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Unterlüß/München. Die Lastkraftwagen mit Wechselladersystem (WLS) der Bundeswehr werden mit dem Schnellnebelschutzsystem ROSY von Rheinmetall ausgerüstet. Wie der Konzern jetzt mitteilte, sollen in einem ersten Schritt insgesamt 540 Systeme von der Rheinmetall Waffe Munition GmbH an die Rheinmetall MAN Military Vehicles, Hersteller der WLS-Fahrzeuge, ausgeliefert werden.

Ein ROSY-System (das Akronym ROSY bildet sich aus der Bezeichnung „Rapid Obscuring System“) besteht aus zwei Werfern mit zwei Magazinen, Schnellbefestigung und dem Bediengerät. Mit dieser bisher größten Auslieferung könnte sich das Schutzsystem bei den NATO-Streitkräften endgültig durchsetzen, hofft Rheinmetall.

Über das Fahrzeugschutzsystem heißt es im Pressetext des Unternehmens: „ROSY bietet militärischen und zivilen Fahrzeugen Schutz bei unerwarteten Angriffen – beispielsweise bei Konvoi- oder Erkundungsfahrten.“ Im Gegensatz zu herkömmlichen Nebelschutzsystemen könne das System ROSY außerdem dynamische Nebelwände erzeugen und so die Fahrzeuge auch während der Bewegung lange verbergen.

Zusätzlicher Schutz für die Nachschubtruppe

Laut Rheinmetall kommt das ROSY-System sowohl auf geschützten als auch ungeschützten Kabinen der Bundeswehr-Fahrzeuge zum Einsatz.

Die geschützten WLS der deutschen Streitkräfte steigern bereits wegen ihrer besonderen Konstruktion die Durchhaltefähigkeit sowie die taktische Flexibilität der Nachschubtruppe erheblich. Im Gegensatz zu den ungeschützten Transportfahrzeugen, die ebenfalls von Rheinmetall MAN Military Vehicles geliefert werden, müssen sich „Wechsellader“ im Ernstfall auch in den vorderen Bereichen der Einsatzräume, etwa beim Munitionsnachschub für Kampf- und Kampfunterstützungstruppen, bewegen. Doch auch in rückwärtigen Gebieten muss die Nachschubtruppe jederzeit mit Angriffen – beispielsweise durch versprengte gegnerische Soldaten oder Spezialkräfte – rechnen. Das ROSY-Schnellnebelsystem leistet deshalb besonders hier einen wertvollen Beitrag zum Schutz der eingesetzten Kräfte.

Ausrüstung weiterer VJTF-Fahrzeuge mit dem System ROSY

Bis Anfang November 2021 will Rheinmetall mit seinem Konzernbereich Rheinmetall Waffe Munition 150 ROSY-Gerätesätze ausliefern. Die restlichen 390 Gerätesätze sollen bis Ende Oktober 2022 folgen.

Natürlich hat Rheinmetall längst erkannt, dass es ein großes Potenzial für weitere ROSY-Lieferungen gibt. Wir rufen in Erinnerung: Im Juni 2020 hatte das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr mit Rheinmetall MAN Military Vehicles einen Rahmenvertrag zur Lieferung von bis zu 4000 WLS-Lkw geschlossen, wobei ein großer Teil der Fahrzeuge über gepanzerte Kabinen verfügen wird (wir berichteten). In einem ersten Abruf wurde die Produktion von 540 Fahrzeugen in Auftrag gegeben, davon 230 mit geschützten Kabinen. Die Auslieferung hat bereits Anfang dieses Jahres begonnen.

Die Bundeswehr soll über eine ausreichende Anzahl an entsprechend ausgerüsteten Fahrzeugen verfügen, wenn Deutschland 2023 die Führung der NATO-Speerspitze VJTF (Very High Readiness Joint Task Force) übernimmt.


Das Firmenbild zeigt den Einsatz des Fahrzeugschutzsystems ROSY. Hersteller ist der im niedersächsischen Unterlüß ansässige Rheinmetall-Konzernbereich Rheinmetall Waffe Munition GmbH, kurz RWM. Zum Produktportfolio von RWM gehören Waffensysteme und Munitionen für die Infanterie, direktes und indirektes Feuer sowie Pyrotechnik und Schutzsysteme. Geliefert werden die ROSY-Systeme von RWM an Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV). RMMV bildet innerhalb der Rheinmetall Vehicle Systems Division das Kompetenzzentrum für professionelle militärische und militarisierte logistische Radfahrzeuge. Das Joint Venture mit Hauptsitz in München, an dem die Rheinmetall AG 51 Prozent und die MAN Truck & Bus SE 49 Prozent hält, gilt als einer der weltweit führenden Anbieter für Defence-Lösungen im Bereich logistischer Landmobilität.
(Foto: Rheinmetall AG)


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