menu +

Nachrichten


Schemmerhofen/Laupheim. Ein nagelneuer Bundeswehrhubschrauber des Typs H145M verunglückte am gestrigen Dienstag (29. August) nördlich von Schemmerhofen im baden-württembergischen Landkreis Biberach. Die Maschine hatte mit ihren Rotorblättern eine Überlandleitung gekappt und musste notlanden. Die beiden Soldaten im Cockpit blieben unverletzt. Die Flugunfalluntersuchung wird vom Luftfahrtamt der Bundeswehr durchgeführt.

Der Unfall ereignete sich am Dienstagnachmittag in der Nähe von Ingerkingen, einem Ortsteil der rund 8000 Einwohner zählenden Gemeinde Schemmerhofen. Schemmerhofen ist etwa 9,2 Kilometer Luftlinie vom Bundeswehrstandort Laupheim entfernt.

Hier, beim Hubschraubergeschwader 64, ist die Flotte der H145M LUH SOF (LUH: Light Utility Helicopter/SOF: Special Operations Forces) stationiert, die demnächst für die Spezialkräfte der Bundeswehr in den Einsatz gehen sollen.

Der letzte der insgesamt 15 Leichten Unterstützungshubschrauber für Spezialkräfte ist am 26. Juni vom Hersteller Airbus Helicopters an die deutsche Luftwaffe übergeben worden. An der Auslieferung der „Nummer 15“ an das Laupheimer Hubschraubergeschwader hatte auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen teilgenommen (wir berichteten).

Mit dem Tieflader zurück zum Luftwaffenstandort Laupheim

Wie ein Luftwaffensprecher gegenüber dem bundeswehr-journal erklärte, werde der an der H145M entstandene Schaden erst eingehend untersucht, derzeit könne er noch nicht beziffert werden.

Ein Vertreter des Netzbetreibers schätzte bereits gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel die Kosten für die Reparaturarbeiten an den Stromleitungen „vermutlich auf einen Betrag im fünfstelligen Bereich“. Einige Ortschaften waren nach dem Hubschrauberunfall eine Zeit lang ohne Strom.

Die beschädigte Maschine ist in der Nacht auf den heutigen Mittwoch an der Unfallstelle von Feldjägern bewacht worden. Ein Tieflader brachte den Hubschrauber inzwischen nach Laupheim zur Luftwaffe zurück.

Über die Unfallursache kann derzeit nur spekuliert werden. Möglich seien sowohl ein Pilotenfehler als auch ein technischer Defekt oder thermische Probleme, so ein Sprecher der Bundeswehr gegenüber der Südwest Presse. Geprüft wird auch, ob die Stromleitung bei Schemmerhofen-Ingerkingen überhaupt in den militärischen Karten verzeichnet war. Nicht völlig ausgeschlossen ist zudem, dass der Pilot der H145M versucht hat, unter der Leitung hindurch zu fliegen.


Die Aufnahme zeigt einen Hubschrauber H145M auf dem Werksgelände von Airbus Helicopters in Donauwörth.
(Foto: Airbus Helicopters)


Kommentieren

Bitte beantworten Sie die Frage. Dies ist ein Schutz der Seite vor ungewollten Spam-Beiträgen. Vielen Dank *

OBEN