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Piräus (Griechenland)/Potsdam. Ein herber Schaden! Die Fregatte „Brandenburg“, seit Kurzem erst Flaggschiff des ständigen maritimen NATO-Einsatzverbandes 2 (Standing NATO Maritime Group 2, SNMG 2) liegt nach einer Kollision am Ostermontag im Hafen von Piräus jetzt in der Salamis Naval Base fest. Die Schäden sollen hier im griechischen Marinestützpunkt in den nächsten Tagen von Experten eingehend untersucht werden. Die „Brandenburg“ hatte erst Ende März im Hafen von Souda Bay auf Kreta die Fregatte „Sachsen“ als Flaggschiff und Führungsplattform des NATO-Schiffsverbandes abgelöst.

Das Einsatzführungskommando in Potsdam bestätigte den Vorfall gegenüber dem bundeswehr-journal. Wie ein Pressesprecher des Kommandos erklärte, habe es am gestrigen Montag (17. April) während des Auslaufens der Fregatte „Brandenburg“ aus dem griechischen Mittelmeerhafen Piräus „eine Grundberührung“ gegeben. Schiffstaucher hätten bei der anschließenden Untersuchung Beschädigungen an Ruderanlage und einer Schiffsschraube festgestellt. Der Hergang der Grundberührung werde untersucht, so das Einsatzführungskommando. Personen seien nicht zu Schaden gekommen.

Bis zu einer weiteren Begutachtung in einem Schwimmdock sei offen, wie sich Schadensumfang und Reparaturbedarf letztendlich darstellten. Das Schiff sei mittlerweile in die Salamis Naval Base in der Nähe von Piräus geschleppt worden.

Verbandsführung verbleibt während der Hafenphase an Bord der Fregatte

Der Pressesprecher wies darauf hin, dass die „Brandenburg“ als Flaggschiff der SNMG 2 eine Doppelfunktion hat. Zum einen soll beziehungsweise sollte sie mit ihrem Verband in der Ägäis patrouillieren und nationale Stellen – etwa die griechische und türkische Küstenwache sowie die europäische Grenzschutzagentur Frontex – durch die Erstellung eines aktuellen Lagebildes im Kampf gegen Schlepper und Schleppernetzwerke unterstützen. Zum anderen dienen die Flaggschiffe des NATO-Verbandes bei diesem ganz speziellen Einsatz dem jeweiligen multinationalen Stab als Führungsplattform.

Die Führung der SNMG 2 im Einsatzgebiet Ägäis wird – so das Einsatzführungskommando – zunächst weiterhin durch Flottillenadmiral Axel Deertz von Bord der „Brandenburg“ aus erfolgen.

Nach Angaben des in Northwood/London beheimateten Marinekommandos des Bündnisses (Allied Maritime Command, MARCOM) besteht die SNMG 2 momentan neben der Fregatte „Brandenburg“ aus folgenden Einheiten: Fregatte „St. John’s“ (Kanada), Fregatte „Méndez Núñez“ (Spanien), Lenkwaffenboot „Roussen“ (Griechenland), Patrouillenboot „Oriku“ (Albanien), Kanonenboote „Kasos“ und „Armatolos“ (Griechenland) sowie Versorgungsschiff „Patiño“ (Spanien).

Die Fregatte hatte am 20. März ihren Heimatstützpunkt Wilhelmshaven verlassen, um die „Sachsen“ als Flaggschiff dieses ständigen NATO-Marineverbandes abzulösen (wir berichteten). Nach den ursprünglichen Planungen der deutschen Marine sollte die „Brandenburg“ im September aus dem Mittelmeer nach Deutschland zurückkehren.


Zu unserem Bildmaterial:
1. Archivbild der Fregatte „Brandenburg“.
(Foto: Ricarda Schönbrodt/PrInfoZ Marine)

2. Die Website www.marinetraffic.com zeigt Schiffspositionen in Echtzeit. Eine Suche nach der Fregatte „Brandenburg“ am 18. April 2017 bestätigte, dass das Schiff inzwischen an einem Liegeplatz in der Marinewerft Salamis bei Piräus festgemacht hatte. Wir haben verschiedene Screenshots von der Website zu einem Gesamtbild zusammengefügt.
(Bildmontage: mediakompakt)

Kleines Beitragsbild: Fregatte „Brandenburg“ am 17. März 2015. Die Aufnahme entstand dort, wo sich der Äquator und der Null- oder Greenwich-Meridian kreuzen. Das Schiff gehörte damals zum Einsatz- und Ausbildungsverband unserer Marine.
(Foto: Ivo Schneider/Deutsche Marine)


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