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Rostock. Die deutsche Marine erhält fünf weitere Korvetten K130. Die Übergabe der Neubauten aus der Ergänzungsbeschaffung soll schrittweise ab dem Jahr 2022 erfolgen. Jetzt gab die Teilstreitkraft die Namen der fünf Schiffe bekannt: Sie sollen auf die Namen „Augsburg“, „Emden“, „Karlsruhe“, „Köln“ und „Lübeck“ getauft werden. Die jeweiligen Städte übernehmen damit auch die Patenschaften für die Korvetten. Wie das Presse- und Informationszentrum Marine am heutigen Mittwoch (1. August) mitteilte, hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bereits am 18. Juli die Namenswahl gebilligt.

Gebaut werden die fünf Kriegsschiffe von der „ARGE K130“, einem Zusammenschluss der Werften Fr. Lürssen Werft, ThyssenKrupp Marine Systems und German Naval Yards. Der zwischen dem Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr und der Arbeitsgemeinschaft geschlossene Vertrag zum Bau der deutschen Korvetten Nummer sechs bis zehn umfasst neben Konstruktionsleistungen, der Fertigung sowie der Integration aller Systeme, Geräte und Anlagen auch die notwendige Anpassung der Land- und Ausbildungsanlagen (siehe auch hier).

Die Kosten für das zweite Baulos K130 waren im Dezember 2016 von der Bundesregierung noch auf 1,5 Milliarden Euro geschätzt worden. Mittlerweile wird in den Medien über ein Gesamtauftragsvolumen in Höhe von rund zwei Milliarden Euro berichtet. Der Durchschnittspreis der Schiffe des ersten Loses betrug rund 240 Millionen Euro (gesamt also rund 1,2 Milliarden Euro).

Ein Stück Tradition aus der eigenen Bundeswehr-Geschichte

Die Marineführung hat die Namen nach verschiedenen Kriterien ausgewählt. Eine große Rolle spielte dabei auch der aktuelle Traditionserlass der Bundeswehr, der quasi die Vergabe von Schiffsnamen mit Bezug zur eigenen Streitkraftgeschichte nahelegt. Bei der Vergabe der Namen und damit der Patenschaft für die fünf neuen Korvetten orientierte sich die Marine natürlich auch an der bisher gehandhabten Namenspraxis der Schiffe der „Braunschweig“-Klasse K130, die sich bereits in Dienst befinden.

Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause, übermittelte am 30. Juli den Bürgermeistern der fünf Patenstädte die Entscheidung über die Namensgebung. So schrieb er etwa an den Oberbürgermeister der Stadt Emden, Bernd Bornemann: „Es freut mich ungemein, Ihnen als höchstem Repräsentanten der Stadt mitteilen zu können, dass die Verteidigungsministerin meine Entscheidung gebilligt hat, eine der fünf neuen Korvetten der Deutschen Marine auf den Namen ,Emden‘ taufen zu lassen.“ Die Verbindung der Stadt Emden mit der Marine bestehe bereits seit mehr als einhundert Jahren, erinnerte der Inspekteur in seinem Schreiben. Bereits fünf deutsche Kriegsschiffe hätten diesen Namen getragen, darunter zwei Schiffe der Bundeswehr. Umso mehr freue es ihn nun, so Krause, daran anknüpfen zu können: „Es gibt nur wenige Namen in der deutschen Marinegeschichte, die eine solche historische Beachtung wie ,Emden‘ gefunden haben.“

Patenschaften sind das starke Band zur Heimat

Die mit der Namensgebung verbundenen Patenschaften sind für Vizeadmiral Krause von großer Bedeutung: „In Zeiten hoher Einsatzbelastung und langer Abwesenheiten von Zuhause sind es eben solche Patenschaften, die den Männern und Frauen der Marine die Gewissheit geben, dass sie in der Mitte der Gesellschaft stehen. An sie wird auch gedacht, wenn sie fernab der Heimat ihren Dienst für unser Land leisten.“

Der Bau der fünf neuen Schiffe verläuft zeitlich gestaffelt. Entsprechend dieser Reihenfolge werden sie auch getauft. So soll der Stahlschnitt für die neue Korvette „Köln“ im Januar 2019 beginnen, ihre Kiellegung ist für den April 2019 geplant. Darauf folgen „Emden“, „Karlsruhe“, „Augsburg“ und „Lübeck“, deren Kiel voraussichtlich im Dezember 2020 gelegt werden wird.


Die beiden Symbolbilder für unseren Beitrag zeigen die Korvette „Ludwigshafen am Rhein“.
1. Die „Ludwigshafen am Rhein“ im Juni 2013 in einem Dock der Norderwerft in Hamburg-Steinwerder. Die Norderwerft gehört seit 2012 zur Lürssen-Gruppe.
(Foto: Ajepbah/Wikimedia Commons/unter Lizenz CC-BY-SA-3.0 DE – vollständiger Lizenztext:
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/legalcode)

2. Juni 2012 – die zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Dienst gestellte Korvette „Ludwigshafen am Rhein“ bei der magnetischen Vermessung an der Wilhelmshavener Wiesbadenbrücke.
(Foto: Ein Dahmer/Wikipedia/unter Lizenz CC BY-SA 3.0 – vollständiger Lizenztext:
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)


Kommentare

  1. JeeperWL | 14. September 2018 um 03:50 Uhr

    Schade, ich hatte auf eine „Leipzig“ gehofft.

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