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Rostock. Am gestrigen Donnerstag (28. Oktober) übernahm die Deutsche Marine feierlich in der Rostocker Hansekaserne den Neubau des Führungszentrums der Marine (FüZ M). Baubeginn des Komplexes war im April 2017. Rund 460 Menschen werden im FüZ M einmal arbeiten. Die Hansestadt an der Ostsee etabliert sich mehr und mehr als „Hauptstadt der kleinsten Teilstreitkraft“.

Das Multifunktionsgebäude in der Kopernikusstraße wird in den kommenden Jahren die wichtigsten Führungsebenen der Deutschen Marine bündeln und somit in seiner Funktion deren Fähigkeit zur Landes- und Bündnisverteidigung stärken.

Teil des FüZ M wird die Integration eines militärischen maritimen Führungsstabes namens „German Maritime Forces Staff“ (NATO-Bezeichnung DEU MARFOR) sein. Das Personal soll hier Manöver und Operationen planen, unterstützen und führen. In Krisenzeiten können beispielsweise NATO oder EU den Stab als maritimes Hauptquartier aktivieren, um multinationale Flottenverbände zu befehligen. DEU MARFOR ist damit zugleich ein weiterer Beitrag Deutschlands für die Bündnisverteidigung (siehe auch unseren früheren Bericht).

Führungszentrum beheimatet auch MOC und FEP

Weiterhin erhält das „Maritime Operations Centre“ – kurz MOC – in dem Gebäude eine neue Heimat. Das jetzt noch in Glücksburg ansässige MOC stellt die Führung der Flotte im Grundbetrieb, bei Übungen, in der Einsatzvorbereitung und regelmäßig auch bei anerkannten Missionen sicher.

Als dritte Säule des Führungszentrums wird sich der sogenannte „Fleet Entry Point“ (FEP) in dem vierstöckigen Komplex etablieren. Dieser dient als technische Führungsunterstützung, um die Kommunikation mit der Flotte, gerade bei Großmanövern, sicherzustellen.

Der Zweck der Zusammenführung der drei Führungsbereiche in einem einzelnen Gebäude ist laut Marine „die Vereinigung der Fähigkeiten von Führung, Organisation und Technik unter einem Dach, um so die Teilstreitkraft für kommende Herausforderungen zukunftssicher aufstellen zu können“.


Kompakt                                  

Über vergleichbare Führungsstäbe wie der „German Maritime Forces Staff“ (DEU MARFOR) verfügen auch verbündete Partnernationen wie etwa Frankreich, Großbritannien oder Italien.

DEU MARFOR ist – wie bereits in unserem Haupttext dargestellt – integraler Bestandteil des neuen Führungszentrums der Marine in Rostock. Knapp 100 Marineangehörige sollen den Kern des Stabes bilden, 25 davon sind multinationale Austausch- und Verbindungsoffiziere. Ihre Arbeitsprozesse und -abläufe sind nach NATO-Standards zertifiziert, die tägliche Arbeitssprache ist Englisch. All das macht die Dienststelle DEU MARFOR einzigartig innerhalb der Deutschen Marine. Ist der Einsatzstab im Krisenfall für eine besondere Aufgabe aktiviert, dann verstärken ihn laut den Planungen sowohl Experten aus dem Bereich der Bundeswehr als auch von Partnernationen.

DEU MARFOR hat drei Hauptaufgaben. Erstens: militärische Operationen im Detail planen. Zweitens: Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge und -hubschrauber führen. Drittens: ein umfassendes Lagebild erstellen und stets aktualisieren. Zu den Nebenfunktionen gehört beispielsweise die Organisation der Versorgung der unterstellten Einheiten oder die Kommunikation mit der Öffentlichkeit.

Alle diese Aufgaben kann das Personal von DEU MARFOR ganz oder teilweise in einer festen Infrastruktur an Land, oder aber an Bord von deutschen oder verbündeten Kriegsschiffen übernehmen.


Die Aufnahme zeigt den Neubau des Führungszentrums der Deutschen Marine in der Rostocker Hansekaserne. Der Bund investiert über das Verteidigungsministerium in den Komplex, der eine Bruttogrundfläche von etwa 13.600 Quadratmetern hat, nach offiziellen Angaben rund 66,3 Millionen Euro (geplante Gesamtbaukosten). Verantwortlich für das Bundesbauprojekt ist der Geschäftsbereich Schwerin des landeseigenen Betriebs für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL M-V).
(Foto: Presse- und Informationszentrum Marine)

Kleines Beitragsbild: Unser Symbolbild zeigt im Hintergrund den berühmten Leuchtturm auf der Westmole von Warnemünde, dem Rostocker Stadtteil an der Ostsee. In das Foto einmontiert ist das Emblem des DEU MARFOR, der am 23. Januar 2019 in der Hansekaserne in Rostock feierlich in Dienst gestellt worden ist.
(Hintergrundfoto: OmiTs/Wikipedia/unter Lizenz CC BY-SA 3.0 – vollständiger Lizenztext:
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/,
Grafik: Deutsche Marine; Bildmontage mediakompakt)


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