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Koblenz. Es war ein besonderes Ereignis für das Personal des Bundeswehrzentralkrankenhauses Koblenz: Am gestrigen Dienstag (1. Februar) besuchte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht das akademische Lehrkrankenhaus (der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und ließ sich verschiedene Bereiche des medizinischen Kompetenzzentrums zeigen. Bei ihrem rund dreistündigen Antrittsbesuch beim Sanitätsdienst der Bundeswehr wurde Lambrecht begleitet vom Inspekteur des Organisationsbereichs, Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner. Der neue Kommandeur des Bundeswehrzentralkrankenhauses, Generalarzt Dr. Jens Diehm, begrüßte die Gäste. Für Diehm war es der erste Tag in seiner neuen Funktion; am 12. Januar hatte er die Leitung der Einrichtung von Generalarzt Dr. Almut Nolte übernommen.

Die Bundeswehr will in den nächsten zehn Jahren rund 865 Millionen Euro in die Infrastruktur am gesamten Standort Koblenz investieren, davon bis zum Jahr 2026 allein etwa 200 Millionen Euro am Bundeswehrzentralkrankenhaus. Dies sicherte Ministerin Lambrecht bei ihrem Besuch des Sanitätsdienstes zu.

Die Einrichtung am Rande von Koblenz ist ein wesentlicher Bestandteil des Gesundheitssystems der Bundeswehr und leistet einen großen Beitrag für das gesamte Einsatzspektrum des Sanitätsdienstes. Dieses Spektrum reicht unter anderem von der Amtshilfe im In- und Ausland über das internationale Krisenmanagement bis zum Szenario der Landes- und Bündnisverteidigung.

Medizinische Schwerpunktversorgung auf höchstem Niveau

Von Beginn an war und ist das in der Region oft auch als „Lazarett“ bezeichnete Krankenhaus in die Bewältigung der Coronavirus-Pandemie eingebunden. „Das Bundeswehrzentralkrankenhaus ist ein wichtiger Baustein der regionalen Koordination von schwer erkrankten COVID-19-Patienten“, so der Inspekteur des Sanitätsdienstes zur Leistung der Klinik in der nach wie vor andauernden Krise.

Betreut werden in Koblenz medizinisch auch Patienten verbündeter und befreundeter Nationen. Ein Beispiel dafür ist die unfallchirurgische Versorgung von Angehörigen der ukrainischen Streitkräfte.

Das älteste und größte Militärkrankenhaus der Bundeswehr leistet als Partner medizinische Schwerpunktversorgung auf höchstem Niveau – in der Region und sogar global. Bereits seit 1957 ist es fest im Gesundheitsnetz der Region verankert. Dazu Generalarzt Diehm: „Mit der traumatologischen Notfallversorgung sind wir fest in die regionale Notfallrettung mit eingebunden.“ Seit 2006 ist das Haus eines von fünf notfallmedizinischen Zentren des Landes Rheinland-Pfalz. Dazu steht auch ein Rettungshubschrauber auf dem Krankenhausgelände bereit.

Ein Quantensprung in der medizinischen Diagnostik

Das „Lazarett“ steht mit seinen rund 2000 Beschäftigten auch für medizinischen Fortschritt. Besonders stolz ist das Krankenhauspersonal über die neuesten Anschaffungen: einen hochmodernen Photonen-Computertomographen und ein robotergestütztes Angiographie-System.

Beide Medizingeräte sind – so das Bundeswehrzentralkrankenhaus – ein Quantensprung in der medizinischen Diagnostik. Diese Diagnostik ermöglicht dem medizinischen Personal auch eine traumatologische Versorgung von Schwerverletzten (wir berichteten in der Vergangenheit immer mal wieder über Neuanschaffungen der Koblenzer Klinik – beispielsweise hier oder hier).

Verteidigungsministerin Lambrecht zeigte sich nach ihren Gesprächen mit Kräften der Einrichtung – unter anderem auf der Intensivstation und in der Zentralen interdisziplinäre Notfallaufnahme – beeindruckt. Sie sagte den anwesenden Medienvertretern: „Ich bin äußerst angetan von der Motivation und der Einsatzbereitschaft der Männer und Frauen unseres Sanitätsdienstes – ob in den Einsätzen, bei der Bewältigung der Corona-Pandemie oder beim entschlossenen Anpacken während der Flutkatastrophe im benachbarten Ahrtal im vergangenen Jahr.“

Gesundheits- und Pflegeberufe im Sanitätsdienst der Bundeswehr

Zum Schluss noch ein Blick auf die Personalsituation im Bereich des Bundeswehr-Sanitätsdienstes. Der Bundestagsabgeordnete Ates Gürpinar (Die Linke) wollte von der Bundesregierung beziehungsweise dem Bundesministerium der Verteidigung wissen, welches die acht häufigsten Gesundheits- und Pflegeberufe im Sanitätsdienst der Bundeswehr sind und wie viele Fachkräfte aus den jeweiligen Berufsgruppen in den Bundeswehrkrankenhäusern eingesetzt sind.

Am 7. Dezember vergangenen Jahres lieferte der (inzwischen verabschiedete) Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung Thomas Silberhorn folgende Daten:

Berufsbezeichnung, Anzahl/davon in Bundeswehrkrankenhäusern (BwKrhs)
Pflegefachleute 1912 Männer und Frauen (davon 502 in der Intensivpflege)/1656 BwKrhs
Notfallsanitäter 1649/68 BwKrhs
Einsatzsanitäter 1107/38 BwKrhs
Medizinische Fachangestellte 1083/177 BwKrhs
Zahnmedizinische Fachangestellte 501/26 BwKrhs
Fachwirte für ambulante medizinische Versorgung 438/71 BwKrhs
Medizinisch-Technische Laboratoriumsassistenten 263/155 BwKrhs
Pharmazeutisch-Technische Assistenten 146/42 BwKrhs


Die Aufnahme zeigt Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bei ihrem Besuch im Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz am 1. Februar 2022.
(Foto: Patrick Grüterich/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Der Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner, begleitete die Ministerin bei ihrem Antrittsbesuch im Organisationsbereich. Die Aufnahme entstand unmittelbar nach der Ankunft der Ministerin vor dem Haupteingang des Bundeswehrzentralkrankenhauses.
(Foto: Patrick Grüterich/Bundeswehr)


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