungen hat die Bundesministerin der Verteidigung seit ihrem Dienstantritt getroffen – abgesehen von der Nicht-Stationierung des A400M am Flugplatz Lagerlechfeld/Untermeitingen […] sowie zur Einstellung der Planungen zum dauerhaften Betrieb von Luftfahrzeugen vom Typ A400M am Standort Untermeitingen?“ (Anm.: Über die A400M-Entscheidung hatten wir am 10. Februar 2022 berichtet.)

Luftfahrzeugtechnische Ausbildung am Standort Kaufbeuren wird gestärkt

Zu den bayerischen Standorten Kaufbeuren und Untermeitingen teilte die Staatssekretärin mit: „Nach der bereits getroffenen Entscheidung zur Stationierung der Ausbildungsgruppe V hat [Verteidigungsministerin] Christine Lambrecht nun auch die Stationierung der weiteren Teile des Technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe ,Abteilung Süd‘ am Standort Kaufbeuren gebilligt. Die ursprünglich für den Standort Untermeitingen vorgesehenen Anteile verbleiben somit in Kaufbeuren, die Lehrmittelwerkstatt der Luftwaffe wird aus Fürstenfeldbruck nach Kaufbeuren verlegt.“

Damit werde „die bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige luftfahrzeugtechnische Ausbildung am Standort Kaufbeuren bruchfrei fortgesetzt“, so Möller. Gleichzeitig gewährleiste man somit die Sicherstellung der personellen Einsatzbereitschaft der Einsatzverbände der Luftwaffe. Mit dieser Anpassung seien künftig in Kaufbeuren rund 690 und in Untermeitingen rund 560 Dienstposten ausgeplant.

Zu Untermeitingen erklärte Möller: „Untermeitingen bleibt mit dem Flugplatz Lechfeld ein bedeutender Standort der Bundeswehr und wird auch weiterhin für künftige Untersuchungen zur Stationierung weiterer Organisationselemente sowie [für] den Betrieb von Luftfahrzeugen im Fokus gehalten.“

Flugbereitschaft BMVg künftig komplett in der Hauptstadt

Mit ihrem nächsten Punkt bestätigte die Staatssekretärin die Medienberichterstattung der vergangenen Tage: Die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) wird künftig am Standort Schönefeld zusammengeführt und stationiert. Die bisher in Köln stationierten Teile werden nach Schönefeld verlegt.

Möller führte dazu aus: „Somit wird der politisch-parlamentarische Flugbetrieb künftig effizient aus einer Hand zentral am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) gewährleistet. Mit dieser Anpassung sind künftig in Köln rund 6670 und in Schönefeld rund 1250 Dienstposten ausgeplant.“

Heimat der neu aufzustellenden selbstständigen Fernspähkompanie 1

Der dritte Schwerpunkt von Möllers Antwort drehte sich um die Zukunft des hessischen Standortes Schwarzenborn. Sie gab bekannt: „Beginnend ab dem Jahr 2023 wird [hier] die neu aufzustellende selbstständige Fernspähkompanie 1 stationiert. Hierzu werden die Fernspähzüge der Luftlandeaufklärungskompanie 260 aus Lebach und der Luftlandeaufklärungskompanie 310 aus Seedorf zusammengeführt. Die Fernspähkompanie 1 wird der Division Schnelle Kräfte unmittelbar unterstellt.“

Mit dieser geringfügigen strukturellen Anpassung würden künftig in Seedorf rund 2250 und in Lebach rund 410 Dienstposten verbleiben, erklärte die Staatssekretärin. Seedorf und Lebach blieben somit weiterhin als Standorte der Bundeswehr erhalten. Der Standort Schwarzenborn selbst wachse um rund 210 auf dann rund 1240 Dienstposten auf.

Redaktioneller NACHBRENNER

Über die Dienstposten-Anzahl am Bundeswehrstandort Lechfeld – aufgeschlüsselt nach den jeweiligen Kasernen (Ulrich-Kaserne, Lechfeld Kaserne und Flugplatz Lechfeld) – erkundigte sich vor Kurzem der CSU-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz. Ihm antwortete am 21. April die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin der Verteidigung Siemtje Möller.

Sie teilte mit, dass derzeit an den beiden Standorten Kleinaitingen und Untermeitingen (landläufig such als Bundeswehrstandort „Lechfeld“ bezeichnet) insgesamt rund 850 Dienstposten ausgeplant seien. Diese setzen sich laut Möller folgendermaßen zusammen: „In der Liegenschaft ,Ulrich-Kaserne‘ am Standort Kleinaitingen sind derzeit rund 320 Dienstposten ausgeplant. Am Standort Untermeitingen sind in der Liegenschaft ,Lechfeld-Kaserne‘ rund 410 Dienstposten und in der Liegenschaft ,Flugplatz Lechfeld‘ rund 120 Dienstposten ausgeplant.“


Zu unserer Bildsequenz:
1. Das Technische Ausbildungszentrum der Luftwaffe „Abteilung Süd“ führt die Aus- und Weiterbildung von Angehörigen der militärischen Organisationsbereiche Heer, Luftwaffe, Marine und Streitkräftebasis sowie der zivilen Bereiche derzeit noch an den Standorten Kaufbeuren und Lagerlechfeld durch. In der Lechfelder Ausbildungswerkstatt werden Auszubildende zu Facharbeitern in den Berufen Fluggerätemechaniker der Fachrichtung „Instandhaltung“ sowie IT-Systemelektroniker ausgebildet. Darüber hinaus ist dem Zentrum die Lehrmittelwerkstatt der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck unterstellt, die Lehr- und Hilfsmittel für die Ausbildung in der Luftwaffe entwickelt, herstellt und betreut. Die Werkstatt soll nach Kaufbeuren verlegt werden.
(Foto: nr)

2. Die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) wird am Standort Berlin-Schönefeld zusammengeführt. Bisher in Köln-Wahn beheimatete Teile werden in die Bundeshauptstadt verlegt. In Schönefeld werden rund 1250 Dienstposten ausgeplant.
(Foto: nr)

3. Eine Stationierungsanpassung betrifft das Deutsche Heer: Im nordhessischen Schwarzenborn soll künftig die neu aufzustellende selbstständige Fernspähkompanie 1 stationiert werden. Heimat der Elite-Einheit: die Knüll-Kaserne. Aktuell werden hier in die Kaserneninfrastruktur rund 66 Millionen Euro investiert.
(Foto: nr)

Kleines Beitragsbild: In der Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin Siemtje Möller vom 4. April 2022 geht es um ministerielle Stationierungsentscheidungen zu acht Standorten der Bundeswehr. Es wird kräftig nachjustiert …
(Hintergrundbild: Bundeswehr; grafische Bearbeitung: mediakompakt)


Kommentieren

Bitte beantworten Sie die Frage. Dies ist ein Schutz der Seite vor ungewollten Spam-Beiträgen. Vielen Dank *

OBEN