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Rheine. Am gestrigen Donnerstag (8. Juli) hat Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer im nordrhein-westfälischen Rheine das Sanitätsregiment 4 offiziell in Dienst gestellt. Mit dem neuen Verband werde die Landes- und Bündnisverteidigung sowie die sanitätsdienstliche Krisenvorsorge gestärkt, erklärte die Ministerin. Das Sanitätswesen sei – dies habe erst vor Kurzem der Anschlag in Mali gezeigt – tragende Säule in gefährlichen und wichtigen Einsätzen. Im Rahmen des Appells, bei dem das Regiment seine Truppenfahne erhielt, legten auch zahlreiche Rekruten ihr Feierliches Gelöbnis ab. Die jungen Männer und Frauen absolvieren in Rheine ihre Grundausbildung.

Die ersten Angehörigen des Sanitätsdienstes waren bereits am 1. April vergangenen Jahres in die Theodor-Blank-Kaserne in Rheine eingezogen und hatten mit dem Aufbau des neuen Regiments begonnen (wir berichteten). Die Zielgröße des Verbandes liegt bei rund 1000 Soldaten.

Generalinspekteur Eberhard Zorn hatte in einem Tagesbefehl am 1. Juli 2019 die Aufstellung des Sanitätsregiments 4 angekündigt. Er schrieb damals: „Die Entscheidung zur Aufstellung des neuen Sanitätsregiments stärkt nicht nur den Sanitätsdienst, sondern die Bundeswehr insgesamt. Wir unterstreichen damit unsere Bemühungen, den veränderten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen und unsere Landes- und Bündnisverteidigung wieder stärker in den Fokus zu nehmen.“

Rettungskette nach dem Anschlag in Mali hat funktioniert

Ministerin Kramp-Karrenbauer ging in ihrer Ansprache in der Theodor-Blank-Kaserne auch auf die jüngsten Geschehnisse in Mali ein, bei der Bundeswehrangehörige durch einen Anschlag zum Teil schwer verletzt worden sind (siehe hier). Sie unterstrich die Bedeutung eines effektiven, starken Sanitätsdienstes und versicherte den angetretenen Soldaten: „Wir alle, die wir Verantwortung tragen, können niemandem garantieren, dass Sie im Einsatz nicht auch großer Gefahr ausgesetzt sind. Aber das, was wir Ihnen versprechen können, ist, dass wir im Fall der Fälle mit einer durchgängigen und wirkungsvollen Rettungskette alles daransetzen, um Ihre Gesundheit zu bewahren und Ihr Leben zu retten.“

Dass diese Rettungskette funktioniere, hätten die Angehörigen des Sanitätsdienstes am Beispiel der Verwundeten aus Gao eindrucksvoll bewiesen, so die CDU-Politikerin.

Intensivere Ausrichtung an der Landes- und Bündnisverteidigung

Neben der Ministerin begleitete auch der Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner, als höchster truppendienstlicher Vorgesetzte den Indienststellungsappell in Rheine.

Er äußerte sich zur künftigen Rolle des neuen Sanitätsregiments vor dem Hintergrund eines aktuellen sicherheitspolitischen Umfelds, das eine intensivere Ausrichtung der Streitkräfte an der Landes- und Bündnisverteidigung notwendig mache. Baumgärtner sagte voraus: „Die personellen und materiellen Fähigkeiten, die in den letzten Jahrzehnten auf die Erfordernisse des internationalen Krisenmanagements ausgerichtet gewesen waren, reichen nun für eine verantwortbare Unterstützung in der Truppe in der Bündnis- und Landesverteidigung nicht mehr aus. Deshalb wird auch der Sanitätsdienst stärker an diese Einsatzoptionen auszurichten sein.“ Die Aufstellung des Sanitätsregiments 4 sei bereits „ein Ergebnis“ dieser Entwicklung und „eine erste Maßnahme in diese Richtung“. Aus der Aufstellung folge jetzt auch ein entsprechend breites Aufgabenportfolio.

Der Inspekteur hieß die Regimentsangehörigen im Kreise des Sanitätsdienstes der Bundeswehr willkommen und empfahl ihnen „für den Aufbau des Verbandes Mut und Innovationskraft“.

Nationales Gesundheitswesen kann auf Sanitätsdienst bauen

An der Indienststellung des Sanitätsregiments 4 nahm auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn teil. Er machte in seiner Rede einmal mehr deutlich, wie wichtig das nationale Gesundheitswesen „als Ganzes“ sei. Daran habe der Sanitätsdienst der Bundeswehr großen Anteil. Dies sei gerade erst wieder während der Coronavirus-Pandemie zu sehen gewesen.

Die Garnisonsstadt Rheine, nach Münster die zweitgrößte Stadt im Münsterland, gehört zum Bundestagswahlkreis (Wahlkreis 124) des CDU-Politikers Spahn.

Regiment seit Ende April unter neuem Kommando

Das Sanitätsregiment 4 ist laut Bundeswehr „für die sanitätsdienstliche Unterstützung von Einsätzen zur Krisenbewältigung und Konfliktverhütung, zur Landes- und Bündnisverteidigung, zur humanitären Hilfe sowie von einsatzgleichen Verpflichtungen verantwortlich“. Der Verband ist dafür mit mobilen sanitätsdienstlichen Einsatzkräften für die erste notfallmedizinische Versorgung ausgestattet. Dazu zählen erste notfallchirurgische, internistische oder auch psychiatrische Fähigkeiten.

Der Verband wird von Oberfeldarzt Dr. Mascha-Christine Groß geführt. Sie übernahm das Kommando am 29. April von Oberfeldarzt Dr. Philipp Géronne.


Zu unserem Bildmaterial:
1. Feierliches Gelöbnis der ersten Rekruten des neuen Sanitätsregiments 4 in der Theodor-Blank-Kaserne in Rheine am 8. Juli 2021.
(Foto: Markus Dittrich/Bundeswehr)

2. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner, Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, bei der Indienststellung des Sanitätsregiments 4.
(Foto: Patrick Grüterich/Bundeswehr)

Kleines Beitragsbild: Fahnenband des neuen Sanitätsregiments 4.
(Foto: Markus Dittrich/Bundeswehr)


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