menu +

Nachrichten


Schrobenhausen. Wie das Unternehmen MBDA Deutschland am Montag dieser Woche (11. Juli) mitteilte, legt Thomas Homberg sein Amt als Geschäftsführer des Unternehmens und als Executive Group Director Improvement aus Gesundheitsgründen nieder. Antoine Bouvier, Vorstandsvorsitzender des Konzerns MBDA, wird in der Pressemitteilung mit den Worten zitiert: „Dies war für Thomas eine sehr schwierige, aber für ihn unvermeidbare Entscheidung. Ich bedaure, aber respektiere diesen Schritt.“

Homberg hatte die Position als Deutschland-Chef des größten europäischen Lenkwaffenproduzenten seit dem 1. August 2012 inne. Siegfried Bücheler, Hombergs Stellvertreter und seit vielen Jahren Mitglied der Geschäftsführung der MBDA Deutschland, wird das Unternehmen kommissarisch leiten, bis formal ein Nachfolger benannt ist.

Unter Hombergs Führung habe MBDA Deutschland seine Stellung in Deutschland und in anderen Märkten gestärkt, die Auswahlentscheidung für TLVS sichergestellt und wichtige Meilensteine in Programmen gesetzt, erklärte Bouvier (Anm.: TLVS = Taktisches Luftverteidigungssystem). „Ich möchte Thomas für seinen Beitrag zum Erfolg von MBDA herzlich danken sowie für seine Energie und sein Engagement.“

Entscheidung steht in keinem Zusammenhang mit dem TLVS/MEADS-Projekt

Das von den beiden Rüstungsunternehmen MBDA Deutschland und MBDA Italien gemeinsam mit dem US-Konzern Lockheed Martin entwickelte System MEADS (Medium Extended Air Defense System) soll nach einer Grundsatzentscheidung des Verteidigungsministeriums beziehungsweise des Generalinspekteurs vom Juni vergangenen Jahres die Basis für das künftige TLVS unserer Streitkräfte bilden, das etwa ab 2020 die veralteten Patriot-Systeme ablösen soll (siehe auch hier).

Bei der ILA Berlin Air Show hatte Homberg die Fachpresse über den Stand der MEADS-Arbeiten und die weiteren Hürden, die zu nehmen sind, informiert. Ende Februar dieses Jahres, so Homberg in Berlin, habe das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr im Rahmen des Vergabeverfahrens die „Aufforderung zur Angebotsabgabe“ (Request for Proposal, RFP) an den vorgesehenen Auftragnehmer MBDA Deutschland verschickt. Derzeit werde das MEADS-Angebot ausgearbeitet, voraussichtlich Ende Juli müsse man dann diesen ersten Projektmeilenstein passiert haben.

Mit der parlamentarischen Zustimmung zur Finalisierung des MEADS-Rüstungsprojekts rechnete Homberg bei der ILA noch „bis Ende 2016“. Inzwischen wurde jedoch bekannt, dass die ursprünglich noch für dieses Jahr angestrebte erste parlamentarische Befassung mit TLVS/MEADS womöglich auf Anfang 2017 verschoben werden muss.

Dass Hombergs sein Amt niederlege, habe ausschließlich gesundheitliche Gründe, bekräftigte ein Sprecher von MBDA gegenüber dem bundeswehr-journal auf Nachfrage. Es bestehe keinerlei Zusammenhang mit dem TLVS/MEADS-Vorhaben.


Unser Porträtbild zeigt Thomas Homberg, der die Position des Geschäftsführers der MBDA Deutschland GmbH seit dem 1. August 2012 innehatte.
(Foto: MBDA Deutschland)


Kommentieren

Bitte beantworten Sie die Frage. Dies ist ein Schutz der Seite vor ungewollten Spam-Beiträgen. Vielen Dank *

OBEN