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Brüssel/Geilenkirchen/Kraków (Polen). Die NATO demonstriert Einsatzbereitschaft und Entschlossenheit. Derzeit üben Kampfflugzeuge der Luftwaffe Polens gemeinsam mit US-Jets im Luftraum der Allianz. Eine Maschine der AWACS-Frühwarnflotte der NATO aus Geilenkirchen ist ebenfalls beteiligt. Das AWACS-Flugzeug ist im Zeitraum 21. bis 28. August im polnischen Kraków stationiert. Die Übung trägt die Bezeichnung „Aviation Detachment Rotation 20-4“ (ADR 20-4). Sie ist Teil der Maßnahmen, die von der NATO als unmittelbare Reaktion auf die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland im Jahr 2014 ergriffen worden sind.

Wie das Bündnis in einer Presseerklärung zum AWACS-Einsatz in Polen schreibt, sollen „mit diesen Maßnahmen vor allem die östlichen Bündnismitglieder vom Engagement und von der Solidarität der Allianz überzeugt“ werden und zugleich „mögliche Aggressionen gegen Mitgliedstaaten“ von vornherein unterbunden werden. AWACS steht für Airborne Warning and Control System.

Die „Maßnahmen“, von denen die Rede ist, sind Teil des „NATO Readiness Action Plan“ (RAP), der beim Gipfeltreffen am 4. und 5. September 2014 im walisischen Newport von den Staats- und Regierungschefs der NATO-Länder – als Reaktion des Bündnisses auf das Vorgehen Russlands gegenüber der Ukraine – verabschiedet worden ist.

Der RAP basiert auf zwei Säulen, den sogenannten „Adaption & Assurance Measures“. Mit diesen „Maßnahmen“ verstärkte die NATO ihre Präsenz an der Ostflanke des Bündnisses. Teil dieses Aktionsplans ist außerdem die Aufstellung einer NRF-Einheit, die sich in höchster Bereitschaft befindet und noch schneller disloziert werden kann (NRF: NATO Response Force/Eingreiftruppe der NATO).

Im „NATO Readiness Action Plan“ wurden unter anderem festgelegt:
eine Verstärkung der Luftraumüberwachung über den baltischen Staaten durch 16 ständig einsatzbereite Kampfflugzeuge;
häufigere internationale Übungen im NATO-Rahmen;
eine stärkere Präsenz von Marinekräften in der Ostsee, dem Schwarzen Meer und Mittelmeer;
der Einsatz von AWACS-Flugzeugen an der NATO-Ostflanke (womit wir wieder bei der gegenwärtigen Übung ADR 20-4 wären).

Kampfjets, Stratotanker und Drohnen vom Typ MQ-9 Reaper

Die an ADR 20-4 teilnehmenden amerikanischen Kampfflugzeuge vom Typ F-16 Fighting Falcon gehören zum 52nd Fighter Wing (52. Jagdgeschwader) im rheinland-pfälzischen Spangdahlem. Basis der Maschinen während der Übung ist der polnische Luftwaffenstützpunkt Łask, rund 30 Kilometer südwestlich von Łódź.

Neben den F-16 beteiligen sich an der amerikanisch-polnischen Luftwaffenübung auch vierstrahlige Tankflugzeuge Boeing KC-135 vom 126th Air Refueling Wing (126. Luftbetankungsgeschwader) der Illinois Air National Guard. Die Einheit ist stationiert auf der Scott Air Force Base in Belleville, US-Bundesstaat Illinois. Während ADR 20-4 starten und landen die Tanker auf dem polnischen Stützpunkt Powidz.

Die AWACS-Maschine aus Geilenkirchen operiert von Kraków aus und arbeitet dabei eng mit den Besatzungen der Kampfjets sowie der polnischen Bodenkontroll- und Kommandozentrale zusammen (über das Thema „AWACS“ haben wir letztmalig im November 2019 berichtet).

Neben Kampfjets, Stratotankern und dem Frühwarnsystem des Bündnisses waren bei „Aviation Detachment Rotation 20-4“ auch Drohnen des Typs MQ-9 Reaper im Einsatz, die in erster Linie für Luftnahunterstützung sorgen. Die unbemannten, ferngesteuerten Luftfahrzeuge gehören zum 52. Expeditionary Operations Group Detachment 2 der U.S. Air Forces in Europe. Der Verband betreibt die MQ-9 (unter anderem auch mit zivilem Personal) von der polnischen Luftwaffenbasis Mirosławiec aus.


Zu unserer Aufnahme: Eine AWACS-Maschine der NATO wird für den Start vorbereitet.
(Foto: Cynthia Vernat/NATO)


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