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Bonn. Der Ereignis- und Dokumentationskanal phoenix zeigt am heutigen Donnerstag (17. März) ab 20:15 Uhr den Film „Im Nebel des Krieges“ von Ashwin Raman. Der Kriegsreporter war im vergangenen Jahr an den Frontlinien entlang zum „Islamischen Staat“ (IS) unterwegs gewesen und hatte aufgezeichnet, wie sich die politische Landkarte im Nahen Osten nach der Proklamation des IS-Herrschaftsgebietes verändert und mit welch erbarmungsloser Grausamkeit die dschihadistische Terrororganisation Menschen heimatlos gemacht hat. ARD-Autor Raman hatte im Sommer 2015 die verschiedenen Fronten aufgesucht, an denen der Kampf gegen die Terrororganisation geführt wird. Dazu gehörten der amerikanische Flugzeugträger „Theodore Roosevelt“ vor der Küste Bahreins ebenso wie die Kaserne in Bayern, wo streng abgeschottet kurdische Peschmerga-Kämpfer von Bundeswehrsoldaten an Lenkraketen des Typs MILAN ausgebildet wurden und werden.

Raman war auch sechs Wochen direkt im Kriegsgebiet unterwegs gewesen – im Grenzgebiet zwischen Syrien, Irak und Kurdistan. Dabei entstanden exklusive Bilder: von gefangenen IS-Kämpfern bis hin zu hautnahen Aufnahmen von Kriegshandlungen an diversen Fronten. Und von Begegnungen mit den Menschen der Region, die Opfer von Krieg und Gewalt wurden.

Ashwin Raman ist ein erfahrener Krisen- und Kriegsreporter. Seine Filme wurden mehrfach prämiert, unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem „Otto Brenner Preis für kritischen Journalismus“.

Ein mutiger Solist und klarer Analyst, stets der Wahrheit verpflichtet

Den Preis der Otto Brenner Stiftung, der Wissenschaftsstiftung der IG Metall, erhielt Raman für seine Dokumentation „Das 13. Jahr – der verlorene Krieg in Afghanistan“ (siehe hier).

Nach Auffassung der Jury gehört der 1946 im indischen Mumbai geborene Filmemacher zu jenen Journalisten, „die sich der Wahrheit verschrieben haben“. Sie ehrte Ashwin Raman als „mutigen Solisten“ und „klaren Analysten“. „Unter großer persönlicher Gefahr“, so schrieben die Juroren der Stiftung, „wagt er sich seit Jahrzehnten tief in Kriegs- und Krisengebiete, damit die Welt weiß, was wirklich passiert, wer Täter, wer Opfer ist“.

Raman lebt seit 1979 in Deutschland. 1985 nahm er die deutsche Staatsbürgerschaft an. Ab den 1980er-Jahren widmete sich der Journalist verstärkt dem Dokumentarfilm, das dazu nötige Wissen eignete er sich autodidaktisch an. Bis heute hat Raman als „Ein-Mann-Team“ mehr als 200 Dokumentationen gedreht. Seit rund 15 Jahren konzentriert er sich vornehmlich auf Kriegs- und Krisenberichterstattungen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und bereiste dazu unter anderem Afghanistan, Somalia und den Irak.

In der Laudation für den Gewinner des „Otto Brenner Preises für kritischen Journalismus“ 2015 heißt es weiter: „Auf schwierigem Terrain zeigt Ashwin Raman Mut, großes Engagement und Beharrlichkeit. […] Seine jahrzehntelangen journalistischen Erfahrungen und sein Gespür für Menschen unterschiedlicher Ethnien machen ihn zu einem Ausnahmejournalisten in der internationalen Korrespondenten-Szene.“


Randnotiz                                  

Dokumentation „Im Nebel des Krieges“, Beobachtungen von Ashwin Raman an den verschiedenen Fronten zum „Islamischen Staat“. Ein phoenix-Beitrag am 17. März 2016 (Donnerstag), 20:15 bis 21 Uhr. Weitere Sendetermine: 18. März 2016 (Freitag) um 0:45 Uhr, 7:15 Uhr und 14:30 Uhr auf phoenix. Angaben ohne Gewähr.


Zu unserer Bildfolge:
1. Gefechtsunterstand der Kurden an der Front nahe der nordirakischen Stadt Sindschar.
(Foto: SWR/phoenix)

2. Ein Kämpfer der kurdischen YPG-Milizen.
(Foto: SWR/phoenix)

3. Tödliche Fracht an Bord eines amerikanischen Flugzeugträgers für den Einsatz an den Frontlinien zum sogenannten „Islamischen Staat“.
(Foto: SWR/phoenix)

4. Bundeswehrsoldaten schulen bei Erbil kurdische Peschmerga.
(Foto: SWR/phoenix)


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