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Düsseldorf/Meckenbeuren/Gao (Mali). Das Rheinmetall-Tochterunternehmen Zeppelin Mobile Systeme GmbH (ZMS) soll die sanitätsdienstliche Versorgungeinrichtung des Bundeswehr-Feldlagers „Camp Castor“ in Gao (Mali) mit modernster Medizintechnik ausstatten. Darüber informierte jetzt der Rheinmetall-Konzern in einer Pressemitteilung.

Der Auftrag hat laut Rheinmetall ein Gesamtvolumen im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Die Bereitstellung der Sanitätseinrichtung soll in der zweiten Jahreshälfte erfolgen, die Integration vor Ort in die Versorgungseinrichtung im Feldlager ist für das Jahresende geplant.

Wie Rheinmetall in seinem Pressetext weiter schreibt, wird das Leistungspaket von ZMS in diesem Auftrag „neben der Bereitstellung und Integration der Medizintechnik in die feste Infrastruktur des Feldlagers in Gao auch Schulungen von Personal, umfassende Dokumentationsleistungen sowie ein Service- und Instandhaltungspaket“ umfassen.

Bundestagsmandate für Mali-Einsätze der Bundeswehr laufen Ende Mai aus

Allerdings sind mit dieser Beschaffung zugleich auch Fragezeichen verbunden. Die Bundeswehr engagiert sich in Mali bei zwei multinationalen Missionen: bei EUTM (European Union Training Mission) und bei MINUSMA (United Nations Multidimensional Integrated Stabilization Mission). Die Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen MINUSMA dient der Sicherung des Friedens. Mit EUTM unterstützt die Europäische Union die malische Regierung auf lange Sicht dabei, die Sicherheit und Stabilität im Land wiederherzustellen.

Beide Bundestagsmandate – für EUTM und MINUSMA – sind nur noch bis zum 31. Mai dieses Jahres befristet. Nach dem Beschluss Frankreichs, seiner europäischen Partner und Kanadas vom 17. Februar, ihre Truppen aus Mali abzuziehen (vorerst nicht so Deutschland), hat die politische Debatte um ein zukünftiges Engagement der Bundeswehr in dem westafrikanischen Land nun so richtig Fahrt aufgenommen (siehe auch unseren Beitrag vom 10. März 2022).

Möglicherweise zeigt die ZMS-Beauftragung, dass das Verteidigungsministerium bereits jetzt von einer Verlängerung – zumindest des Bundestagsmandats für MINUSMA – ausgeht.

Spezialisiert auf Medizintechnik und mobile sanitätsdienstliche Versorgung

Zurück zu Rheinmetall und ZMS: Das Düsseldorfer Unternehmen hat im November 2021 die Anteile an der Firma Zeppelin Mobile Systeme GmbH, die ihren Sitz in Meckenbeuren in der Bodenseeregion hat, übernommen (wir berichteten). Diese Übernahme folgte laut Rheinmetall der strategischen Entscheidung, mit der Business Unit „International Projects and Services“ den Bereich der Dienstleistungen rund um die internationalen Einsatzverpflichtungen der Kunden – etwa der Bundeswehr – zu erweitern.

Über die neue Tochter schreibt Rheinmetall in seiner Pressemitteilung: „ZMS bringt dabei das langjährige Know-how im Feld der Medizintechnik und mobilen sanitätsdienstlichen Versorgung ein.“ Und: „Über den Bereich der Medizin hinaus ist die ZMS der führende Hersteller von individuellen kundenspezifischen Shelter-Lösungen für verschiedenste Anwendungsbereiche in der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie. Besonders häufige Anwendung finden die hochwertigen Shelter-Konzepte im Bereich der militärischen Versorgung, wie beispielsweise in Feldküchen, Dekontaminationssystemen oder mobilen Instandsetzungseinrichtungen sowie in der militärischen Kommunikationstechnik.“

Die ZMS ist bereits in mehreren Projekten und Programmen direkter oder indirekter Zulieferer der deutschen Streitkräfte.


Unser Bild aus dem Jahr 2013 zeigt eine Hospital-Einrichtung der Firma Zeppelin Mobile Systeme.
(Foto: Herbert Neidhardt, www.tt-bilder.de/für Rheinmetall AG)


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