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Coningsby (Großbritannien)/Laage. Die deutsch-britische Zusammenarbeit im Bereich der Luftstreitkräfte beider Länder soll intensiviert werden. So sollen die Luftwaffenstützpunkte Laage bei Rostock, wo das Taktische Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ stationiert ist, und die Royal Air Force Coningsby im fliegerischen, logistischen und technischen Bereich noch enger kooperieren. Vertreter beider Standorte unterzeichneten am Dienstag dieser Woche (15. Oktober) auf dem britischen Militärflugplatz, der am südlichen Ortsrand von Coningsby in der englischen Grafschaft Lincolnshire liegt, ein entsprechendes Dokument.
Die Partnerschaftsurkunden tragen nun die Unterschriften von Group Captain (Oberst) Mark Flewin, dem Standortältesten auf der Luftwaffenbasis Coningsby, und Oberstleutnant Joachim Kaschke, Kommodore des Verbandes aus Laage. Das deutsch-britische Abkommen, „Twinning Agreement“ genannt, sieht unter anderem vor, dass Deutsche und Briten im Sommer nächsten Jahres mit ihren Eurofighter-Kampfflugzeugen die NATO-Luftraumsicherung über den baltischen Staaten Estland, Lettland, Litauen – das Air Policing Baltikum – gemeinsam wahrnehmen werden.
Eine entsprechende Grundsatzvereinbarung trafen am 28. Februar dieses Jahres in Brize Norton, Luftwaffenstützpunkt der Royal Air Force, die damaligen Verteidigungsminister Gavin Williamson und Ursula von der Leyen (wir berichteten). Beide Minister haben inzwischen andere Aufgaben übernommen: Von der Leyen ist am 16. Juli 2019 auf Vorschlag des Europäischen Rates durch das Europaparlament zur Präsidentin der Europäischen Kommission gewählt worden, Williamson ist seit dem 24. Juli Bildungsminister im Kabinett Boris Johnson.
Abkommen vertieft die Zusammenarbeit und verbessert die Interoperabilität
Nach der feierlichen Unterzeichnung der Schriftstücke in Coningsby überreichte Oberstleutnant Kaschke seinem Gastgeber eine auf Metall gelaserte Version des Urkundentextes. Eine zweite Version in Laage weist dort Geschwaderangehörige und Besucher auf die besondere Partnerschaft mit der Royal Air Force Coningsby hin.
Kaschke sagte über das „Twinning Agreement“: „Wir betreiben beide den Eurofighter. Unser jeweiliger Auftrag ist die Ausbildung der Besatzungen für unsere Luftwaffen. Da ist es nur konsequent, unsere bei Übungen bereits erfolgreich praktizierte Zusammenarbeit auf ein solides Fundament zu stellen und zukünftig auch neue Möglichkeiten auszuloten.“
Derzeit befinden sich Techniker des Taktische Luftwaffengeschwaders 73 in Coningsby, um vor Ort die Möglichkeiten einer vertieften Zusammenarbeit im technisch-logistischen Bereich auszuloten und gleichzeitig praktisch zu erproben. Übergeordnetes Ziel ist es, Fachkenntnisse für den technischen und operationellen Betrieb des gemeinsamen Waffensystems „Eurofighter“ auszutauschen und binationale Standards und Verfahren für den Einsatz zu entwickeln. Am Ende sollen so gemeinsame Übungen und Operationen von technischem Personal beider Seiten gleichermaßen begleitet werden können.
Die deutsch-britische Zusammenarbeit in diesem Bereich soll einmal vom sogenannten „plug and fight“, bei dem mit einem geringen Stärkeansatz ein kurzfristiges Andocken an bestehende Übungs- oder Einsatzkontingente des Partners möglich wird, bis hin zu „combined exercises/operations“, die gemeinsam vorbereitet und durchgeführt werden, reichen.
Group Captain Flewin sagte nach der Unterzeichnung: „Ich freue mich, dass wir uns nun mit unseren deutschen Partnern in dieser für beide Seiten vorteilhaften Vereinbarung zusammengeschlossen haben. Das Abkommen formalisiert die Beziehungen, die wir seit vielen Jahren mit unserem NATO-Verbündeten unterhalten, aber es wird auch bessere Möglichkeiten zur Stärkung von Zusammenarbeit und Interoperabilität schaffen.“
Zu unseren Bildern:
1. Group Captain Mark Flewin (rechts) und Oberstleutnant Joachim Kaschke.
(Foto: Ben Mayfield/RAF/MOD, Crown Copyright 2019)
2. Nach der Unterzeichnung des „Twinning Agreements“ in Coningsby – die kleine Delegation aus Laage mit ihren britischen Gastgebern.
(Foto: Ben Mayfield/RAF/MOD, Crown Copyright 2019)
