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Eckernförde. Am morgigen Samstag (12. Juni) wird „U35“ gegen 11 Uhr seinen Heimathafen Eckernförde mit Kurs Mittelmeer verlassen, um an der EU-Operation „Irini“ teilzunehmen. Das Boot und seine Besatzung, die zum 1. Ubootgeschwader gehören, werden durch Geschwaderkommandeur Frédéric Strauch in den gut viermonatigen Einsatz verabschiedet. Der Deutsche Bundestag hatte erst am 21. April für eine Fortsetzung der Mittelmeermission „Irini“ bis zum 30. April 2022 votiert. 419 Abgeordnete hatten für die Mandatsverlängerung gestimmt, 142 hatten sie abgelehnt, 48 Abgeordnete hatten sich enthalten. Ziel der Mission ist es, das Waffenembargo der Vereinten Nationen gegenüber Libyen zu überwachen und durchzusetzen.

Unter dem Kommando von Korvettenkapitän Oliver Brux geht es nun für die 29-köpfige Besatzung des Bootes für etwas mehr als vier Monate in wärmere Gewässer. Die maximale Kapazität von 36 Personen an Bord wird dabei voll ausgeschöpft, weil einige Schüler aus dem Geschwader zusätzlich eingeschifft werden. Sie sollen diese Gelegenheit für eine intensive Ausbildung im Bordbetrieb nutzen.

Kommandant Brux ging in Eckernförde noch einmal auf die Dauer des anstehenden Auslandseinsatzes ein. Er sagte: „Nach der langen und anstrengenden Einsatzvorbereitung herrscht innerhalb der Besatzung eine große Vorfreude auf den anstehenden Einsatz. Er ist Belohnung und Belastung zugleich. Sowohl die Besatzung als auch die Familien zu Hause werden in gleichen Maßen gefordert sein. Nur gemeinsam ist es möglich, eine solch lange Abwesenheit von über vier Monaten mit der nötigen Gelassenheit anzugehen.“

Wieder zurück im Heimathafen Eckernförde Mitte Oktober

„U35“ wird etwa drei Wochen bis ins Einsatzgebiet unterwegs sein, ein Versorgungsstopp im spanischen Rota eingeschlossen. Das Operationsgebiet erstreckt sich im mittleren und südlichen Mittelmeer südlich der Insel Sizilien bis zu den Territorialgewässern Libyens und Tunesiens und entspricht ungefähr der Größe der Bundesrepublik.

Abstützen wird sich das deutsche Uboot bei seinem Auftrag auf mehrere Häfen in Italien sowie auf Häfen der Insel Malta. Zusätzlich ist etwa in der Mitte des Einsatzes ein längerer Hafenaufenthalt mit der Möglichkeit der Familienzusammenführung auf der griechischen Insel Kreta geplant.

Im Heimathafen Eckernförde zurückerwartet werden Boot und Besatzung Mitte Oktober. Der lange Heimweg wird abermals durch einen Versorgungsstopp unterbrochen werden, dann in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon.

Kernauftrag ist die Umsetzung des Waffenembargos der Vereinten Nationen

Die Krisenbewältigungsoperation EU NAVFOR Med – Operation „Irini“ war nach relativ kurzer Planungsphase am 31. März 2020 aufgrund eines Beschlusses des Rates der Europäischen Union gestartet worden. Sie ist Teil der gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU. Die Bundeswehr beteiligt sich seit dem 7. Mai 2020 an „Irini“ (zur Bedeutung von „Irini“: neugriechische Form von Irene; vom griechischen „eirene“ beziehungsweise vom Namen der griechischen Friedensgöttin Eirene hergeleitet bedeutet Irini „Frieden“).

Die EU-Operation hat mehrere Aufgaben: Im Mittelpunkt steht die Umsetzung des Waffenembargos der Vereinten Nationen für Libyen. Im Einsatz dafür sind Satelliten, Luftfahrzeuge sowie Über- und Unterwassereinheiten (siehe unseren früheren Beitrag). Darüber hinaus soll die Operation auch Informationen über illegale Öl-Exporte aus Libyen sammeln sowie gegen Menschenschmuggel vorgehen. Außerdem sollen die „Irini“-Einsatzkräfte die libysche Marine, insbesondere die Küstenwache des Landes, ausbilden.


Die Aufnahme zeigt das Unterseeboot „U35“ der Deutschen Marine.
(Foto: Helwin Scharn/unter Lizenz CC BY-NC-SA 2.0 –
vollständiger Lizenztext: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/)


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