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Wilhelmshaven. Am vergangenen Samstag (9. Januar) lief der Einsatzgruppenversorger „Bonn“ aus seinem Heimatstützpunkt Wilhelmshaven mit einem ganz speziellen Auftrag aus. Das Schiff beteiligt sich nun gut ein halbes Jahr lang am ständigen maritimen NATO-Einsatzverband SNMG 2 (Standing NATO Maritime Group 2) und ist dort Flaggschiff. Die Frauen und Männer des Versorgers unter dem Kommando von Flottillenadmiral Jörg Klein werden in der bevorstehenden Seefahrt unter anderem an mehreren internationalen Manövern teilnehmen.

Klein sagte der Presse vor dem Auslaufen: „In den nächsten Tagen und Wochen werden erneut Schiffe aus mehreren Nationen zu unserem Verband stoßen und gemeinsam mit uns im Mittelmeerraum zusammenarbeiten. Dabei können mein Stab und ich auf den Erfahrungen der letzten Monate aufbauen – ich bin sehr zuversichtlich, dass es uns wieder gelingen wird, aus einzelnen Schiffen ein schlagkräftiges multinationales Team zu formen.“

Der Flottillenadmiral hatte am 25. Juni vergangenen Jahres das Kommando über die SNMG 2 übernommen. Flaggschiff des multinationalen Verbandes war die ersten sechs Monaten lang die Fregatte „Hamburg“ (siehe auch hier). Nach der Teilnahme an mehreren anspruchsvollen Übungen und Manövern – darunter das Großmanöver „Trident Juncture“ im Oktober – war das Schiff am 20. Dezember 2015 nach Beendigung der Mission wieder in Wilhelmshaven eingelaufen.

Der Kommandant des Einsatzgruppenversorgers (EGV) „Bonn“, Fregattenkapitän Jobst Berg, erklärte am Samstag: „Die ,Bonn‘ hat im Jahr 2015 nach einem fordernden Einsatzausbildungsprogramm erstmalig die Einsatzfähigkeit nachgewiesen. Die Besatzung ist hoch motiviert und freut sich auf die Herausforderung als deutsches Flaggschiff an der SNMG 2 teilzunehmen.“ Besatzung und Schiff der deutschen Marine werden Ende Juni 2016 in Wilhelmshaven zurückerwartet.

Kontrolle und Schutz strategisch wichtiger Seewege

Die Standing NATO Maritime Group 2 war ursprünglich 1969 als NAVOCFORMED (Naval On-Call Force for the Mediterranean) gegründet wurden. Sie diente unter anderem der Demonstration von NATO-Bündnissolidarität gegenüber der im Mittelmeer äußerst aktiven sowjetischen Marine. Während des Zweiten Golfkrieges (1990-1991) hatte man die NAVOCFORMED dauerhaft aktiviert und zur Seeraumüberwachung im Mittelmeerraum eingesetzt. In dieser Zeit hatte auch die NATO beschlossen, einen ständigen Schiffsverband für den Bereich des Mittelmeers aufzustellen.

1992 wurde der Verband in Standing Naval Force Mediterranean (SNFM) umbenannt. Im Januar 2005 erhielt er schließlich seine aktuelle Bezeichnung SNMG 2.

Aufgaben der SNMG 2 sind vor allem Kontrolle und Schutz strategisch wichtiger Seewege. Dazu operieren die NATO-Schiffe vor allem im Mittelmeerraum. Bei Bedarf kann der Verband sofort in andere Krisengebiete verlegt und dort eingesetzt werden.


Die drei Einsatzgruppenversorger (EGV) der Klasse 702 der deutschen Marine – die A1411 „Berlin“, die A1412 „Frankfurt am Main“ und die A1413 „Bonn“ – sind die größten Schiffe der deutschen Marine. Sie dienen der logistischen und sanitätsdienstlichen Unterstützung gemischter Einsatzgruppen. Unser Bild zeigt die „Bonn“ vor Wilhelmshaven.
(Foto: PrInfoZ Marine)

Kleines Beitragsbild: Der Einsatzgruppenversorger „Bonn“ im Juli 2013.
(Foto: Clemens Vasters)


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