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Koblenz/Altenstadt/Wunstorf. Im Februar übergab das Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) einen Laderaum-Simulator für das Transportflugzeug Airbus A400M an die Luftlande-/Lufttransportschule im bayerischen Altenstadt. Die Auslieferung eines zweiten Systems – auch Laderaum-Trainer genannt – ist für Juni dieses Jahres geplant. Erhalten soll ihn das Lufttransportgeschwader 62 im niedersächsischen Wunstorf.

Der Laderaum-Simulator beziehungsweise -Trainer (Cargo Hold Part Task Trainer, CPTT) für den Airbus A400M wird in Altenstadt vorrangig der Ausbildung von Fallschirmspringern und Luftumschlagpersonal dienen. Das Wunstorfer System ist auf die Schulung von Ladungsmeistern und schließlich als Verfahrenstrainer ausgelegt (siehe auch unseren Beitrag vom 4. März 2021).

Transall-Training ab 2014 schrittweise durch Ausbildung am A400M abgelöst

Mit dem neuen Simulator in Altenstadt können nun umfangreiche einsatzbezogene Übungen durchgeführt werden, ohne dass die Teilnehmer der Ausbildung dazu zwingend in der Luft sein müssen. Hierzu gehört beispielsweise das Absetzen von Fallschirmspringern oder die Durchführung des Notverfahrens beim Absetzen von Personal.

In der Luftlande-/Lufttransportschule wurde in der Vergangenheit an einem Trainingsgerät für die Transportmaschine Transall geschult. Aber schon bevor dieser Flugzeugtyp im Jahr 2021 in der Bundeswehr sein Nutzungsende erreichte, war er bereits ab dem Jahr 2014 nach und nach durch den neuen Airbus A400M abgelöst worden. Dies hatte auch Auswirkungen auf Ausbildung und Übung.

In Wunstorf werden neue Verladeverfahren entwickelt und festgeschrieben

Beim Lufttransportgeschwader 62 in Wunstorf trainieren die technischen Ladungsmeister und das gesamte mit den Aufgaben im A400M-Laderaum betraute Geschwaderpersonal bislang am Laderaum-Simulator Cargo Hold Trainer-Enhanced (CHT-E). Dieses System ist wesentlich detailreicher aufgebaut als der A400M-CPTT. Dadurch und mit seinem im Vergleich höheren Funktionsumfang ermöglicht der CHT-E bereits heute die intensive Schulung vieler Ausbildungsinhalte.

Gleichwohl wird auch Wunstorf zusätzlich einen Simulator des neuen Typs erhalten. Dieser soll dann zukünftig zur Entwicklung und Festlegung neuer Verfahren und Prozeduren eingesetzt werden und darüber hinaus die Verladung deutlich größerer Lasten und Tonnagen ermöglichen. Mit dem CPTT in Wunstorf lernt das Fachpersonal – so schreibt die Bundeswehr in einem Onlinebeitrag über den neuen Laderaum-Trainer – „die physische Handhabung von Lasten und Transportgut in der Größenordnung der Zuladung des A400M“.

Einsatz der CPTT-Simulatoren bei der Ausbildung schont die A400M-Flotte

Durch den Einsatz von Simulatoren wie dem im Maßstab 1:1 gebauten Laderaum-Trainer CPTT werden nicht nur die A400M-Transporter geschont. Auch das gesamte Trainingsprogramm kann von äußeren Einflüssen völlig unabhängig gestaltet und durchgeführt werden. Das Wetter und die jeweiligen Lichtverhältnisse am Standort spielen bei der Ausbildung im Laderaum-Trainer keine Rolle bei der Lehrplanumsetzung.

Ein weiterer Vorteil, den die Simulatoren mit sich bringen: Abhängig von den Übungsszenarien und dem individuellen Ausbildungsbedarf kann der CPTT-Laderaum jederzeit entsprechend angepasst werden. Dadurch werden möglichst realistische Rahmenbedingungen sowohl für Simulationen am Boden als auch in der Luft geschaffen.

Die beiden neuen Laderaum-Trainer kosten zusammen rund 33 Millionen Euro

Das für das Nutzungsmanagement „A400M“ verantwortliche Fachreferat im Koblenzer Beschaffungsamt hatte im Vorfeld des Projekts die jeweiligen Anforderungen an die Simulatoren mit den künftigen Nutzern diskutiert und dann festgelegt. Die beiden individuell angepassten A400M-CPTT – einer für Altenstadt und einer für Wunstorf – sind das Resultat der engen Abstimmung zwischen Beschaffern und Anwendern.

Die Bundeswehr kommt in ihrem Fachbeitrag zu dem Schluss: „Mit einem Gesamtauftragsvolumen von rund 33 Millionen Euro für beide Laderaum-Trainer und einer Lieferzeit von etwa zwei Jahren sind zwei im Vorfeld gesetzte Eckpfeiler erfüllt worden.“


Zu unserem Bild: Der A400M-CPTT (CPTT: Cargo Hold Part Task Trainer), ein exakt im Originalmaßstab nachgebauter A400M-Laderaum mit Bedienelementen, wird für die realitätsnahe Ausbildung der Frachtladeraum-Crew und des Bodenpersonals eingesetzt. Im Innern des Simulators herrschen die gleichen Rahmenbedingungen wie im realen Transportflugzeug.
(Foto: Christian Reichard/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Im Laderaum-Trainer CPTT für den Airbus A400M kann unabhängig von äußeren Einflüssen – beispielsweise Wetter und Lichtverhältnisse – geschult und geübt werden.
(Foto: Christian Reichard/Bundeswehr)


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