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Berlin/Koblenz. Am 8. Februar hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages auf Basis einer 25-Millionen-Euro-Vorlage den Weiterbetrieb der beiden Militärsatelliten COMSATBw-1 und COMSATBw-2 der Bundeswehr gebilligt. Die beiden Satelliten sollen nun bis zum 31. Dezember 2028 genutzt werden. Das Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hatte die vertraglich vereinbarte Option zur Verlängerung des Flugbetriebs rechtzeitig gezogen.

Der Vertrag mit dem Unternehmen Airbus Defence and Space aus dem Jahr 2006 wäre am 31. Dezember dieses Jahres ausgelaufen. Nach der Verlängerung bis zum 31. Dezember 2028 kann der Betrieb der bundeswehreigenen Satelliten COMSATBw-1 und COMSATBw-2 jetzt ohne Unterbrechung fortgesetzt werden. Der Auftragswert beläuft sich nach Angaben des Bundesministeriums der Verteidigung auf rund 52,8 Millionen Euro.

Die zwei Satelliten mit ihrer Bodenstation sind wichtige Bausteine im Gesamtsystem der Satellitenkommunikation der deutschen Streitkräfte (siehe auch hier). In einem Onlinebeitrag des Ministeriums vom 9. Februar heißt es dazu: „Die Verlängerung sichert auch künftig den autarken SATCOMBw-Betrieb. Die Satelliten gewährleisten die Verbindung zu dislozierten Einsatzkräften und stellen ihre Kommunikation sicher. Dies ist für die Landes- und Bündnisverteidigung ebenso unverzichtbar wie für Auslandseinsätze.“

Gebietsabdeckung von den amerikanischen Kontinenten bis nach Ostasien

Der Weiterbetrieb von COMSATBw-1 und COMSATBw-2 sichert der Bundeswehr zudem auch bis Ende 2028 deren Positionen im Orbit und die entsprechenden Frequenzrechte. Die beiden Satelliten decken unter anderem Europa sowie dabei die NATO-Ostflanke ab (erfasst wird insgesamt ein Gebiet, das sich von den amerikanischen Kontinenten bis nach Ostasien erstreckt).

COMSATBw-1 war am 1. Oktober 2009 gestartet und auf 63,0 Grad Ost in einer geostationären Umlaufbahn platziert worden, ehe er dann am 23. November 2009 offiziell an die Bundeswehr ausgeliefert wurde („In-Orbit-Delivery“). COMSATBw-2 war am 22. Mai 2010 gestartet und – ebenfalls geostationär – auf 13,2 Grad Ost verankert worden.

Die beiden Satelliten versorgen unsere Streitkräfte in ihren Einsatzgebieten mit militärischen UHF- und X-Bandkapazitäten sowie mit zusätzlichen Kapazitäten im C- und Ku-Band.

Eng verknüpft mit COMSATBw-1 und COMSATBw-2 ist der weitere Betrieb der Bodenstation im oberbayerischen Weilheim (ebenfalls bis zum 31. Dezember 2028). Deren weiterer Finanzierung hat der Haushaltsausschuss bereits am 19. Mai vergangenen Jahres zugestimmt.


Zu unserem Bildmaterial
1. Die SATCOMBw-Anlage sorgt für eine stabile Datenverbindung in die Heimat – so auch während der multinationalen Hochwertübung „Blue Flag 2019“ auf der Ovda Air Force Base in Israel (rund 60 Kilometer nördlich von Eilat). An „Blue Flag“ trainierten im Zeitraum 3. bis 14. November 2019 gemeinsam mit der Gastgebernation Israel unter anderem NATO-Partner wie die USA, Griechenland und Italien Luftoperationen im multinationalen Verbund. Das Taktische Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ aus Wittmund nahm als Leitverband mit sechs Eurofightern und rund 140 Bundeswehrangehörigen an der Übung teil. Die Aufnahme von der SATCOMBw-Station wurde am 7. November 2019 gemacht.
(Foto: Francis Hildemann/Bundeswehr)

2. Trägerrakete Ariane 5 im europäischen Weltraumbahnhof in Kourou (französisches Übersee-Département Französisch-Guayana). Mit Ariane-Raketen wurden die beiden Militärsatelliten der Bundeswehr 2009 und 2010 in den geostationären Orbit gebracht.
(Bild: Bundeswehr)

 


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