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Den Haag (Niederlande). Im Civil-Military Cooperation Centre of Excellence (CCOE) der NATO im niederländischen Den Haag fand im Zeitraum 5. bis 16. Dezember der allererste „NATO CIMIC Analyse and Assessment Course“ (NCAAC) statt. Der Direktor des CCOE, Oberst i.G. Andreas Eckel, verabschiedete am gestrigen Freitag die Teilnehmer aus dem militärischen und zivilen Bereich.

Wie das CCOE in einem Pressebeitrag schreibt, wächst in Konfliktsituationen der „dringende Bedarf an zeitnaher, relevanter und überzeugender CIMIC-Analyse und Bewertungen“. Mit der Entwicklung des Kurses habe das Zentrum auf diesen Bedarf reagiert.

Der erste NCAAC wurde geleitet von Major Ralf Baur, externe Experten unterstützten ihn bei der Vermittlung der Ausbildungsinhalte.

Ein bereits lange erwartetes Lehrgangsangebot

Das Kurskonzept sollte den Teilnehmer – so das CCOE – durch die Anwendung von Theorie und konkreten Beispielen mit Hilfe verschiedener strukturanalytischer Techniken dabei helfen, in der Rückschau, aktuellen Beurteilung und Vorhersage Erkenntnisse über zivil-militärische Zusammenhänge und Entwicklungen zu gewinnen.

Das Kursangebot war von den Teilnehmern, dies ergab eine Befragung, lange schon erwartet worden. Der „NATO CIMIC Analyse and Assessment Course“ erfüllte letztendlich die Erwartungen der CIMIC-Mitarbeiter und insbesondere der CIMIC-Analysten. Er trug außerdem, so das Feedback der Kursteilnehmer, „zu einem besseren Verständnis des zivilen Umfelds bei, das in jeder Krisen- und Konfliktsituation unerlässlich ist“.


Kompakt                           

Das Civil-Military Cooperation Centre of Excellence/CCOE (deutsch: Kompetenzzentrum für Zivil-Militärische Zusammenarbeit) in Den Haag in den Niederlanden ist eine internationale militärische Institution, die die NATO unterstützt. Als Teil des NATO-Programms „Centre of Excellences“ wurde das CCOE im Jahr 2001 ursprünglich im niederländischen Enschede aufgestellt.

Der Begriff „Civil-Military Cooperation“ (kurz CIMIC) bezeichnet die Zusammenarbeit von militärischen und zivilen Akteuren in Einsatzgebieten. In Deutschland geläufig ist die Bezeichnung „Amtshilfe im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit“.

COE der NATO sind zumeist multinational getragene sprich finanzierte Dienststellen mit dem Rechtsstatus einer Internationalen Militärischen Organisation (Grundlage ist das sogenannte Pariser Protokoll von 1952, in dem unter anderem auch der NATO-Beitritt Westdeutschlands geregelt worden ist). Ein COE kann unter Umständen auch national betrieben sein.

Die COE sind dem Allied Command Transformation (ACT) zugeordnet, einem der beiden strategischen Hauptquartiere der NATO (Sitz in Norfolk im US-Bundesstaat Virginia). Sie sind jedoch nicht Teil der NATO-Kommandostruktur. Ihre Arbeitspakete werden mit dem ACT koordiniert und richten sich nach den Verfahren und Richtlinien des Bündnisses. Ein COE ist auf mindestens drei der folgenden Felder tätig:
Doktrin-Entwicklung und Standardisierung;
Konzeptentwicklung und Erprobung;
Auswertung und Erkenntnisumsetzung;
Ausbildung und Übungen.

Der Auftrag des CCOE in Den Haag ist es, Fachexpertise im Kompetenzbereich von CIMIC für die NATO sowie für die am CCOE beteiligten Nationen streitkräftegemeinsam und multinational bereitzustellen, um die Weiterentwicklung und Standardisierung militärischer Fähigkeiten voranzutreiben.

Der besondere Status der COE-Einrichtungen der NATO als Internationale Militärische Organisationen und ihr Charakter als Thinktank in ihrem speziellen Kompetenzbereich erfordern eine interdisziplinäre Ausrichtung, nicht nur den engen Bezug zu den Streitkräften, sondern auch zu anderen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen, zur Wissenschaft und zur Wirtschaft. Das Pendant zur Den Haager Einrichtung in Deutschland ist das Multinational Civil-Military Cooperation Command, das in Nienburg/Weser in der Clausewitz-Kaserne beheimatet ist.

Des Weiteren arbeitet das CCOE in Den Haag mit einer Reihe akademischer Institutionen wie beispielsweise der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg zusammen (siehe dazu unseren Beitrag vom 20. Oktober 2022). Das CCOE in den Niederlanden plant und koordiniert weltweit den Instructor-Support zur Unterstützung der CCOE-Kurse. Die Abteilung „Konzept, Interoperabilität und Kapazität“ führt Studien sowie Analysen durch, um die Entwicklung voranzutreiben. Die Abteilung „Ausbildung und Training“ betreut unter anderem die jeweiligen Kurse. Die Support-Abteilung des CCOE unterstützt die anderen Abteilungen der Einrichtung.


Zu unserem Bildmaterial:
1. Am NATO Civil-Military Cooperation Centre of Excellence (CCOE) in Den Haag fand im Dezember 2022 der erste Lehrgang „NATO CIMIC Analyse and Assessment Course“ – kurz NCAAC – statt.
(Foto: CCOE)

2. Verabschiedung der Kursteilnehmer am 16. Dezember.
(Foto: CCOE)

Kleines Beitragsbild: NCAAC-Stunde im „Majoor Jan Linzel Complex“ der NATO-Einrichtung.
(Foto: CCOE)


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