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Donauwörth/Pápa (Ungarn)/Vidsel Test Range (Schweden)/Al Jafr Air Base (Jordanien). Der ungarische Luftwaffenstützpunkt Pápa war vor Kurzem Schauplatz einer intensiven Testkampagne des Hubschrauberherstellers Airbus Helicopters. Dort schloss das Unternehmen erfolgreich Schussversuche mit seinem System „HForce“ ab, mit dem Maschinengewehre, Kanonen, ungelenkte Raketen oder Lenkwaffen zum Einsatz kommen können. Waffenträger für das modular aufgebaute HForce-System können Airbus-Hubschrauber wie die H225M, die H125M oder die H145M sein. Mit diesem Modell, das auch bei der Bundeswehr im Einsatz ist, wurde jetzt auf der Pápa Air Base getestet. Die Kampagne verlief nach Auskunft von Axel Humpert, Chef des H145-Programms von Airbus Helicopters, äußerst zufriedenstellend.

Die Bundeswehr besitzt 15 Maschinen des Typs H145M LUH SOF (LUH: Light Utility Helicopter/SOF: Special Operations Forces). Stationiert ist die Flotte, die vor allem unsere Spezialkräfte in den Einsatz bringen soll, in Laupheim beim Hubschraubergeschwader 64 der Luftwaffe.

Der letzte der 15 Leichten Unterstützungshubschrauber war am 26. Juni von Airbus an die Truppe übergeben worden. Zur feierlichen Auslieferung der „Nummer 15“ war auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in den baden-württembergischen Standort gekommen (wir berichteten).

Qualifizierung des Systems HForce für Ende 2018 vorgesehen

Zu dem in Ungarn erprobten HForce-System gehörten folgende Komponenten: Waffenbehälter FN HMP400 LCC mit verbautem Maschinengewehr FN M3P (Hersteller ist die belgische Firma FN Herstal), Rohrstartbehälter mit der Bezeichnung FZ231 für zwölf ungelenkte Luft-Boden-Raketen (Hersteller ist die Thales-Tochter Forges de Zeebrugge/FZ aus Belgien) sowie Maschinenkanonenbehälter Nexter NC 621 mit Maschinenkanone M621 (Nexter Gruppe, Frankreich). Das ganze Equipment ist verbunden mit dem elektrooptischen Zielsystem MX-15 (des kanadischen Unternehmens L-3 Wescam) und dem am Helm befestigten Sichtsystem Scorpion (von Thales Visionix, Sitz im amerikanischen Aurora in Illinois).

Axel Humpert von Airbus Helicopters wertete die Schusskampagne auf dem Stützpunkt Pápa als „wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Gesamtqualifizierung des HForce-Systems für den Hubschrauber H145M“. Diese ist für Ende 2018 geplant. Nächster Schritt hin zur Zertifizierung sind Testflüge in Schweden noch vor Ende dieses Jahres, bei denen vom Hubschrauber aus lasergelenkte Raketen verschossen werden sollen.

H145M nahe am Polarkreis und über der jordanischen Wüste

Der Mehrzweckhelikopter H145M LUH SOF des Hubschraubergeschwaders 64 durchlief in diesem Jahr übrigens eine Reihe höchst anspruchsvoller Erprobungen. Im Februar wurden auf dem militärischen Versuchsgelände im nordschwedischen Vidsel, der Vidsel Test Range, zwei H145M des Laupheimer Geschwaders drei Wochen lang extremer Kälte ausgesetzt. Auf dem Programm standen dabei unter anderem Landungen in Schnee und Eis, Nachtflüge sowie die Belastung von Ausrüstung und Material.

Im Grenzbereich agierten Hubschrauber, Besatzung und Bodenpersonal auch im August in Jordanien. Von der Al Jafr Air Base aus testete die Mannschaft aus Deutschland intensiv eine Maschine aus der H145M-Flotte bei Temperaturen von weit über 40 Grad.

Die vierte Staffel des Hubschraubergeschwaders 64, deren Hauptaufgabe der Transport der Spezialkräfte der Bundeswehr ist, wird diesen Auftrag unter Umständen auch in Regionen durchführen müssen, in denen extreme klimatische Bedingungen herrschen. Dass nun der neue Hubschrauber des Verbandes zunächst dicht am Polarkreis und danach auch über Wüstengebiet auf Herz und Nieren getestet wurde, macht Sinn …


Zu unserer Bildauswahl:
1. Leichter Unterstützungshubschrauber H145M mit dem HForce-Waffensystem bei der Testkampagne in Ungarn im November 2017.
(Foto: Anthony Pecchi/Airbus Helicopters)

2. H145M LUH SOF vom Hubschraubergeschwader 64 im August 2017 bei der Hitzeerprobung in Jordanien.
(Foto: Johannes Heyn/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: H145M über der Pápa Air Base, Ungarn.
(Foto: Anthony Pecchi/Airbus Helicopters)


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