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Bonn/Fürstenfeldbruck. Der endgültige Abschied verzögert sich nun wohl doch noch: Wie das Fürstenfeldbrucker Tagblatt am heutigen Donnerstag (14. Oktober) berichtete, soll die Schließung der Liegenschaft „Fliegerhorst Fürstenfeldbruck“ und deren Rückgabe an die Bonner Bundesanstalt für Immobilienaufgaben nach derzeitiger Planung jetzt „voraussichtlich im Jahr 2026“ erfolgen.

Dies habe – so die Lokalzeitung, die zur Mediengruppe Münchner Merkur/tz des westfälischen Verlegers Dirk Ippen gehört – ein Sprecher des ebenfalls in Bonn ansässigen Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) auf Anfrage des Fürstenfeldbrucker Tagblatts mitgeteilt.

Der Schließungszeitpunkt sei abhängig von der Fertigstellung von Baumaßnahmen an den Standorten Roth, Untermeitingen, Köln, Kropp und Euskirchen, so das Tagblatt weiter. Für die Verschiebung von bisher 2023 auf nunmehr 2026 sei eine Anpassung des Zeitrahmens verantwortlich, der mit der „Bereitstellung erforderlicher Infrastruktur am Standort Untermeitingen“ zu tun habe.

Beginn des Lehrbetriebs an der neuen Offizierschule in Roth noch unklar

Die endgültigen Termine für die Verlegung der einzelnen Einheiten und Dienststellen der bayerischen Liegenschaft stünden in engem Zusammenhang mit dem Fortschritt der jeweiligen Baumaßnahmen an den Zielstandorten, zitiert das Tagblatt einen Sprecher des BAIUDBw. Unter weiterer Berücksichtigung der technischen Inbetriebnahme nach der Fertigstellung der neuen Gebäude könne für die Aufnahme des Lehrbetriebs an der neuen Offizierschule der Luftwaffe in Roth (siehe auch hier) noch keine belastbare Aussage getroffen werden.

Redaktionelle ERGÄNZUNG

Was gibt es Neues aus Fürstenfeldbruck? Wie der Münchner Merkur am 24. Mai 2024 berichtete, hält die Bundeswehr „trotz aller anders lautender Gerüchte“ wohl am Abzug aus der Kreisstadt in Bayern fest. Die Offizierschule der Luftwaffe soll voraussichtlich Ende 2025 den Standort verlassen, andere Einheiten sollen bis Ende 2026 abziehen.

Unterdessen wurde auch bekannt, dass die Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (BImA), der das ganze Areal gehört, eigene Wohnungsbau-Pläne auf dem Fliegerhorst verfolgt. „Im Rahmen der Wohnungsfürsorge des Bundes möchte die BImA auch in Fürstenfeldbruck Wohnraum auf bundeseigenen Flächen schaffen“, erklärte ein Sprecher der Bundesanstalt auf eine Anfrage des Münchner Merkur. Hierzu sei sowohl eine Nachverdichtung der bestehenden Wohnsiedlung als auch eine Wohnbebauung des Fliegerhorsts geplant. Diese Maßnahmen könnten allerdings erst nach Abzug der Bundeswehr und nach Maßgaben des städtebaulichen Wettbewerbs beziehungsweise des Rahmenplans zusammen mit der Stadt Fürstenfeldbruck entwickelt werden.

Wie die Zeitung weiter schreibt, gebe es am Fortbestand des Fliegerhorstes im nahen Lechfeld im Kreis Landsberg derzeit „keinerlei Zweifel“. Momentan sei nicht geplant, dort Luftfahrzeuge fest zu stationieren. Allerdings werde der Flugplatz regelmäßig angeflogen, auch von Kampfflugzeugen des Typs Eurofighter.

Auf dem eigentlich vom Bund schon aufgegeben Standort Penzing etwa 15 Kilometer südlich vom Flugplatz Lechfeld könnte unterdessen das Radargerät des künftigen Flugabwehrraketensystems Arrow 3 stationiert werden, so der Münchner Merkur. Bei der Suche nach dem besten Standort für das Arrow-Radargerät soll Penzing angeblich „die Nase vorn“ haben.


Kompakt                                  

Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr – kurz BAIUDBw – beschäftigt im In- und Ausland momentan rund 3000 Mitarbeiter und gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung.

Zentrale Aufgabe der Oberbehörde, die ihren Sitz in Bonn hat, ist die bundesweite Koordinierung der Dienstleistungen für die Streitkräfte. Das BAIUDBw führt dazu die Dienst- und Fachaufsicht über nachgeordnete Dienststellen im In- und Ausland durch. Es gliedert sich in einen Leitungsstab sowie sechs Abteilungen und hat die Verantwortung für alle zentralen Aufgaben der Bereiche Finanzen, Controlling, Infrastruktur, Dienstleistungen und gesetzliche Schutzaufgaben (Umweltschutz, Brandschutz, Arbeitsschutz und Gefahrgutwesen).

Eine der sechs Abteilungen ist die Abteilung „Infrastruktur“. Sie deckt den Infrastrukturbedarf der Bundeswehr im Inland, Ausland und im Einsatz, regelt Mitbenutzungen aus dem zivilen Bereich und übernimmt – die Liegenschaften betreffend – hoheitliche Aufgaben. Die Abteilung ist zuständig für die Infrastrukturplanung (wie beispielsweise im Fall der Liegenschaft „Fliegerhorst Fürstenfeldbruck“), die bauliche Absicherung der Liegenschaften, den Betrieb der Liegenschaften im Inland, Ausland, im Einsatz sowie die Materialbewirtschaftung. Zur Abteilung gehören sieben, im Bundesgebiet verteilte Kompetenzzentren „Baumanagement“.


Unser Bild zeigt die Hauptwache des Fliegerhorstes Fürstenfeldbruck.
(Foto: nr)

Kleines Beitragsbild: Im Eingangsbereich des Fliegerhorstes.
(Foto: nr)


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