menu +

Nachrichten


Bonn/Düsseldorf/München/Berlin. Das Thema „Digitalisierung in der Bundeswehr“ hat auf der Agenda der militärischen Führung nach wie vor höchste Priorität. Dies beweisen bereits die beiden Fachveranstaltungen der Leitorganisationen AFCEA und DWT, die sich in diesem Jahr einmal mehr intensiv mit der Materie befasst haben. So hatte der Verein AFCEA Bonn (AFCEA: Anwenderforum für Fernmeldetechnik, Computer, Elektronik und Automatisierung) für den 11. und 12. April in der ehemaligen Bundeshauptstadt eine Fachausstellung mit Symposium organisiert. An der Veranstaltung, die unter dem Motto „Digitale Zukunft gestalten“ stattfand, hatten sich rund 150 in- und ausländische Unternehmen beteiligt, das Symposium war hochkarätig besetzt. Ähnliches wenige Wochen später bei der DWT (DWT: Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik). Sie hatte am 26. und 27. Juni in Bonn zu ihrer Konferenz „Wege zu digitalisierten Landstreitkräften“ geladen und ebenfalls in einer begleitenden Ausstellung alle maßgeblichen Firmen versammeln können. Bei beiden Veranstaltungen waren auch Rheinmetall sowie Rohde & Schwarz präsent …

Ein zentrales Modernisierungsvorhaben der Bundeswehr ist die Digitalisierung landbasierter Operationen, kurz D-LBO. D-LBO – ehemals „Mobile taktische Kommunikation“ (MoTaKo) und „Mobiler taktischer Informationsverbund“ (MoTIV) – realisiert das zukünftige digitale Gefechtsführungssystem der Landstreitkräfte. Allein Tausende von Bundeswehr-Fahrzeugen stehen mittelfristig vor der Umrüstung.

Bereits im März vergangenen Jahres hatten der Düsseldorfer Rheinmetall-Konzern und das Münchner Technologieunternehmen Rohde & Schwarz eine weitreichende Partnerschaft vereinbart, die nun zur Gründung eines Joint Ventures führte (siehe auch unseren früheren Bericht). Rheinmetall hält 74,9 Prozent der Anteile an der neuen Gesellschaft, die übrigen 25,1 Prozent liegen bei Rohde & Schwarz. Der Name des Joint Ventures: RRS-MITCOS.

Mit RRS-MITCOS wollen sich die beiden Muttergesellschaften um das Vorhaben D-LBO der Bundeswehr bewerben. Für das Großvorhaben „Digitalisierung landbasierter Operationen“ ist ein Investitionsvolumen von mehreren Milliarden Euro vorgesehen.

Offen für die Beteiligung weiterer Partnerunternehmen

Die „RRS-MITCOS, Rheinmetall/Rohde & Schwarz-Military IT and Communications Solutions GmbH“ hat jetzt in Berlin ihre Tätigkeit aufgenommen, nachdem die notwendigen europäischen und nationalen kartellrechtlichen Überprüfungen abgeschlossen wurden und der Eintrag ins Handelsregister erfolgte. Die Geschäftsführung besteht aus Peter Obermark (Sprecher) und Udo Stoll.

In der neuen Joint Venture-Gesellschaft verantwortet Rheinmetall laut einer gemeinsamen Presseerklärung den Bereich „Führungssysteme“, den Bereich „querschnittliches Bediengerät“ sowie die komplette Fahrzeugintegration. Rohde & Schwarz übernimmt mit seiner Schlüsselkompetenz der sicheren Kommunikation die Gesamtarchitektur inklusive IT- und Cybersicherheit sowie die IP-basierte Systemlösung für militärisch robusten, gesicherten Sprach- und Datentransport.

Das Vorhaben ist offen für die Einbeziehung der Kompetenzen und Lösungen weiterer Partner, die in den jeweils anstehenden Projektphasen eingebunden werden sollen.


Unser Symbolbild zum Thema „Digitalisierung der Bundeswehr“ zeigt eine grafische Darstellung des Führungs- und Waffeneinsatzsystems TacNet. TacNet aus dem Hause Rheinmetall ist ein modernes Battle-Management-System für den mobilen Einsatz von auf- und abgesessenen Kräften, für den Einsatz vor allem in Kampffahrzeugen und für den mobilen und stationären Einsatz in Befehlsstellen.
(Bild: Rheinmetall AG)


Kommentieren

Bitte beantworten Sie die Frage. Dies ist ein Schutz der Seite vor ungewollten Spam-Beiträgen. Vielen Dank *

OBEN