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Koblenz/Idstein/Wilhelmshaven. 16 ausgewählte Schiffe und Boote der Deutschen Marine werden in naher Zukunft mit TETRA-Digitalfunknetzen ausgestattet. Einen entsprechenden Vertrag über die Lieferung und die Einrüstung der Systeme hat das Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) am 26. August mit dem Unternehmen Motorola Solutions Germany GmbH geschlossen. Motorola gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass der Auftrag in Höhe von rund 69,9 Millionen Euro neben der Lieferung der Digitalfunknetze an Bord der 16 Trägerplattformen auch die Integration der neuen Systeme in die bestehende IT-Infrastruktur der Marine umfasst.

Nach Angaben des BAAINBw ist außerdem die Installation einer stationären Ausbildungsanlage an der Marinetechnikschule in Parow sowie einer Referenzanlage am Marinearsenal in Wilhelmshaven vorgesehen. Die Integration der ersten Systeme ist – nach einer umfangreichen Testphase – für Mitte 2022 geplant.

Bei den Bündelfunknetzen handelt es sich um zellular betriebene Funksysteme, ähnlich zivilen Mobilfunksystemen, die Sprach- und Schmalband-Datenübertragung über den Standard „Terrestrial Trunked Radio“ (TETRA) ermöglichen. Dazu das BAAINBw: „Die Nutzung dieser marktverfügbaren Funktechnologie bietet neben der Realisierung der geforderten Dienste und Reichweiten auch die Einbindung in Netze der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) in Deutschland.“

Organisationsübergreifende Kommunikation mit zivilen Einsatzkräften

Durch die Erweiterung der digitalen Kommunikationssysteme der Teilstreitkraft durch die Einrüstung der TETRA-Digitalfunknetze auf den 16 Marineschiffen und -booten wird neben der internen Funkkommunikation auch die organisationsübergreifende Kommunikation mit zivilen Einsatzkräften – insbesondere in Krisenlagen und Katastrophensituationen – sichergestellt.

Was das bedeutet, erläutert der der zuständige Projektleiter in der Bundeswehr-Beschaffungsbehörde, Oberstleutnant Andreas Wack: „Als Kommunikationssystem auf Schiffen und Booten der Marine leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag in der gesetzlich vorgeschriebenen Sicherstellung der Schadensabwehr im Falle eines Brandes oder Leckage an Bord der Einheiten.“ Mit der Projektrealisierung stelle das Bundesamt den Besatzungsmitgliedern ein weiteres modernes Kommunikationsmittel zur Verfügung, so Wack zum Auftrag an Motorola. Über das im südhessischen Idstein nahe Wiesbaden beheimatete Unternehmen berichteten wir zuletzt im Februar dieses Jahres (siehe hier).


Unsere Symbolaufnahme zum Thema „Kommunikation der Marine mit zivilen Einsatzkräften“ zeigt eine Feuerlöschübung im August 2009 an Bord der Fregatte „Hamburg“. Die neuen TETRA-Digitalfunksysteme von Motorola sollen bei einer Schadensabwehr die Verständigung zwischen der Besatzung und externen Rettungskräften entscheidend verbessern.
(Foto: Ann-Katrin Winges/Bundeswehr)


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