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Ottobrunn/Koblenz. Airbus Defence and Space wird der Bundeswehr auch weiterhin kommerzielle Satellitenkommunikation zur Verfügung stellen. Wie das Unternehmen am 31. Mai in einem Pressetext mitteilte, hat der mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) geschlossene Vertrag eine Laufzeit bis ins Jahr 2023 und einen Auftragswert von 113,8 Millionen Euro. Airbus Defence and Space bietet die nicht-militärischen Satellitenkommunikationsdienste der Truppe bereits seit 2006 an.

Die kombinierte Nutzung von Militärsatelliten und kommerzieller Satellitenkommunikation ermöglicht den deutschen Streitkräften – so Airbus – „den zuverlässigen und flexiblen Zugang zu Sprach-, Video- und Datenbank- sowie IP-(Internet-Protocol)-Diensten, ohne sich von einem Einzelsystem abhängig zu machen“.

Dazu Evert Dudok, Leiter des Geschäftsbereichs „Communications, Intelligence & Security“ von Airbus Defence and Space: „Satellitenkommunikation ist ein unverzichtbares Instrument für moderne Streitkräfte, um Einsatzgebiete mit dem Heimatland zu verbinden und Auslandseinsätze durchzuführen. Für diese Aufgabe hat sich ein Ressourcen-Mix aus militärischen Satellitenkapazitäten und geleasten kommerziellen Kapazitäten am günstigsten erwiesen, da dieser Mix optimale Flexibilität, Ausfallsicherheit und Kosteneffizienz bietet.“

Airbus für weitere sieben Jahre mit dem SATCOMBw-Betrieb betraut

Erst im März hatte das Unternehmen, das eine Division des Airbus-Konzerns ist, eine Vertragsverlängerung mit dem BAAINBw über den weiteren Betrieb der COMSATBw-Satelliten unterzeichnet. Dieser mit 145 Millionen Euro dotierte Auftrag verlängert den Betrieb des Satellitenkommunikationssystems SATCOMBw durch Airbus Defence and Space bis zum Jahr 2022. Das Unternehmen betreibt das SATCOMBw-System bereits seit 2006.

Die Vertragsverlängerung beinhaltet den In-Orbit-Betrieb der Militärsatelliten COMSATBw-1 und COMSATBw-2 sowie den Betrieb des Teleports in Weilheim und der zugehörigen Netze.

COMSATBw-1 war am 1. Oktober 2009 gestartet und auf 63,0 Grad Ost in einer geostationären Umlaufbahn platziert worden, ehe er dann am 23. November 2009 offiziell an die Bundeswehr ausgeliefert wurde („In-Orbit-Delivery“). COMSATBw-2 war am 22. Mai 2010 gestartet und – ebenfalls geostationär – auf 13,2 Grad Ost verankert worden.

Die beiden Satelliten versorgen unsere Streitkräfte in ihren Einsatzgebieten mit militärischen UHF- und X-Bandkapazitäten sowie mit zusätzlichen Kapazitäten im C- und Ku-Band. COMSATBw-1 und COMSATBw-2 decken dabei ein Gebiet ab, das sich von den amerikanischen Kontinenten bis nach Ostasien erstreckt. Die Betriebszeit der beiden Systemkomponenten ist auf 15 Jahre ausgelegt.

Sprach- und Datenverbindungen aus dem Auslandseinsatz in die Heimat

Zurück zum Bereich der kommerziellen Satellitenkommunikation für die Truppe. Der Anschlussvertrag bis 2023 umfasst die Bereitstellung des Zugangs zu ausgewählten Transpondern im C- und Ku-Band. Diese werden für vielfältige Anwendungen genutzt – etwa für Sprach- und Datenverbindungen zwischen Deutschland und den wichtigsten Stützpunkten im Ausland sowie für Boote und Schiffe der deutschen Marine.

Die Airbus-Division „Defence and Space“ gilt als das führende Verteidigungs- und Raumfahrtunternehmen in Europa und das zweitgrößte Raumfahrtunternehmen der Welt. Mit rund 38.000 Mitarbeitern erzielte die Division im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben einen Umsatz von mehr als 13 Milliarden Euro.


Zu unseren zwei Illustrationen:
1. Der erste deutsche Militärsatellit COMSATBw-1 kurz nach dem Start der Trägerrakete auf dem Weg in seine Umlaufbahn.
(Computergrafik: Airbus)

2. Die beiden COMSATBw-Satelliten im Orbit.
(Computergrafik: Airbus)


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