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Brüssel. Die NATO will letztmalig die 14 Flugzeuge ihrer AWACS-Frühwarnflotte modernisieren. Dafür will das Bündnis in die Maschinen des Typs Boeing E-3A eine Milliarde US-Dollar – etwa 910 Millionen Euro – investieren. Damit soll der Betrieb der Flotte bis ins Jahr 2035 sichergestellt werden. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten am heutigen Mittwoch (27. November) NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg und der Präsident von Boeing International, Michael Arthur. Beide trafen sich dazu am Militärflugplatz Melsbroek nahe der belgischen Hauptstadt Brüssel.

Boeing hatte erst zum Jahresende 2018 das Upgrade-Projekt „Communication Navigation Surveillance/Air Traffic Management“ (CNS/ATM) abgeschlossen, mit dem vor allem die Avionik und das Cockpit der AWACS-Flugzeuge verbessert wurden. Jede der 14 Maschinen hatte zudem digitale Farbdisplays erhalten, um die alten analogen Anzeigen aus den 1970er-Jahren zu ersetzen (wir berichteten). Das letzte so aufgerüstete AWACS-System – AWACS steht für Airborne Warning and Control System – war am 18. Dezember 2018 vom Hauptauftragnehmer an die NATO ausgeliefert worden.

Im Rahmen des nun folgenden Modernisierungspakets soll die Flotte vor allem mit ausgereiften neuen Kommunikations- und Netzwerkfunktionen ausgestattet werden. Finanziert wird das Großprojekt laut NATO von 16 Bündnisländern. Unternehmen aus den USA und Europa werden dabei unter Federführung von Boeing eng zusammenarbeiten.

Ersatz soll dem Bündnis ab 2035 zur Verfügung stehen

Generalsekretär Stoltenberg erinnerte bei der Vertragsunterzeichnung auf der Melsbroek Air Base an die erfolgreichen AWACS-Einsätze der Vergangenheit. Er sagte: „Die AWACS-Maschinen sind die Augen des Bündnisses am Himmel. Die Flugzeuge unterstützen unsere Operationen bereits seit Jahrzehnten – von den Patrouillen im Luftraum der USA nach den Terroranschlägen des 11. September bis hin zu unseren Einsätzen in Afghanistan und als Teil der globalen Koalition gegen die Terrorbewegung des IS.“

Stoltenberg gab bekannt, dass die NATO bereits jetzt einen entsprechenden Ersatz für die AWACS-Flotte ab dem Jahr 2035 plane. Dabei werde man eng mit der Industrie zusammenarbeiten. Geprüft werde im Hinblick auf einen AWACS-Nachfolger auch, wie neueste Entwicklungen – beispielsweise künstliche Intelligenz, autonome Systeme und damit einhergehend riesige Datenmengen – der NATO helfen könnten, ihren technologischen Vorsprung zu halten.

Boeings Präsident Michael Arthur merkte bei der Unterzeichnung auf der Luftwaffenbasis Melsbroek an: „Die AWACS-Flugzeuge sind ein Beweis für die ausgezeichnete transatlantische technische Zusammenarbeit zwischen Boeing, NATO und Europa. Dieses Modernisierungsprogramm wird sicherstellen, dass das Flugzeug weiterhin erfolgreich eingesetzt werden kann.“


Zu unserem Bildmaterial:
1. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg (rechts) und Boeing-Präsident Michael Arthur am 27. November 2019 auf dem Militärflugplatz Melsbroek bei Brüssel. Hier fand die Vertragsunterzeichnung zwischen dem Auftraggeber NATO und dem Hauptauftragnehmer Boeing International für das letzte AWACS-Modernisierungsprogramm statt. Im Bildhintergrund eine AWACS-Maschine mit dem Jubiläumsdesign „70 Jahre NATO“.
(Foto: NATO)

2. Stoltenberg an Bord der AWACS-Maschine im Gespräch mit einem Besatzungsmitglied, links Boeing-Chef Arthur.
(Foto: NATO)

Kleines Beitragsbild: AWACS-Maschine am 27. November 2019 auf dem Luftwaffenstützpunkt Melsbroek.
(Foto: NATO)


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